Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Markus Söder auf der Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung (Bild: Nicolas Armer/Pool via Reuters)
Markus Söder auf der Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung (Bild: Nicolas Armer/Pool via Reuters)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 19,9 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 732.000; genesen: über 12,1 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 217.000 (Todesfälle: über 9200; genesen: über 197.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 5 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 163.000; genesen: über 1,6 Millionen)

Söder sieht größte Corona-Gefahr im Privaten

Das größte Corona-Infektionsrisiko steckt nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder im privaten Bereich. Die Gefahr gehe weniger von Betrieben aus oder vom öffentlichen Nahverkehr, sagte Bayerns Ministerpräsident am Montag in Nürnberg. “Die eigentliche Gefahr ist der Leichtsinn bei privaten Veranstaltungen.” Daher müsse man auch dort ansetzen, wenn es Probleme gibt. “Corona macht keine Ferien, Corona macht keine Pause”, so Söder. “Wir nehmen Corona weiter absolut ernst. Bayern ist weiter absolut wachsam.”

Schulöffnung: In drei weiteren Bundesländern beginnt der Unterricht

Das Kabinett hatte zuvor in einer Videokonferenz beschlossen, dass es In ganz Bayern in Kürze flächendeckend Corona-Testzentren geben solle. In jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt sollen solche Zentren eingerichtet werden, also rund 100 an der Zahl. Die Menschen sollten sich schnell und unbürokratisch testen lassen können und dafür nicht mehr zum Arzt gehen müssen, erklärte Söder.

Reiserückkehrer sollten sich nach Worten Söders künftig zweimal testen lassen: Einmal an der Grenze beziehungsweise am Flughafen, und ein zweites Mal fünf bis sechs Tage später. Dazu sollen die Testkapazitäten in Bayern weiter massiv ausgebaut werden - von derzeit 55.000 pro Tag auf dann “weit über 200 000 pro Tag”. Und: Die bisherigen Corona-Testzentren an der Grenze sollen nach Worten Söders weiter professionalisiert werden, damit Testergebnisse schneller als bisher ermittelt werden und schneller übertragen werden könnten.

WHO: Ohne ständigen Druck kehrt Coronavirus immer wieder

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird es bis auf Weiteres immer wieder zu steigenden Corona-Zahlen kommen. “Man kann es eine zweite Welle nennen, man kann es eine zweite Spitze nennen, man kann es ein Aufflammen nennen, man kann es nennen wie man will - nimmt man den Druck von diesem Virus, kommt das Virus zurück”, sagte WHO-Experte Michael Ryan am Montag in Genf. “Ich weiß, das wollen die Leute nicht hören, aber das ist die Realität.” Es sei außergewöhnlich schwer, das Virus zu stoppen.

Frankreich: Paris führt Maskenpflicht an stark besuchten Orten im Freien ein

In mehreren Ländern Europas stiegen die Infektionszahlen jüngst wieder an, was vielerorts Sorge vor einem erneuten rasanten Anstieg der Fallzahlen ausgelöst hat. Die Aufgabe besteht laut Ryan darin, durch Nachverfolgung, Tests und lokale Maßnahmen Ausbruch für Ausbruch schnell einzudämmen und so weitere landesweite Lockdowns wie im Frühjahr zu vermeiden. “Das sagen wir den Ländern in Europa: Lasst den Druck auf dem Virus”, so Ryan.

WHO-Expertin Maria van Kerkhove erinnerte an die zentrale Bedeutung großer Menschenansammlungen für die Verbreitung des Erregers. “Das Virus liebt solche Ansammlungen.” Die WHO erwartet diese Woche das Überschreiten der Marke von 20 Millionen Infizierten.

17 Migranten auf Lesbos Corona-positiv getestet

Siebzehn Migranten, die in den vergangenen Tagen aus der Türkei zu der griechischen Insel Lesbos übersetzten, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte ein Sprecher des griechischen Corona-Krisenstabes am Montag mit. Die infizierten Menschen leben demnach aber nicht in dem überfüllten Lager von Moria auf Lesbos.

Das Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos (Archivbild: Reuters/Hannibal Hanschke)
Das Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos (Archivbild: Reuters/Hannibal Hanschke)

Sie müssen in den nächsten 14 Tagen in einer Isolierstation im kleineren Lager von Kara Tepe in Quarantäne bleiben. Im und um das Lager von Moria wird scharf kontrolliert. Die griechischen Behörden haben bereits Isolierstationen aufgebaut, falls das Coronavirus auch in Moria ausbrechen sollte.

Grenzübergang zwischen Gaza und Ägypten wird vorübergehend geöffnet

Erstmals seit zwei Monaten wird der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten wieder für den Personenverkehr geöffnet. Die Maßnahme gelte von Dienstag bis Donnerstag, teilte die palästinensische Vertretung in Ägypten am Montag unter Berufung auf die dortigen Behörden mit. Die Grenzöffnung soll es rund 2000 wegen der Corona-Krise in Ägypten gestrandeten Palästinensern ermöglichen, in den Küstenstreifen zurückzukehren. Zugleich soll so Dutzenden bislang dort festsitzenden Palästinensern erlaubt werden, nach Ägypten oder in andere Länder zu reisen.

Auch in Urlaubsregionen: Griechenland verschärft Corona-Beschränkungen wieder

Rafah ist der einzige Übergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Die Öffnung am Dienstag wäre erst die dritte seit Beginn der Corona-Krise. Das von der islamistischen Hamas geführte Innenministerium kündigte an, dass sich alle Rückkehrer in den Gazastreifen in eine mindestens dreiwöchige Quarantäne begeben müssen. In dem Küstenstreifen leben zwei Millionen Menschen unter prekären Umständen. Eine starke Ausbreitung des Coronavirus in dem Gebiet gilt als Horrorszenario. Entgegen der Befürchtungen verlief die Pandemie dort aber bislang glimpflich.

Iranische Zeitung wegen kritischen Corona-Berichts geschlossen

Die iranische Tageszeitung “Dschahan Sanaat” ist ihrem Chefredakteur zufolge wegen eines kritischen Berichts zu den amtlichen Corona-Fallzahlen geschlossen worden. Das Blatt hatte am Sonntag ein Interview mit einem Epidemiologen veröffentlicht, der angab, dass die Corona-Fallzahlen im Iran aus politischen und sicherheitstechnischen Gründen manipuliert würden und die wahren Zahlen, insbesondere die der Toten, Zwanzigmal höher seien als vom Gesundheitsministerium veröffentlicht. “Mir wurde telefonisch mitgeteilt, dass auf Anordnung des Medienaufsichtsrat unsere Zeitung ‘Dschahan Sanaat’ wegen eines Interviews über Corona geschlossen worden ist”, sagte Chefredakteur Mohammed-Resa Saadi am Montag.

Der Epidemiologe sagte in dem Interview außerdem, dass der Ausbruch der Pandemie früher als Ende Februar begonnen habe. Dies sei aber wegen der Parlamentswahl (21.2.) und des Jahrestages der Revolution (11.2.) geheimgehalten worden. Das Gesundheitsministerium hat den Bericht dementiert und das Blatt als unprofessionell kritisiert. Einerseits sei der Epidemiologe in dem Interview gar nicht -wie angegeben - Mitglied des Corona-Krisenstabs, andererseits seien seine Aussagen unsachlich und die Angaben falsch.

Texte: dpa

Video: Schulstart in Berlin mit Corona-Regeln