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CL-Brennpunkte: Hier herrscht Explosionsgefahr

Der 3. Spieltag der Königsklasse steht an. Der FC Bayern hat das vermeintlich kleine AEK Athen vor der Brust, ist zum Siegen verdammt. In Madrid und Manchester geht es den Trainern an den Kragen, Ronaldo protzt und der BVB steht vor seiner Feuertaufe. Darauf müssen Sie in der Champions League achten.

Robert Lewandowski traf beim Sieg in Wolfsburg doppelt. (Bild: getty images)
Robert Lewandowski traf beim Sieg in Wolfsburg doppelt. (Bild: getty images)

Die Bayern in Athen – ein Sieg ist alternativlos

Rummenigge rüffelt Hoeneß, Breitner kündigt Hoeneß mehr oder weniger die Freundschaft, dazu ein verheerendes Medienecho. Die Nachwehen der legendären Bosse-PK überlagern das Sportliche. Dabei ist ein Sieg bei AEK Athen unabdingbar, um das erste Ziel in der Champions League zu erreichen: den Gruppensieg. “Ajax steht momentan vor uns, das müssen wir schnellstmöglich korrigieren”, mahnte Rummenigge. Zudem können die Bayern keinen weiteren sportlichen Rückschlag gebrauchen, jetzt da der ganze Laden durch die Chef-PK ordentlich erhitzt ist. Die Mannschaft ist nach dem 3:1 in Wolfsburg noch lange nicht überm Berg, es sollten mehrere überzeugende Spiele her. Zudem gibt es wieder ein wenig internen Knatsch. Angeblich hatten sich die Spieler darauf verständigt, die Bosse-PK nicht zu kommentieren. Kimmich verstieß gegen den Kodex…

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Dortmunder Feuertaufe

Der BVB rummst durch die Bundesliga, schießt Tore (Paco Alcacer!) am Fließband und ließ zuletzt in Stuttgart auch mal kein Gegentor zu. Vergleiche mit der Meister-Mannschaft von 2011/12 werden bereits gezogen. “Papperlapapp”, meint Michael Zorc dazu. “Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, uns in Ekstase zu jubeln”, so der Sportdirektor. Mit Atletico Madrid kommt der richtige Gegner zur richtigen Zeit. Die Rojiblancos rumpeln sich zwar ein wenig durch die Liga, wenn die CL-Hymne ertönt, sind sie aber in der Regel voll da. “Atletico ist ein echter Gradmesser. Da können wir zeigen, wie weit wir wirklich sind”, sagte BVB-Kapitän Marco Reus. Beide Mannschaften haben ihre ersten beiden Spiele in der Königsklasse gewonnen; bei einem weiteren Dreier am Mittwoch wäre Dortmund nicht nur schon so gut wie im Achtelfinale, sondern würde auch einen großen Schritt Richtung Gruppensieg machen.

Julen Lopetegui – wie lange noch?

13 Tore in neun Spielen. Vier Pleiten und ein Remis aus den letzten fünf. Mit 480 torlosen Minuten einen neuen Negativrekord in der 116-jährigen Klubgeschichte aufgestellt. Real Madrid steckt in einer veritablen Krise. Klar, dass der Coach um seinen Job bangen muss. Im Juni wurde Julen Lopetegui als Trainer der spanische Nationalmannschaft gefeuert (drei Tage vor WM-Beginn!), weil er sich hinter dem Rücken des spanischen Verbandes mit Real-Boss Perez auf ein Engagement geeinigt hatte. Vier Monate später sind seine Tage gezählt. Die Frage ist nicht ob, sondern wann er vor die Tür gesetzt wird. Retten kann Lopetegui wohl nur ein (überzeugender) Sieg im Clasico gegen den FC Barcelona am kommenden Sonntag. Der Gegner in der Königsklasse ist ein paar Nummern kleiner: Viktoria Pilsen. Eigentlich nur Kanonenfutter für die Königlichen. Das dachte man aber vom Ligagegner auch und dann entführte Levante drei Punkte aus dem Bernabeu. Sollte Pilsen ein ähnlicher Coup gelingen, wäre Lopetegui noch vor dem Clasico seinen Job los. Im Hintergrund bastelt Real schon längst an einer Alternative.

Das sind die fünf Probleme von Real Madrid

Ronaldos Rückkehr: Erst Protz-Auftritt, dann Mourinho-Abschuss?

Es kommt äußerst selten vor, dass Cristiano Ronaldo auf einer Pressekonferenz erscheint. Aber Juves Gastspiel in Manchester ist schließlich nicht irgendein Kick. Es ist die Rückkehr des Superstars ins Old Trafford und Ronaldo gab auch gleich an, dass er “lauter gute memories” an seine Zeit bei United habe. Und weil es eben ein besonderer Auftritt vor einem besonderen Spiel ist, bedarf es eines besonderen Accessoires. Must see – die Uhr!

Sollte Juventus am Dienstagabend gewinnen, könnte es auch für United-Coach Jose Mourinho ein besonderes Spiel werden – nämlich sein letztes auf der Bank der Red Devils. Mou steht seit Monaten in der Kritik und wenn man englischen Zeitungen glauben darf, wartet die Klubführung nur noch auf den geeigneten Zeitpunkt, den launischen Coach loszuwerden. Auf der PK vor dem Spiel hatte Mourinho übrigens seinen nächsten großen Auftritt.

Hoffenheim – schon die letzte Chance

Die TSG hat sich bei ihrer Champions-League-Premiere bislang gut verkauft. Einem 2:2 in Donezk (mit spätem Gegentor) folgte eine starke Leistung gegen Guardiolas ManCity-Super-Kader. Am Ende gab’s trotzdem eine 1:2-Niederlage. Das Heimspiel gegen Olympique Lyon (Di., 21 Uhr) ist schon sowas wie die letzte Chance aufs Überwintern in der Königsklasse. Helfen soll dabei der wichtige Dreier in Nürnberg. “Ich habe mir über das Selbstvertrauen meiner Mannschaft keine Sorgen gemacht, aber der Sieg nach Rückstand hilft uns in dieser Hinsicht sicher weiter”, sagte Trainer Julian Nagelsmann. Ein Sieg gegen den Spitzenreiter der Gruppe F und Hoffenheim wäre wieder voll dabei im Kampf ums Achtelfinale.

Schalke – endlich raus aus dem Mief!

“Ich habe nie an Domenico Tedesco gezweifelt”, sagte Schalke-Manager Christian Heidel während der Länderspielpause. Dann hagelte es eine 0:2-Heimpleite gegen Werder, bei der Schalke abermals recht hilf- und ideenlos agierte. Königstransfer Sebastian Rudy saß wieder nur auf der Bank. Die Bundesligabilanz des Grauens: Zwei Siege, sechs Niederlagen, Tabellenplatz 16. “Wir treffen oft die falsche Entscheidung”, stöhnt der Trainer. Schalke kommt einfach nicht aus dem Quark in dieser Saison. Zu allem Überfluss fallen gegen Galatasaray auch noch Kapitän Ralf Fährmann und Abwehrchef Naldo aus. In Istanbul erwartet Schalke die Hölle, die Gala-Fans werden den Knappen ordentlich einheizen. Doch vielleicht zeigt Schalke ja sein Champions-League-Gesicht. Mit vier Punkten aus zwei Spielen liegt Königsblau voll im Soll.