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Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Bei der Explosionskatastrophe in Beirut wurden auch mehrere Krankenhäuser zerstört (Bild: Reuters/Mohamed Azakir)
Bei der Explosionskatastrophe in Beirut wurden auch mehrere Krankenhäuser zerstört (Bild: Reuters/Mohamed Azakir)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 22,1 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 782.000; genesen: über 14,1 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 228.000 (Todesfälle: über 9200; genesen: über 204.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 5,4 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 172.000; genesen: über 1,8 Millionen)

Nach Explosion starker Anstieg der Zahl der Corona-Fälle im Libanon

Die Zahl der Corona-Fälle ist im Libanon infolge der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut stark gestiegen. Das Land registrierte nach Angaben der Regierung in den vergangenen sieben Tagen mehr als 2600 Infizierungen. In den ersten sechs Monaten der Pandemie seien zuvor insgesamt nur rund 5000 Fälle aufgetreten, hieß es am Mittwoch aus dem libanesischen Gesundheitsministerium. Die Zahlen seien vor allem in der Hauptstadt Beirut und im Norden hoch.

Durch den Transport sehr vieler Verwundeter ohne Schutzmaßnahmen in Krankenhäuser sei das Coronavirus nach der Explosion unter dem medizinischen Personal und anderen Menschen verbreitet worden, hieß es weiter. Zudem seien bei der Detonation auch Corona-Patienten verwundet worden und im Chaos in Kontakt mit anderen gekommen. Bei der Explosion vor mehr als zwei Wochen waren mindestens 180 Menschen getötet und rund 6000 verletzt worden. Dabei wurden auch zwei Kliniken zerstört, die Corona-Patienten behandelten. Proteste gegen die Regierung nach der Explosion hätten ebenfalls zur Verbreitung des Coronavirus beigetragen, hieß es aus dem Gesundheitsministerium weiter.

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Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war am Montag mit 456 auf ein Rekordhoch gestiegen. Insgesamt registrierte das Land am Mittelmeer bislang mehr als 9700 Fälle und mehr als 100 Tote. Als Reaktion auf den starken Anstieg beschloss die Regierung am Dienstag erneut strikte Ausgangsbeschränkungen, die am Freitag in Kraft treten und zwei Wochen gelten sollen. Unter anderem gibt es von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr eine Ausgangssperre. Der Libanon hatte schon vor der Pandemie unter einer schweren Wirtschaftskrise gelitten. Die Verbreitung des Coronavirus und die Explosion verschärfen die Lage.

Schäuble rät Abgeordneten Masken-Tragen in Bundestagsgebäuden

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble will angesichts steigender Corona-Zahlen die Hygieneregeln für die Abgeordneten verschärfen - allerdings auf freiwilliger Basis. Er sei nach Prüfung der Lage zu dem Schluss gekommen, “das Tragen von Masken in allen Liegenschaften des Deutschen Bundestages ab dem 1. September 2020 dringend zu empfehlen”, heißt es in einem Schreiben des CDU-Politikers an alle Fraktionen vom Mittwoch. Schäuble vertritt darin zugleich die Ansicht, dass in den Büros, im Plenarsaal und in Sitzungsräumen auf das Maske-Tragen verzichtet werden könne, sobald man seinen Platz mit dem nötigen Abstand eingenommen habe oder das Wort ergreife.

Er weist darauf hin, dass Mund-Nase-Bedeckungen zunehmend genutzt würden, um eine Übertragung des Corona-Virus zu vermeiden oder zumindest das Risiko zu verringern. “Ich habe daher die Frage prüfen lassen, ob - nicht zuletzt wegen der Vorbildwirkung gegenüber der Öffentlichkeit - auch in den Liegenschaften des Deutschen Bundestages auf eine verstärkte Nutzung von Masken gedrängt werden sollte, zumal mit Beginn der Sitzungszeit im September auch zahlreiche Urlaubsrückkehrer wieder zur Arbeit erscheinen werden.”

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Unter den 709 Abgeordneten des Bundestags hatte es zum Beginn der Corona-Pandemie mehrere Infektionen gegeben. Im Plenarsaal gelten strenge Abstandsregeln. So bleiben zwischen den Abgeordneten jeweils zwei Plätze frei. Da dadurch die Zahl der Sitze nicht ausreicht, können Abgeordnete auch auf den Besucher- und Pressetribünen Platz nehmen.

Mehrere türkische Bürgermeister mit Corona infiziert

In der Türkei haben sich mehrere Kommunalpolitiker mit dem Corona-Virus infiziert. Der Bürgermeister eines Ortes in der Nähe vom zentralanatolischen Konya sei nach der Covid-Diagnose im Krankenhaus gestorben, teilte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Mittwoch via Twitter mit. Die Bürgermeister von Alanya und Antalya hatten zuvor ebenfalls über Twitter publik gemacht, positiv auf das Virus getestet worden zu sein. Für die Provinz Antalya, in der auch die Städte Antalya und Alanya liegen, hatte die Bundesregierung zuletzt die Reisewarnung aufgehoben.

Der Konyaalti-Strand in Antalya (Bild: Reuters/Kaan Soyturk)
Der Konyaalti-Strand in Antalya (Bild: Reuters/Kaan Soyturk)

In der Türkei sind die offiziellen Zahlen der täglichen Neuinfektionen in den vergangenen Wochen wieder gestiegen. Die türkische Ärztevereinigung zweifelte die offiziellen Corona-Fallzahlen dennoch an. “Sie spiegeln nicht die Wirklichkeit wieder”, sagte Sinan Adiyaman der Deutschen Presse-Agentur Anfang August. Die Türkei befinde sich anders als offiziell vermittelt auf einem neuen Höhepunkt der Infektionszahlen.

Zahl der Corona-Toten im Iran steigt auf über 20.000

In weniger als einem Monat sind im Iran mehr als 500 Patienten nach einer Corona-Infektion gestorben. Damit ist die Zahl der Corona-Toten laut Gesundheitsministerium auf über 20.000 gestiegen. Die aktuelle Zahl der bisher nachgewiesenen Infektionen liegt bei über 350.000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari am Mittwoch im Staatsfernsehen. Bußgelder, insbesondere gegen Masken-Verweigerer, sollen laut Lari die Steigerung der Fallzahlen nun stoppen.

Nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums hat die Bevölkerung nach den Lockerungen die Hygienevorschriften und die Pandemie nicht mehr ernstgenommen. Daher gibt es diesbezüglich auch Differenzen zwischen Wissenschaftlern und Politikern. “Die gibt es in der ganzen Welt, hier im Iran auch”, sagte Aliresa Sali, der Corona-Beauftragte für die Hauptstadt Teheran.

Derzeit beziehen sich laut Sali die Differenzen vor allem auf religiöse Zeremonien mit großer Menschenansammlung, Wiedereröffnung der Schulen sowie akademische Aufnahme- und Abschlussprüfungen. Präsident Hassan Ruhani will Normalität, aber genau davor warnen die Experten. Sali ist der Auffassung, dass die Politik auf die Wissenschaft hören sollte. Die Gesundheit der Menschen sei schließlich wichtiger als die politisch-wirtschaftlichen Aspekte, so der Spezialist für Neurochirurgie.

Papst Franziskus: Pandemie-Krise kann Menschen besser machen

Papst Franziskus sieht die Corona-Pandemie als Chance: “Die Pandemie ist eine Krise. Und aus einer Krise geht man nicht unverändert hervor: Man kommt aus ihr entweder besser oder schlechter heraus. Wir müssen als bessere Menschen hervorgehen”, sagte das 83-jährige katholische Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan.

Papst Franziskus bei der wöchentlichen Generalaudienz (Bild: Vatican Media/Handout via Reuters)
Papst Franziskus bei der wöchentlichen Generalaudienz (Bild: Vatican Media/Handout via Reuters)

Das sei wichtig, “um der sozialen Ungerechtigkeit und der Zerstörung der Umwelt Einhalt zu gebieten”. Man müsse nicht nur die Virus-Ausbreitung stoppen, sondern neue Wege gegen die Armut suchen für eine “heilere Welt”, appellierte der Papst. Eine Rückkehr zur alten Normalität sei der falsche Weg.

Papst: Corona-Impfstoff darf nicht "den Reichsten" vorbehalten bleiben

“Die sozialen Folgen der Pandemie machen uns allen Sorgen”, sagte Franziskus. Es sei wichtig sicherzustellen, dass Corona-Impfungen künftig nicht nur in reichen Staaten vorhanden seien. Wirtschaftshilfen für die Industrie sollten zudem daraufhin geprüft werden, ob sie gut sind für den Kampf gegen die Armut. Der Papst hatte auch in seinen letzten Audienzen, die im Internet übertragen werden, über die Virus-Pandemie gesprochen.

Texte: dpa