Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Kanzlerin Merkel, Vizekanzler Scholz, die Landeschefs Söder und Tschentscher und Regierungssprecher Seibert nach einer Corona-Konferenz im April (Bild: Bernd von Jutrczenka/Pool via Reuters)
Kanzlerin Merkel, Vizekanzler Scholz, die Landeschefs Söder und Tschentscher und Regierungssprecher Seibert nach einer Corona-Konferenz im April (Bild: Bernd von Jutrczenka/Pool via Reuters)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 22,7 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 794.000; genesen: über 14,5 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 232.000 (Todesfälle: über 9200; genesen: über 206.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 5,5 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 174.000; genesen: über 1,9 Millionen)

Merkel und Länderchefs beraten nächsten Donnerstag über Corona

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am kommenden Donnerstag über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin mitteilte, ist für 11.00 Uhr eine Videokonferenz geplant. Zuletzt hatten die Regierungschefs und die Kanzlerin im Juni über ein möglichst einheitliches Vorgehen gesprochen. Diskutiert wird im Moment vor allem über vermehrte Ansteckungen bei Familienfeiern und über eine Verbreitung des Virus durch Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten.

Steigende Zahlen: Wie viele Infektionen verträgt Deutschland?

Seibert sprach mit Blick auf die täglich gemeldeten Zahlen der Neuansteckungen von einer beunruhigenden Entwicklung. “Da ist eine Dynamik, die uns Sorgen machen muss.” Jeder müsse achtsam bleiben und sich an die Regeln halten. “Private Feiern mit hundert und mehr Menschen, bei denen sich niemand an diese Regeln hält, sind unverantwortlich.” Viele der derzeitigen Ausbrüche gingen genau auf solche Feiern und Partys zurück.

Seibert rief Reiserückkehrer aus Risikogebieten außerdem dazu auf, sich an Test- und Quarantäneregeln zu halten. “Wir haben viele schlimme Erfahrungen, die andere Länder in dieser Pandemie machen mussten, vermeiden können. Wir dürfen jetzt nicht nachlässig werden und das Erreichte damit in Gefahr bringen.”

Gegen Corona-Regeln verstoßen - 50 Bußgelder gegen Polizisten

Die Stadt Mainz hat gegen rund 50 Polizisten ein Bußgeldverfahren eingeleitet, weil sie vor etwa drei Monaten in einer Altstadt-Kneipe gegen Corona-Regeln verstoßen haben. “Die Höhe der beabsichtigten Bußgelder reicht dabei von schlichten Verwarngeldern wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht bis hin zu Strafen, die deutlich im dreistelligen Bereich angesiedelt sind”, sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr am Freitag in Mainz.

Die Polizisten und Polizistinnen hätten gegen elementare Vorgaben der im Mai gültigen Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes verstoßen und etwa keinen Mund-Nasen-Schutz getragen sowie Kontaktbeschränkungs- und Abstandsregelungen nicht eingehalten. Die Mainzer Polizisten hatten in der Kneipe zudem länger als erlaubt gefeiert. Anlass der Feiern während des Lockdowns sollen der Beförderungstag der Polizei sowie die Beerdigung eines unerwartet gestorbenen Kollegen gewesen sein.

Bangen um Karneval: Weitere Rufe nach Absagen

Polizeisprecher Rinaldo Roberto sagte, die Polizei müsse das Bußgeldverfahren in jedem Einzelfall abwarten, bevor sie disziplinarrechtliche Folgen prüfen könne.

Hongkong kündigt kostenlose Corona-Tests für alle Bürger an

Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hat am Freitag eine neue Initiative angekündigt, um allen Bürgern kostenlose Corona-Tests anzubieten. Auf einer Pressekonferenz rief Lam Hongkonger dazu auf, sich an dem zweiwöchigen Virustestprogramm zu beteiligen. Es solle am 1. September anlaufen. Ziel sei es, asymptomatische Fälle zu identifizieren.

Menschen, die Risikogruppen angehören, waren bereits Anfang des Monats aufgefordert worden, sich testen zu lassen. Lams neue Strategie zur Bekämpfung der Pandemie umfasst auch zwei neue Behandlungszentren. Eines solle vorübergehend in einem Konferenzzentrum am internationalen Flughafen von Hongkong eingerichtet werden, das andere werde neu gebaut und solle binnen eines Monats fertiggestellt werden.

Die Regierung von Hongkong hat ein flächendeckendes Testprogramm angekündigt (Bild: Reuters/Tyrone Siu)
Die Regierung von Hongkong hat ein flächendeckendes Testprogramm angekündigt (Bild: Reuters/Tyrone Siu)

Zuletzt gab es in Hongkong Sorge wegen einer Überwachung der Bürger durch China. Kritiker äußerten nun auch Bedenken zum möglichen Umgang mit den Daten aus den Testproben. Lam hatte zugesichert, dass jeder Test nur durch einen individuellen Strichcode gekennzeichnet werde. Bis Freitag wurden in Hongkong 4632 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. 75 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Ansteckung.

Irischer Minister wegen Verstoßes gegen Corona-Regeln zurückgetreten

Nach nur fünf Wochen im Amt ist der irische Landwirtschaftsminister Dara Calleary wegen Missachtung der Coronavirus-Maßnahmen zurückgetreten. Er hatte gemeinsam mit etwa 80 Personen an einem Dinner einer Golf-Gesellschaft teilgenommen. Callearys Besuch der Veranstaltung sei ein Fehler gewesen, sagte der irische Regierungschef Micheál Martin am Freitag in Dublin.

Mehrere andere irische Politiker sollen ebenfalls bei dem Treffen am Mittwochabend in einem Hotel in Clifden im Westen Irlands dabei gewesen sein. Zu den Gästen zählte auch EU-Handelskommissar Philip Hogan. Der 60-Jährige schrieb am Freitag auf Twitter, er habe in dem Verständnis an dem Dinner teilgenommen, dass alle Maßnahmen in Einklang mit den Richtlinien der Regierung stünden. Auch die irischen Quarantäne-Vorschriften habe er im Vorfeld erfüllt.

Dänemark: Prinzessin Mary entschuldigt sich für Corona-Verstoß

Eine Sprecherin der EU-Kommission betonte, Hogan nehme die Corona-Regeln sehr ernst. Wenn er gewusst hätte, dass die Veranstaltung nicht den Regeln entspreche, hätte er nicht dran teilgenommen. Der 47-jährige Calleary schrieb in einer Mitteilung zu seinem Rücktritt: “Ich hätte diese Veranstaltung nicht besuchen sollen. Ich möchte mich bei allen dafür uneingeschränkt entschuldigen.” In Irland dürfen sich maximal 50 Personen in geschlossenen Räumlichkeiten treffen. Vielerorts nehmen die Neuinfektionen mit dem Coronavirus seit einigen Wochen im Land wieder zu.

Islands Regierung muss fast vollzählig zum Corona-Test

Beinahe die gesamte isländische Regierung muss sich auf das Coronavirus testen lassen. Der Grund: Neun der elf Mitglieder des Kabinetts um Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir hatten sich am Dienstag in einem Hotel zum Abendessen getroffen, in dem mittlerweile mehrere Corona-Fälle aufgetaucht sind. Das teilte die isländische Regierung am Freitag mit. Das Risiko einer Ansteckung der Ministerinnen und Minister sei aber sehr gering.

Jakobsdóttir und ihre Minister sollten nun jeweils zweimal auf Corona getestet werden, erstmals am Freitag und dann noch einmal am Montag. Dazwischen sollen sie Kontakte vermeiden und zu Hause bleiben. Nur Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir und Sozialminister Ásmundur Einar Dadason, die beide bei dem Abendessen nicht dabei gewesen waren, sind davon ausgenommen.

Auf Island war das Corona-Geschehen in diesem Sommer fast gänzlich zum Erliegen gekommen, seit einigen Wochen steigen die Infektionszahlen aber wieder. Jeder Reisende muss sich mittlerweile bei der Ankunft auf der Nordatlantik-Insel auf Corona testen lassen, ein zweiter Test steht dann fünf bis sechs Tage später an. In der Zwischenzeit muss man sich in Quarantäne begeben. Wer dieses Prozedere nicht mitmachen will, der muss für 14 Tage in Quarantäne.

Texte: dpa

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