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"Super-GAU" für Basketballer! Chaos nach abgesagtem Top Four

"Super-GAU" für Basketballer! Chaos nach abgesagtem Top Four
"Super-GAU" für Basketballer! Chaos nach abgesagtem Top Four

Die Spieler von Bayern München hatten sich bereits ihre Trikots übergezogen, als der Super-GAU eintrat.

Eine Stunde vor dem ersten Halbfinale zwischen den Gastgebern und ratiopharm Ulm wurde das Top Four um den Basketball-Pokal komplett abgesagt. (Spielplan und Ergebnisse der easyCredit BBL)

Nach dem ersten Coronafall am Freitag bei der BG Göttingen war bei den angesetzten Nachtests am Samstag noch ein zweiter aufgetaucht - das Münchner Gesundheitsamt schickte daraufhin die komplette Mannschaft in Quarantäne.

Top-Four-Absage ist "Super-GAU"

"Wir wussten natürlich, dass das als Super-GAU passieren kann", sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz dem SID: "Man testet engmaschig, und dann war es total klar, dass es auch positive Fälle geben kann. Wir hätten das nicht eine Stunde vor dem Start gebraucht, aber so war es jetzt."

Auslöser für die Absage des gesamten Turniers war der Antrag der Göttinger, ihr Halbfinale gegen ALBA Berlin zu verlegen. Diesem wurde von der easyCredit Basketball Bundesliga (BBL) ordnungsgemäß stattgegeben.

Über die Absage gab es keine zwei Meinungen. Nach dem ersten positiven Test sei die Auflage des Gesundheitsamtes gewesen, "dass bei einer weiteren Testung alle Göttinger negativ sind", berichtete Dr. Florian Kainzinger, Gesundheitsexperte der easyCredit BBL.

Nach dem zweiten positiven Test habe dann das Gesundheitsamt "zurecht entschieden, dass es eine unklare Situation gibt, da man nicht mehr wusste, wie die Infektionskette innerhalb der Mannschaft aussieht", sagte Kainzinger bei magentaSport.

Neuer Termin in München unklar

Alle vier Mannschaften waren in demselben Hotel untergebracht wie beim Finalturnier um die Meisterschaft im vergangenen Juni - damals hatte es keine Zwischenfälle gegeben. Diesmal betraf es nur die Göttinger, deren Tests noch am Donnerstag negativ ausgefallen waren.

Alle Sicherheits- und Hygienevorschriften seien "nachweislich" eingehalten worden, "aber ein Restrisiko bleibt", sagte Göttingens Geschäftsführer Frank Meinertshagen bei magentaSport.

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Unklar ist, wie es weitergeht. Der Termin des Finalturniers war ohnehin umstritten, vor allem bei den Münchnern, die schon am Dienstag zur ersten Viertelfinal-Partie in der EuroLeague bei Armani Mailand antreten müssen.

Nachgeholt werden müsste bis zum Saisonende am 13. Juni. "Wir haben noch zwei Monate Zeit und werden versuchen, das Top Four so durchzuführen, wie es geplant war", sagte Holz: "Mit allen Teams an einem Wochenende und an einem Ort, der weiterhin München heißt."

München in EuroLeague gefordert

Die Münchner selbst waren über die Absage des Turniers keineswegs so glücklich, wie man angesichts ihres straffen Terminplans hätte vermuten können. Der Samstag war verdorben, die Mannschaft könne ihn "jetzt weder zum Regenerieren noch zum Trainieren nutzen", sagte Manager Marko Pesic.

Er betonte jedoch: Das Hygienekonzept habe funktioniert, und "in erster Linie wünschen wir jetzt den betroffenen Personen, dass es ihnen gut geht und sie bald wieder gesund sind".

Den Endspiel-Sonntag wollten die Münchner zum Trainieren nutzen. Am Montag reisen sie dann ab nach Mailand, wo am Dienstag und Donnerstag die ersten beiden Viertelfinalspiele der Best-of-Five-Serie gegen den italienischen Top-Klub ausgetragen werden.

Bis dahin gilt laut Pesic vor allem: "Wir testen weiterhin sehr engmaschig. Stand jetzt ist die Mannschaft gesund."