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Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Heiko Maas am Montag beim EU-Außenministertreffen in Brüssel (Bild: Olivier Hoslet/Pool via Reuters)
Heiko Maas am Montag beim EU-Außenministertreffen in Brüssel (Bild: Olivier Hoslet/Pool via Reuters)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 31,6 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 972.000; genesen: über 21,7 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 278.000 (Todesfälle: über 9400; genesen: über 245.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 6,8 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 200.000; genesen: über 2,6 Millionen)

Maas wegen Corona-Infektion eines Personenschützers in Quarantäne

Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich wegen der Corona-Infektion eines seiner Personenschützer in Quarantäne begeben. Ein erster Test auf eine Covid-19-Erkrankung sei am Mittwoch aber negativ ausgefallen, teilte das Auswärtige Amt mit. Es werde nun geklärt, ob weitere Personen betroffen und welche Maßnahmen gegebenenfalls zu ergreifen seien.

Wie lange Maas in seiner Wohnung in Berlin bleiben muss, war zunächst unklar. Man werde sich bei der Länge der Quarantäne an die Regeln des Infektionsschutzgesetzes halten, hieß es dazu aus dem Auswärtigen Amt.

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Eigentlich wollte Maas am Mittwochnachmittag in die jordanische Hauptstadt Amman zu einem Treffen mit den Außenministern Jordaniens, Ägyptens und Frankreichs abfliegen, bei dem es am Donnerstag um den Nahost-Konflikt gehen soll. Diese Reise wurde kurzfristig abgesagt. Ob das erst am Dienstag vom jordanischen Außenministerium offiziell angekündigte Treffen trotzdem stattfindet und Maas per Video oder Telefon zugeschaltet wird, war am Nachmittag noch offen.

Putin: Werden bald zweiten Corona-Impfstoff registrieren

Kremlchef Wladimir Putin hat einen weiteren russischen Impfstoff gegen das Coronavirus in Aussicht gestellt. Das zweite Mittel werde bald in Russland registriert, sagte Putin der Agentur Interfax zufolge am Mittwoch in Moskau vor Vertretern des russischen Oberhauses. Details nannte er nicht. Berichten zufolge wird derzeit ein Impfstoff des staatlichen Vektor-Forschungszentrums für Virologie und Biotechnologie getestet. Demnach befindet sich der Stoff in der klinischen Phase und soll in den nächsten Wochen an Tausenden Freiwilligen angewendet werden.

Im August hatte Putin medienwirksam die Freigabe des ersten Impfstoffes mit dem Namen “Sputnik V” verkündet. Es war das erste Corona-Vakzin, das weltweit für eine breite Anwendung in der Bevölkerung zugelassen wurde. Unmittelbar nach der Freigabe gab es international Kritik, weil die Zulassung vor Abschluss wichtiger Tests erfolgte. Zudem bemängelten Forscher, dass es in der Studie der russischen Experten viele offene Fragen gebe und die Ergebnisse seltsame Muster enthielten.

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Russland wies die Kritik an dem Impfstoff zurück und betonte, dass viele das russische Vakzin nur zum eigenen Vorteil schlecht machen wollten. “Leider gibt es Neid, Eifersucht und einen skrupellosen Wettbewerb”, sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow.

Corona-Hotspot Ischgl: Schadenersatz-Klagen gegen Österreich

Die Folgen des Coronavirus-Ausbruchs im Tiroler Skiort Ischgl haben zu ersten Schadenersatz-Klagen gegen die österreichischen Behörden geführt. Vier Musterklagen im Namen von Menschen, die sich im März in dem Tiroler Ort angesteckt haben sollen, liegen seit dieser Woche beim Landgericht Wien, wie das Gericht am Mittwoch bestätigte. Der Verbraucherschützer Peter Kolba, dessen Verein die Klagen eingebracht hat, wirft der Regierung in den entscheidenden Tagen Anfang März schweres Versagen vor.

Ischgl war einer der ersten Corona-Brennpunkte Europas (Bild: Reuters/Lisi Niesner)
Ischgl war einer der ersten Corona-Brennpunkte Europas (Bild: Reuters/Lisi Niesner)

Ischgl mit seinen Après-Ski-Bars gilt als Brennpunkt für die Ausbreitung des Coronavirus in Österreich und Teilen Europas. Erste Hinweise auf Ansteckungen in Ischgl gab es bereits am 5. März. Erst am 13. März wurde über Ischgl die Quarantäne verhängt. Nach Angaben österreichischer Behörden waren zeitweise 40 Prozent aller Fälle im Inland auf Ischgl zurückzuführen. Auch viele deutsche Touristen haben sich nach ihrer Überzeugung in Ischgl angesteckt.

Bei dem Verein haben sich nach Kolbas Angaben mehr als 6000 Menschen aus 45 Ländern gemeldet, die sich in Ischgl angesteckt haben sollen. Dabei gehe es auch um 32 Todesfälle, 22 von ihnen aus Deutschland. In mehr als 1000 Fällen hat der Verein demnach die Vollmacht zu klagen. Die Klagen würden fallen gelassen, wenn die Regierung Fehler eingestehe und Schadenersatz anbiete, sagte Kolba.

Österreichisches Parlament billigt neues Corona-Gesetz

Österreichs Parlament hat einer neuen gesetzlichen Grundlage für Corona-Maßnahmen wie etwa Ausgangssperren zugestimmt. Die Regierungskoalition aus konservativer ÖVP und Grünen sowie die oppositionellen Sozialdemokraten stimmten am Mittwoch bei der ersten regulären Sitzung des Nationalrats nach der Sommerpause für das Gesetz. Davor hatte die rechtliche Grundlage für mehrere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie gefehlt.

Das österreichische Verfassungsgericht hatte im Juli festgestellt, dass etwa Verbote für das Betreten öffentlicher Orte im Frühjahr nicht von dem Gesetz gedeckt gewesen waren. Nach dem neuen Gesetz kann ein sogenannter Lockdown nur noch mit Einverständnis von Parlamentariern für höchstens zehn Tage verhängt werden. Er müsste dann gegebenenfalls verlängert werden.

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Klar geregelt ist neben Betretungsverboten nun auch, dass etwaige Ausgangssperren unter anderem Ausnahmen wie berufliche Zwecke und Aufenthalt im Freien zur “körperlichen und psychischen Erholung” enthalten. Außerdem hat die Anfang des Monats von der Regierung eingeführte Corona-Ampel, die regional unterschiedliche Maßnahmen auslösen soll, jetzt eine rechtliche Basis.

Tschechien führt wegen Corona-Anstiegs Sperrstunde um 22.00 Uhr ein

Im Kampf gegen steigende Corona-Infektionszahlen führt Tschechien in Kneipen und Gaststätten eine Sperrstunde um 22.00 Uhr ein. “Unter dem Einfluss des Alkohols kommt es zu viel häufigeren Kontakten und zur Missachtung elementarer Regeln”, sagte der neue Gesundheitsminister Roman Prymula am Mittwoch. Die Maßnahme sei zunächst auf zwei Wochen begrenzt.

Branchenverbände befürchten einen Umsatzrückgang von bis zu 30 Prozent. In Tschechien gibt es eine ausgeprägte Kneipenkultur. Mit mehr als 140 Litern im Jahr pro Kopf zählen die Tschechen zu den Weltmeistern im Bierkonsum.

Einschränkungen gibt es auch bei sportlichen und kulturellen Großveranstaltungen. Im Freien werden sie auf 2000 Sitzplätze begrenzt, in Innenräumen auf maximal 1000. Vor allem Fußball- und Eishockey-Vertreter zeigten sich alarmiert. Der Vorsitzende der nationalen Sportagentur, Milan Hnilicka, kündigte Hilfen an.

Texte: dpa

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