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Coca-Cola nimmt ein Produkt aus dem Handel und streicht Stellen

Der Getränkehersteller Coca-Cola dampft die Produktion ein und streicht eine Marke aus dem Sortiment. Hunderte Jobs sollen wegfallen.

Coca-Cola. (Symbolbild: Getty Images)
Coca-Cola. (Symbolbild: Getty Images)

Der Getränkemarkt ist heiß umkämpft. Deshalb greift Coca-Cola nun in Deutschland zum Rotstift. Mehrere Standorte des Getränkeherstellers sollen schließen oder verkleinert werden, wie die Coca-Cola European Partners Deutschland am Donnerstag in Berlin ankündigte.

Von den Einsparungen betroffen sind die Standorte Liederbach und Bad Soden, die Mitte 2021 geschlossen werden sollen. In Liederbach seien davon voraussichtlich 261 und in Bad Soden 46 Beschäftigte betroffen. Verkleinern will der Konzern auch die Geschäftsbereiche „Fuhrpark“, „Commercial“, „BPT“, „Finance“ und „People & Culture“, wodurch etwa 75 Arbeitsplätze eingespart werden sollen.

Für den Sodenthaler Mineralbrunnen bei Aschaffenburg sucht das Unternehmen derzeit noch einen Käufer.

Eine Marke wird aus dem Handel genommen

In Bad Neuenahr füllt Coca-Cola Apollinaris-Mineralwasser ab. Aufgrund des mit Niedrigpreisen umkämpften Markts soll die Produktion dort verkleinert werden. Apollinaris soll ab März 2021 nicht mehr im Handel, sondern nur noch für die Gastronomie verfügbar sein. Weitere 80 Stellen sollen dafür an diesem Standort eingespart werden.

Keine betriebsbedingten Kündigungen

Coca-Cola ist mit rund 7.500 Mitarbeitern der größte Getränkehersteller in Deutschland. Betriebsbedingte Kündigungen will das Unternehmen im Zuge der Sparmaßnahmen nach eigenen Angaben vermeiden. An anderen Stellen sollen 120 neue Arbeitsplätze entstehen. Betroffenen Mitarbeitern sollen neben Abfindungen alternative Jobs in den Großräumen Frankfurt und Karlsruhe angeboten werden.

Gewerkschaft will kämpfen

Die Gewerkschaft NGG ist empört, dass Coca-Cola gerade in Corona-Zeiten und trotz schwarzer Zahlen in Deutschland und Europa massiv Stellen abbauen wolle. Für NGG-Vize Freddy Adjan ist das ein „skrupelloser Job-Kahlschlag zur Unzeit.“ „Dass der Weltkonzern Coca-Cola mitten in Corona-Zeiten allein in Deutschland hunderte Menschen ohne Not auf die Straße setzen will, ist verantwortungslos und unanständig“, so Adjan.

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Man werde gemeinsam mit den Betriebsräten um jeden Arbeitsplatz kämpfen. Etwas gemindert werde die „Schock-Nachricht“ immerhin dadurch, dass es kürzlich gelungen sei, wichtige Tarifverträge zu verlängern – bei der Umsetzung der angekündigten Streichungen müssten deshalb sowohl der Betriebsrat als auch die NGG einbezogen werden. „Das gibt den Beschäftigten die Sicherheit, dass ein möglicher Stellenabbau hierzulande sozialverträglich ablaufen muss.“

Mit Informationen von dpa.

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