Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos im Februar (Bild: Reuters/Alkis Konstantinidis)
Das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos im Februar (Bild: Reuters/Alkis Konstantinidis)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 25,7 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 858.000; genesen: über 17,1 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 246.000 (Todesfälle: 9300; genesen: über 219.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 6 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 184.000; genesen: über 2,2 Millionen)

Erster Corona-Fall im Migrantencamp Moria auf Lesbos

Erstmals ist im überfüllten Migrantenlager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos ein Mensch positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es handle sich um einen 40-Jährigen aus Somalia, dem bereits im Juli Asyl gewährt worden sei, teilte das Migrationsministerium in Athen am Mittwoch mit. Er sei zunächst nach Athen gefahren, habe dort aber keine Arbeit gefunden und sei dann nach Moria zurückgekehrt. Die Gesundheitsbehörden gehen demnach allen Kontakten des Mannes nach, um auch sie auf das Virus zu testen. Das Lager wurde für 14 Tage unter Quarantäne gestellt, wie das Migrationsministerium weiter mitteilte.

Ungebremste Ausbreitung: Peru bei Sterblichkeit an Covid-19 weltweit an der Spitze

Bereits Mitte August waren im Lager von Vial auf der benachbarten Insel Chios fünf Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Ausbreitung des Virus konnte jedoch durch Isolierung der Erkrankten gestoppt

UN: Corona-Krise wird Armut bei Frauen und Mädchen verschlimmern

Die Corona-Krise wird nach einer Einschätzung der Vereinten Nationen die Armut von Frauen und Mädchen weltweit deutlich verschlimmern. Eigentlich sei zwischen 2019 und 2021 eine Verringerung der Armutsrate von Frauen weltweit um 2,7 Prozent erwartet worden, teilten das UN-Entwicklungsprogramm UNDP und die UN-Frauenorganisation UN Women am Mittwoch in New York mit. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie und deren Folgen werde nun aber ein Anstieg um 9,1 Prozent vorhergesagt.

Bis 2021 könnten der Einschätzung zufolge 96 Millionen zusätzliche Menschen in die extreme Armut abrutschen - 47 Millionen davon Frauen und Mädchen. Damit stiege die Zahl der Frauen und Mädchen, die von extremer Armut betroffen seien, weltweit auf 435 Millionen. Die meisten davon lebten in Afrika südlich der Sahara, viele aber auch in Südasien, wo zuletzt eigentlich starke Fortschritte gemacht worden seien. Frauen seien deutlich stärker von Armut bedroht als Männer, hieß es. Bis 2021 werde es für jeden Mann im Alter zwischen 25 und 34, der von extremer Armut betroffen sei, 118 betroffene Frauen geben. Bis 2030 würden es sogar 121 betroffene Frauen sein.

Junge Arbeiterin in einer Ziegelfabrik in Afghanistan (Bild: Reuters/Parwiz)
Junge Arbeiterin in einer Ziegelfabrik in Afghanistan (Bild: Reuters/Parwiz)

“Frauen tragen die Hauptlast der Corona-Krise, weil sie stärker gefährdet sind, ihre Einkommensquelle zu verlieren, und weniger wahrscheinlich von sozialen Schutzmaßnahmen geschützt sind”, sagte UNDP-Chef Achim Steiner. Für die Einschätzung beauftragten UNDP und UN Women Wissenschaftler der Universität in Denver. Die vorhergesagten Entwicklungen seien aber nicht unaufhaltbar: “Mehr als 100 Millionen Frauen und Mädchen könnten aus der Armut herausgeholt werden, wenn Regierungen eine umfassende Strategie implementieren, die den Zugang zu Bildung, Familienplanung, gerechten und gleichen Lohn und dem Ausbau sozialer Transfers garantiert”, sagte Steiner.

Erneut Rekord an Corona-Neuinfektionen in Israel

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, wurden am Vortag 2183 Fälle registriert. Das ist der höchste Ein-Tages-Wert in dem Land seit Ausbruch der Pandemie. Der bisherige Rekord stammte vom Montag mit 2182 neuen Fällen. Im Vergleich meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland innerhalb eines Tages 1256 neue Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen bekannt gab. Israel hat also fast doppelt so viele Neuinfektionen - wobei Deutschland etwa neunmal mehr Einwohner hat.

Am Dienstag hatte in Israel das neue Schuljahr begonnen. Die Regierung wollte die Zahl der Neuinfektionen bis dahin eigentlich deutlich senken. Mitte September sind wichtige jüdische Feiertage. Im Raum stehen härtere Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus bis hin zu einem Lockdown. Vergangenen Freitag war die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Israel erstmals seit einem Monat wieder über 2000 gestiegen. Die Pandemie verlief in dem Mittelmeerland auch wegen eines strikten Kurses der Regierung zunächst glimpflich. Nach raschen Lockerungen im Mai schnellten die Fallzahlen jedoch in die Höhe.

Insgesamt wurden nach Ministeriumsangaben in Israel bislang 119.627 Fälle erfasst. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag bei 963.

Nach Coronafall bei Schüler in Hessen: Alle Lehrer in Quarantäne

Nach einem Corona-Fall an einer Schule im hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg sind alle 40 Lehrer unter Quarantäne gestellt worden. Deswegen falle der Unterricht in der Gesamtschule in Wildeck-Obersuhl zunächst komplett aus, sagte ein Kreissprecher am Mittwoch. Auch 111 Schüler der neunten Jahrgangsstufe seien in Quarantäne. Der Sprecher betonte zudem, es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. “Es gibt keine Hinweise auf ein Fehlverhalten.” Zuvor hatten verschiedene Medien über das Thema berichtet.

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Laut dem Kreis war am Mittwoch ein Neuntklässler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nun sollen alle Lehrkräfte in den nächsten Tagen getestet werden. Sobald die ersten negativen Ergebnisse bei Lehrern vorlägen, solle der Präsenzunterricht wieder aufgenommen werden. Lehrkräfte die in direktem Kontakt mit dem positiv getesteten Schüler standen, sollen zunächst in Quarantäne bleiben.

Texte: dpa

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