BVB findet Schlüssel zur Balance - und sagt PSG den Kampf an

In der ersten Halbzeit noch mit leicht angezogener Handbremse, dann aber über weite Strecken im Vollgas-Modus. Auf jeden Fall gut gerüstet für den mit Spannung erwarteten Knaller gegen Paris Saint-Germain im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League am kommenden Dienstag (21 Uhr im LIVETICKER):

Als sich die Profis von Borussia Dortmund nach dem 4:0 (1:0)-Kantersieg gegen Eintracht Frankfurt von ihren Fans in der Südkurve feiern ließen, war deutlich zu spüren, dass die Mannschaft von Trainer Lucien Favre exakt zum richtigen Zeitpunkt wieder in die Spur zurückgefunden hat.

Nach einer katastrophalen Woche mit dem Aus im DFB-Pokal (2:3 in Bremen) und einer dramatischen 3:4-Liga-Pleite in Leverkusen sorgte der BVB dank der Tore von Lukasz Piszczek (33.), Jadon Sancho (50.), Wunderkind Erling Haaland (54.) mit seinem achten Tor im fünften Ligaspiel und dem herausragende Raphael Guerreiro (74.) für Wiedergutmachung.

Mehr als das: Zum Duell mit PSG um Ex-Trainer Thomas Tuchel scheinen die Schwarz-Gelben auch den Schlüssel zur zuletzt vermisste Balance wiedergefunden zu haben. (Tabelle der Bundesliga)

Hummels: PSG weiß, was sie hier erwartet

"Wenn wir diese Konzentration und Aktivität zeigen, dazu unsere Fans im Rücken, dann werden wir auch gegen Paris eine gute Chance haben. Die wissen, was sie hier erwartet", erklärte Mats Hummels bei DAZN nach der Gala gegen völlig chancenlose Frankfurter. (das Spiel im LIVETICKER zum Nachlesen)

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Angetan war der Abwehrchef vor allem von der auf breiter Front angelegten Defensivstärke: "Es war sehr wichtig, dass wir mal zu Null gespielt und kein Gegentor zugelassen haben." Was Hummels dabei wichtig war zu betonen: "Es war aber kein Zu-Null der Abwehr, sondern der ganzen Mannschaft, weil wir nämlich in allen Mannschaftsteilen stark besetzt waren."

Das Pariser Star-Ensemble um die Superstars Neymar und Kylian Mbappé kann also kommen in den Signal Iduna Park, in dem die eigenen Anhänger mit einer spektakulären Choreographie für Aufsehen gesorgt hatten.

Den Dortmundern ist nach der gelungenen Generalprobe wenig bange. "Bei unserer Qualität offensiv müssen wir gar nicht voll ins Risiko gehen, um Chancen zu haben. Vorne sind wir sowieso ungemein stark besetzt. Wir kommen in jedem Spiel zu Chancen", so Hummels - "außer in München vielleicht."

Ein kleiner Scherz, augenzwinkernd und rückblickend auf das 0:4 Anfang November beim FC Bayern. Doch Mitte Februar 2020 wirken die Westfalen auf einen Schlag wieder gefestigt - und sprechen auch selbstbewusst drüber.

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Routinier Piszczek kess: Wir sind bereit"

"Wir waren sehr geduldig und von Anfang an konzentriert. Wir wussten, dass wir liefern mussten. Vielleicht waren die beiden Spiele auswärts davor eine Warnung für uns und eine gute Motivation", resümierte Piszczek, der gegen die Eintracht ein bisschen überraschend anstelle von Manuel Akanji in die Startelf gerutscht war.

"Das 4:0 ist ein gutes Zeichen", so das BVB-Urgestein, seit 2010 schon im Verein. "Klar wird das am Dienstag ein anderes Kaliber, aber wir sind bereit."

Haaland scheint es sowieso: Für den norwegischen Shootingstar war es bereits das achte Tor in seinem erst fünften Bundesliga-Auftritt - was vielleicht, sofern man abergläubisch ist, auch an seiner Besohlung gelegen haben mag.

Denn: Haaland wechselte in der Halbzeit die Schuhe, wie die Bild nach Abpfiff erfahren haben mag, spielte danach mit seinen Hattrick-Schuhen aus dem Spiel gegen Augsburg (5:3)

BVB-Reaktion auf Zorcs Standpauke

Deutlich anzumerken war den Borussen zudem eine deutlich stärkere körperliche Präsenz - eine Reaktion womöglich auch auf die Kopfwäsche von Michael Zorc.

Der Sportdirektor hatte kürzlich noch gemäkelt: "Wir sind die fairste Mannschaft der Liga, aber dafür gibt es keine Punkte." Zu diesem Zeitpunkt hatte Union Berlin in der Bundesliga die meisten Fouls auf dem Gewissen (325), Dortmund die wenigsten (182) - und Frankfurt irgendwas dazwischen (245).

Griffig und auch mit wesentlich mehr Zugriff auf den Ball ließ den BVB gegen die zuvor so formstarken Frankfurter (vier Siege aus fünf Pflichtspielen) nie etwas anbrennen - zu spüren bekommen sollen das in vier Tagen auch Tuchel und PSG.