Coronakrise: Szenarien für die Champions League

Kein Live-Fußball, stattdessen jede Menge Diskussionsbedarf.

In Zeiten der Coronakrise sind im Sport mehr Fragen offen denn je. Die drängendsten für den Fußball: Wie geht es weiter, und wann?

Für die unmittelbare Zukunft der Champions League gibt es zumindest einige Szenarien.

Genauer gesagt: Sieben Szenarien, die offenbar vom europäischen Fußball-Verband UEFA in Betracht gezogen werden, um die derzeit ruhende Saison noch zu retten.

Wie die Bild am Sonntag berichtet, wurden die Planspiele zur Zukunft - der so genannte "Corona Calendar" - bereits den 55 nationalen Fußball-Verbänden präsentiert.

Finals auf jeden Fall vor Ende Juni

Vorgesehen ist, die Champions League mit dem Finale am 27. Juni in Istanbul abzuschließen - in diesem Detail sind alle Szenarien gleich. Die Europa League soll drei Tage vorher mit dem Endspiel in Danzig enden.

Der Grund: Ende Juni soll wegen der vielen dann auslaufenden Profiverträge unbedingt Schluss sein.

"Wir müssen verschiedene Szenarien im Hinterkopf haben, wir sollten sie nur nicht alle ausbreiten", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch, der auch Mitglied im Exekutivkomitee der UEFA ist, im CHECK24 Doppelpass auf SPORT1. Es gehe darum, Pläne zu entwerfen, "um nach Corona nicht vor einem totalen wirtschaftlichen Desaster zu stehen".

Vieles hängt vom Starttermin ab

Als erster möglicher Termin für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs wird der 14. April angegeben (bisher wurden nur Teile der Achtelfinal-Duelle ausgespielt, das Rückspiel des FC Bayern gegen den FC Chelsea steht zum Beispiel noch aus). Dieses Szenario sieht vor, im altbekannten Modus weiterzuspielen - also auch ein Achtelfinal-Rückspiel mit dem italienischen Meister Juventus in Turin oder ein Viertelfinale mit Atalanta aus dem Krisen-Hotspot Bergamo. Neunmal würde der Ball unter der Woche rollen, zehn Mal am Wochenende - zur Not eben auch parallel zu den Spielen der nationalen Ligen.

Alle Spiele würden im unveränderten Modus stattfinden.

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Schon das zweite Szenario unterscheidet sich aber deutlich vom ersten. Bei einer Fortsetzung am 28. April müsste der Terminkalender schon deutlicher zusammengestaucht werden. Acht Wochenenden und sieben englische Wochen wären demnach der Plan.

Heimrecht-Auslosung und Final Four denkbar

Dann könnte es auch zur Streichung von Rückspielen in den nächsten Runden kommen. Ein einziges Spiel müsste dann die Entscheidung bringen - das Heimrecht würde wohl ausgelost werden.

Konkrete Details soll eine von der UEFA ins Leben gerufene Arbeitsgruppe klären, der nach BAMS-Infos neben UEFA-Mitarbeitern unter anderem Vertreter der englischen Premier League, der Europäischen Klubvereinigung ECA und der Vereinigung Europäische Ligen angehören.

In allen weiteren Szenarien der UEFA hätte der Modus mit dem bisherigen Modell immer weniger zu tun, inklusive eines Final-Four-Turniers als Alternativlösung.

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