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"Chaos!" Vettel wütet nach Monza-Desaster gegen Ferrari

Beim Qualifying zum Großen Preis von Italien in Monza läuft für die Scuderia nichts zusammen.

Sebastian Vettel schafft es nicht einmal ins Q2 und kritisiert im Anschluss die Scuderia, Charles Leclerc scheitert ebenfalls früh und ist tief frustriert (Formel 1: Großer Preis von Italien, So., ab 15.10 Uhr im LIVETICKER).

Auch bei Red-Bull-Pilot Max Verstappen ist die Frustration enorm. Er steht beim Rennen nicht einmal auf dem sonst von ihm angestammten dritten Platz. Bei Mercedes dominiert dagegen die Freude.

SPORT1 fasst die Stimmen zum Qualifying in Monza von Sky, ORF, aus der Boxengasse und der Pressekonferenz zusammen.

Lewis Hamilton (Mercedes), Rang 1: "Das war nicht so übel. Ich habe ein fantastisches Team hinter mir, das mir zum jeweils perfekten Zeitpunkt auf die Bahn geschickt hat. Einfach war das nicht, wie alle sehen konnten. Wir lange alle dicht beisammen, Valtteri hat mich in Atem gehalten, da brauchst du nicht nur eine freie Runde, sondern auch eine blitzsaubere. Man muss einfach die Balance finden und dieses Gefühl entwickeln, wo man attackieren kann. Das ist mir heute gelungen, also bin ich sehr zufrieden."

zu den Arbeiten an seinem Boliden: "Wir haben am Wagen nochmals intensiv gearbeitet zwischen dem freien Training und der Qualifikation, um die Fahrzeugbalance zu optimieren. Ich war vor der Quali ein wenig nervös, ob sich das auszahlen würde, aber das hat sehr gut geklappt, es war richtig."

zum seit Monza verbotenen Party-Modus: "Ich glaube, wir hatten nie einen 'Party-Modus'. Das hat sich irgendjemand ausgedacht. Und wer weiß überhaupt, ob wir diesen Modus in Spa noch verwendet haben?"

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zum Qualifyingformat: "Wir haben jetzt bereits seit wer weiß wie langer Zeit das gleiche Wochenendformat. Es wird etwas langweilig, wenn es jedes Wochenende gleich ist. Aber ich habe keinen Vorschlag. Überlasst es den Fans. Findet heraus, was die Fans wollen."

Valtteri Bottas (Mercedes), Rang 2: "Ich war Erster auf der Strecke. Ich weiß nicht, wie es sonst ausgegangen wäre. Platz zwei ist nicht schlecht. Aber auf der Gerade hat das natürlich nicht geholfen. Mein Renntempo sieht im Vergleich zu Lewis gut aus. Könnte ein tolles Rennen werden." (DATENCENTER: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Carlos Sainz (McLaren), Rang 3: "Ich habe mich schon seit Q1 sehr stark gefühlt. Ich wusste, dass ich eine 19,5 schaffen kann. In der ersten Runde hatte ich eine kleine Schrecksekunde in Lesmo 1. Ich habe viel riskiert in den letzten Kurven. In die Ascari habe ich eigentlich viel zu spät reingebremst."

Max Verstappen (Red Bull), Rang 5: "Ich habe alle verschiedenen Flügeleinstellungen probiert, die man in Monza fahren kann, aber am Ende war die Rundenzeit die gleiche. Es gibt viele Dinge, die wir uns ansehen müssen. Man könnte einfach sagen, dass uns Power fehlt. Aber das ist keine Entschuldigung."

zu seinen Chancen bei Ziggo Sport: "Wir sind mit der Annahme in die Saison gegangen, dass wir gegen Mercedes kämpfen können. Jetzt liegen wir hier in Monza hinter einem McLaren und einem Racing Point. Das ist nicht gut. Wir werden im Rennen nur um Platz drei kämpfen. Aber dafür bin ich nicht hier."

zu seinen Titel-Hoffnungen: "Ich werde wahrscheinlich sowieso Dritter in der Meisterschaft. Ich bin überrascht, dass ich überhaupt Zweiter bin. Ich hatte sowieso nie den Eindruck, dass ich um den Titel kämpfe. Ich verliere jedes Wochenende mindestens sieben Punkte."

Charles Leclerc (Ferrari), Rang 13: "Wenn du eine gute Runde fährst und so weit hinten bist, gerade hier in Monza, dann tut das weh. Eine solche Leistung ausgerechnet beim Heimrennen von Ferrari! Aber das ist für uns eben derzeit die Realität, leider, leider. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln. Ich kann nur hoffen, dass es in Mugello ein wenig besser laufen wird, und das ist für uns ja auch ein Heimrennen."

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zu seiner Leistung: "Ich muss mir nichts vorwerfen. Ich habe alles aus dem Wagen geholt. Mehr kann ich nicht tun. Ich hatte meine Runde gut angesetzt, der Abstand zu den Autos vor mir stimmte, um von einem Windschatten profitieren zu können. Aber es ging halt nicht mehr."

zur Hoffnung auf Besserung: "Es wäre schön, wenn wir ab dem übernächsten Rennen in Mugello ein wenig Licht am Ende des Tunnels erkennen würden. Wir versuchen alles Mögliche, aber wir haben bislang noch keine Lösung gefunden. Wir müssen uns durchbeißen und motiviert bleiben – ich bin sicher, es kommen auch wieder bessere Tage."

Sebastian Vettel (Ferrari), Rang 17: "Ich war mitten drin im Feld und konnte nicht so viel machen. Es waren viele Autos auf dem gleichen Fleck. Da, wo ich lag, so wie ich rausgeschickt wurde, war nicht viel zu machen. Es ist natürlich bitter, denn ich wusste schon beim Start der Runde, dass es nicht passieren wird. Alle wollten sich überholen, dann kam es zum Chaos. Der Plan war eine saubere Runde. Das hat nicht funktioniert."

zur Frage, warum er in Q1 nicht früher rausgefahren ist, um den Stau zu vermeiden: "Ich warte, bis ich das Okay bekomme. Man weiß ja auch nicht immer, was passiert. Es war aber vielleicht vorhersehbar, dass es ein bisschen eine Stresssituation gibt am Schluss. Genau das hat uns dann getroffen."

zu seinen Chancen im Rennen: "Ich glaube, wir sind ein bisschen schneller als die Autos um uns herum, aber es wird schwierig, viel Boden gutzumachen."

am Boxenfunk während des Rennens. "Was für ein Chaos, warum müssen die Alfas jeden überholen und so einen Mist verursachen?" (Rennkalender 2020 der Formel 1)

Toto Wolff (Mercedes-Motorsportchef): "Wir haben jetzt wirklich ein paar Rennen hinter uns, wo wir super happy sein können, wie das gelaufen ist. Ich glaube, auch mit heute kann man sehr zufrieden sein. Erstes Rennen post Party-Mode und unsere Abstände sind gleich geblieben oder sogar besser gegenüber dem ein oder anderen Konkurrenten, der dieses Thema vielleicht auch vorangetrieben hat. Die Genugtuung werden wir in den nächsten Rennen sehen."

zu den Chancen im Rennen: "Jetzt schauen wir mal, ob wir das morgen im Rennen genauso gut rüberbringen. Wir sollten im Rennen eigentlich deutlich schneller sein über die gesamte Renndistanz. Wir können diesen Mode jetzt über das gesamte Rennen fahren, was wir vorher nicht konnten. Aber zu Ende fahren müssen wir es."

Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull): "Es ist nicht ganz das, was wir erwartet haben. Monza ist nicht unbedingt ein Kurs, der absolute Aussagekraft hat. Aber es zeigt, welche Kraftreserven dieser Motor hat. Aber trotzdem: Der Sprung von den einzelnen Q1, Q2, Q3 war nicht mehr so eklatant, wie es vorher mit dem 'Party-Modus' war. Pessimistisch gesehen wären wir sonst noch weiter rückwärts gewesen.Auf der anderen Seite: Der Motor hat eben so viel Potenzial, dass sie also auch mit einem höheren Modus eine Renndistanz fahren können. Das werden wir morgen sehen."

zu Rang fünf von Max Verstappen: "Max hatte in Q3 keine optimale Runde. Platz drei wäre möglich gewesen."

zur Aussage von Lewis Hamilton, dass Red Bull nur einen schnellen Fahrer hat: "Hamilton hat bei uns mehrfach angerufen im vorigen Jahr, dass wir Albon ins Auto setzen. Er war heute knapp drei Zehntel hinter Max, also das ist eine Steigerung und das ist zu akzeptieren. Natürlich sollte er näherkommen. Schauen wir, wie es im Rennen morgen geht. Diese Aussagen sind für mich nicht ganz nachzuvollziehen."