Kommentar: Müllers Appell kam zur höchsten Zeit

Berlin. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) war am Dienstag sichtlich erschüttert über die aktuelle Corona-Lage. Wie angesichts rasant steigender Infektionszahlen immer noch ein kleiner Teil der Berliner sorg- und achtlos mit den Gefahren des Virus umgeht – das begreift Müller nicht. Lange hatte der Senat zuvor über die richtige Strategie im Kampf gegen Corona gerungen und sich schließlich auf weitere Einschränkungen verständigt – ein letzter Versuch, eine neuerliche fast komplette Schließung des öffentlichen Lebens zu vermeiden.

Die Folgen wären verheerend. Gerade erst bemühen sich Kitas und Schulen um eine Rückkehr zum Regelbetrieb und Präsenzunterricht, haben Kinos, Theater, Opern und Geschäfte wieder geöffnet. Jetzt alles wieder zurückzufahren, hätte unabsehbare Folgen, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch für das gesellschaftliche Zusammenleben. Müllers drängender Appell, diese letzte Chance durch mehr Eigenverantwortung und weniger soziale Kontakte zu nutzen, kam daher zur höchsten Zeit.

Das Coronavirus lässt sich nicht täuschen

Gleichzeitig wies er Gedankenspiele nach einem lokalen und zeitlich begrenzten Lockdown im November, um Weihnachten nicht zu gefährden, schroff zurück. Derartige Corona-Planspiele sind tatsächlich nicht zu kalkulieren, denn das Virus, so zeigen die Erfahrungen der letzten sieben Monate, lässt sich nicht täuschen. Es verbreitet sich, sobald sich die Gelegenheit dazu bietet, ganz egal ob im November oder Dezember.

Alle Nachrichten zum Coronavi...

Lesen Sie hier weiter!