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Warum Punk nicht bei AEW war - und was er zu WWE sagt

CM Punk, der im Unfrieden geschiedene Ex-Topstar von WWE, war am Tag von AEW All Out ganz in der Nähe - beim öffentlichen Fanfest "Starrcast" in Schaumburg nahe seiner Heimatstadt Chicago.

Diese Nachricht und was aus ihr folgte, hielt die Wrestling-Szene wochenlang in Atem: Die Spekulationen um ein überraschendes Comeback beim neuen WWE-Rivalen blühten und wurden durch ein öffentliches Geplänkel zwischen Punk und den AEW-Verantwortlichen immer verworrener.

Die Überraschung passierte letztlich nicht, Punk blieb der Show fern, womit sich bestätigte, dass AEW ihn tatsächlich nicht gewinnen konnte. Es bleibt die Frage im Raum, ob Punk andere Pläne für ein Wrestling-Comeback im Hinterkopf hat.

AEW-Vizepräsident Cody Rhodes hatte unterstellt, dass er wieder bei WWE landen könnte. Punk griff diese Spekulationen bei seinem Fanfest-Auftritt dann auch auf und sendete gemischte Signale.

CM Punk klagte über Umgang von AEW

Im Vorfeld der Show hatte Punk Kritik an den Anwerbeversuchen von AEW geübt: In einem längeren Gespräch mit ESPN bestätigte er, erst vor kurzem wieder ein Angebot von AEW erhalten zu haben. Nach seinen Angaben war er über die Art und Weise aber nicht begeistert.

"Zuletzt habe ich eine Textnachricht von Cody bekommen", berichtete Punk: "Ich weiß manchmal fast nicht, wie ich antworten soll. Wenn ich antworte, geben sie Interviews und erzählen: 'Oh ja, ich habe gerade mit Punk geredet.'"

Wenn jemand etwas von ihm wolle, so Punk, "können sie doch zu mir kommen und reden. Angebote über Textnachrichten ist kein guter Weg, Geschäfte zu machen". Auf Nachfrage, ob er ein konkretes Angebot gegeben habe, erklärte Punk dann: "Es lief eine Textnachricht über drei Personen und dann kam ein Angebot. Das war vor etwa einem Monat." Es sei ein "generelles Angebot" gewesen, nicht konkret auf All Out bezogen.

Punk rekapitulierte auch, dass diverse AEW-Verantwortliche in Interviews und Videos über ihn gesprochen mit Andeutungen gespielt hätten: "Wenn ich Matt Jackson schreibe 'Habt eine tolle Show heute' - wie ich es vor ihrer großen Show in Vegas getan habe - endet das damit, dass Tony Khan Leuten erzählt, er hätte eine tolle Beziehung zu mir. Ich habe schon früher gesagt, dass ich mit ihnen geredet habe, aber es ist nichts dabei rausgekommen." Milliardärssohn Khan ist der Präsident von AEW, der mit Punk befreundete Jackson von Young Bucks ein weiterer seiner Stellvertreter.

Wrestling-Comeback? "Ich bezweifle es"

Punk hat in der Vergangenheit immer wieder klar gesagt, dass er mit dem Wrestling fertig sei, zuletzt ließ er sich aber nicht mehr ganz festnageln. "Wenn es hier jetzt eine Erwartungshaltung gibt, haben nur sie sie aufgebaut", sagte er bei ESPN in Richtung AEW: "Die Leute versuchen sich in Kaffeesatzleserei, aber es gibt nichts zu lesen."

Der konkreten Nachfrage, ob "auch wirklich nichts anstehe", wich Punk dann aber aus. Und auch auf die Frage, ob er 2020 in irgendeiner Form wieder mit dem Wrestling verbunden sein würde, antwortete Punk diesmal "nur": "Ich bezweifle es." In der Vergangenheit klang das kategorischer, etwa als er 2018 festhielt, nur eine Zeitmaschine könne ihn zum Wrestling zurückbringen.

Cody Rhodes: "Wäre nicht überrascht, wenn er zu WWE geht"

Spekulationen, dass zwischen Punk und AEW vielleicht doch etwas im Busch ist, waren die erwartbare Folge - und Rhodes' Reaktion löste dann neues Rätselraten aus.

"Ich glaube, er wurde falsch zitiert", twitterte er: "Ich weiß, einer von uns hatte ihn persönlich getroffen und ja, ich habe ihm viele Textnachrichten geschickt, wenn wir keine Telefonverbindung aufbauen konnten, aber kein Vertragsangebot."

Recht aus dem Nichts hing Cody aber noch den Satz an: "Ich wäre nicht überrascht, wenn er zu WWE zurückgeht. Nichtsdestotrotz: Toller Wrestler und Typ. Die Tür ist immer offen, wenn er will."

Eine ehrliche Prognose? Ein Ablenkungsmanöver? Wenn ja, von was? Im Nachhinein wirkt es so, als ob Rhodes das lästige Punk-Thema in Richtung WWE umlenken wollte. Der Wrestling Observer berichtete schon vor All Out: Der Konflikt zwischen Punk und AEW ist real - bei WWE wisse man aber auch von nichts.

Bei AEW fühlten sie sich von Punk zu Unrecht an den Pranger gestellt, sie hätten Punk nur erwähnt, wenn sie gefragt wurden (und das wurden sie aus offensichtlichen Gründen oft) und hätten schlicht versucht, ehrlich die Situation wiederzugeben.

CM Punk über WWE: "Würde nicht nicht mit ihnen reden"

Punk hat seine Wrestling-Karriere nach seinem WWE-Aus 2014 beendet und ein Comeback wiederholt ausgeschlossen, ein Inkognito-Auftritt bei einer Independent-Liga in Wisconsin in diesem Jahr war ein Insider-Gag und kein Bruch dieser Garantie. Punk hatte sich völlig mit WWE zerstritten und einen Rechtsstreit mit WWE-Arzt Chris Amann geführt, dem er vorwarf, ihn durch unsachgemäße medizinische Behandlung in Lebensgefahr gebracht zu haben. Den Kontakt zu allen alten Kollegen aus der Liga hatte er auch abgebrochen.

Inzwischen klingt Punk milder: Im ESPN-Gespräch sagte Punk aber nun, dass er WWE nicht mehr "hassen" würde: "Ich habe all das hinter mir gelassen, vor langer Zeit." Bei Starrcast am Sonntag ergänzte er auf Nachfrage, dass er auch offen für Gespräche sei, sollte WWE-Boss Vince McMahon oder Vorstand Paul Levesque (Triple H) auf ihn zukommen: "Ich würde nicht nicht mit ihnen reden."

Punk warnte aber im selben Atemzug, das als Bewerbung für eine Rückkehr zu verstehen: "Das wird jetzt wieder aus dem Kontext gerissen werden und als Clickbait-Material für schlechte Websites herhalten, aber ich würde mit jedem reden. Aber ich strecke nicht meine Fühler aus, ich werde sie nicht anrufen."