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Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Jens Spahn will die Quarantänezeit für Einreisende verkürzen (Bild: Bernd von Jutrczenka/Pool via Reuters)
Jens Spahn will die Quarantänezeit für Einreisende verkürzen (Bild: Bernd von Jutrczenka/Pool via Reuters)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 34 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 1 Million; genesen: über 23,6 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 294.000 (Todesfälle: über 9500; genesen: über 258.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 7,2 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 207.000; genesen: über 2,8 Millionen)

Bericht: Neue Quarantäne-Verordnung von Spahn

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will laut einem Medienbericht eine deutliche Verkürzung der Quarantäne für Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten auf den Weg bringen. Das geht aus einem Verordnungsentwurf des Gesundheitsministerium hervor, wie das Nachrichtenportal “ThePioneer” berichtet. Es bleibt demnach bei der Quarantäne-Pflicht für Reiserückkehrer aus Regionen, die vom Robert Koch-Institut (RKI) als Corona-Risikogebiete eingestuft werden. Diese soll künftig grundsätzlich zehn Tage nach Einreise umfassen - vier Tage weniger als bislang. “Ab dem fünften Tag in Absonderung besteht die Möglichkeit, durch ein negatives Testergebnis die Absonderung zu beenden”, heißt es demnach in dem Entwurf. “Der Test darf frühestens am fünften Tag nach der Einreise durchgeführt werden.”

Corona-Regeln: Der aktuelle Stand in den Bundesländern

Betroffene sollen die zuständige Behörde allerdings unverzüglich informieren müssen, sollten sie binnen zehn Tagen nach Einreise für Corona typische Symptome wie Husten, Fieber, Schnupfen oder Geruchs- und Geschmacksverlust haben. Die Musterverordnung des Gesundheitsministers soll als Empfehlung für die Länder dienen.

Pandemie führt zu Anstieg von Kinderehen und Zwangsheiraten

Die Corona-Pandemie und die dadurch hervorgerufene Notlage vieler Familien führen einem Bericht zufolge zu einem deutlichen Anstieg von Kinderehen und Zwangsheiraten. Allein in diesem Jahr würden eine halbe Million Mädchen mehr zwangsverheiratet, heißt es in dem Report der Kinderrechtsorganisation Save the Children. Vor Beginn der Pandemie wurden den Angaben zufolge jährlich zwölf Millionen Mädchen verheiratet, zwei Millionen davon vor ihrem 15. Geburtstag. In den kommenden fünf Jahren könnte es bis zu 2,5 Millionen mehr Eheschließungen von jungen Mädchen geben.

Mit Kinderehen einher gingen oft Schulabbrüche und Teenager-Schwangerschaften, warnt Save the Children. Eine Million minderjährige Frauen mehr könnten nun laut Bericht schwanger werden. Für viele der Mädchen sei eine Geburt mit erhöhten Risiken verbunden - etwa, weil sie an Mangelernährung und Blutarmut litten.

Die 13-jährige Somalierin Nurta Mohamed hatte sich einen Reuters-Bericht zufolge einer Verheiratung entzogen (Bild: Reuters/Feisal Omar)
Die 13-jährige Somalierin Nurta Mohamed hatte sich einen Reuters-Bericht zufolge einer Verheiratung entzogen (Bild: Reuters/Feisal Omar)

Die Pandemie habe etliche Familien in Armut gestürzt, sagte Susanna Krüger, Vorstandsvorsitzende von Save the Children Deutschland. Das verschärfe den Druck auf die minderjährigen Frauen. Viele Mädchen müssten arbeiten oder kranke Angehörige pflegen, erklärte Krüger. “Und vielen Eltern bleibt kaum etwas anderes übrig als ihre Töchter zur Heirat mit häufig viel älteren Männern zu zwingen.” Damit würden 25 Jahre Fortschritt zunichte gemacht, in denen die Zahl der Kinderehen kontinuierlich sank, heißt es in dem Bericht.

Ärztevereinigung: Türkische Regierung gesteht Manipulation bei Corona

Die türkische Ärztevereinigung hat scharfe Kritik an der Erfassung von offiziellen Corona-Fällen im Land geäußert. “Die Regierung hat in Sachen Transparenz versagt und manipuliert Covid-19-Statistiken”, sagte Sinan Adiyaman für die Vereinigung am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Gesundheitsminister Fahrettin Koca hatte am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz gesagt, seit dem 29. Juli veröffentliche man täglich die Zahl der Corona-Kranken. Kranke seien Menschen mit Symptomen.

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Koca habe damit zugegeben, nur Patienten mit Symptomen in die Fallzahlen aufzunehmen, sagte Adiyaman. “Das ist die Anerkennung von dem, was Ärzte seit Monaten sagen.” Die Ärztevereinigung hatte die offiziellen Zahlen in der Vergangenheit immer wieder kritisiert und geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegt. In den täglich veröffentlichten offiziellen Zahlen änderte sich zum 29. Juli die Bezeichnung: Die Kategorie “neue Fallzahl” wurde in “neue Krankenzahl” umbenannt. Dennoch: Die offiziellen Zahlen gingen daraufhin nicht zurück. Die Regierung habe die Zahlen bereits vor der Änderung der Methodologie manipuliert, erklärte Adiyaman.

Der Abgeordnete der oppositionellen CHP, Murat Emir, hatte auf Twitter eine Liste veröffentlicht, laut der es an einem Tag im September allein fast 30.000 neue Fälle gegeben habe. Die Ärztevereinigung hält die Zahl für realistisch. Minister Koca kommentierte, das “sogenannte Dokument” sei nicht offiziell. In der Türkei gab es am 30. September laut offiziellen Angaben 1391 neue Fälle von Kranken und 65 Corona-Tote.

Gläubige in Bayern sollen Gräber zu Allerheiligen selbst segnen

Katholiken in Bayern sollen die Gräber ihrer Angehörigen zu Allerheiligen selbst segnen. “Die Gläubigen sollen ermutigt werden, selbst mit Weihwasser die Gräber zu segnen”, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Erklärung der Freisinger Bischofskonferenz, der Zusammenkunft der bayerischen Bischöfe.

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Zu Allerheiligen am 1. November kommen viele katholische Christen auf Friedhöfen zusammen, um ihrer Toten zu gedenken. Auf vielen Friedhöfen finden dann Gedenkfeiern und Gräbersegnungen statt. “Für Gottesdienste im Freien und den Gräbergang an Allerheiligen sollen technische Möglichkeiten voll ausgeschöpft werden”, heißt es in dem Papier weiter. “Die Bischöfe ermutigen die Pfarrgemeinden, die besondere Prägung dieser Zeit zu leben und alle Möglichkeiten an Gottesdiensten und im Brauchtum auszuschöpfen.”

Boris Johnsons Vater beim Einkaufen ohne Maske erwischt

Während der britische Premierminister Boris Johnson die Nation zu mehr Corona-Disziplin ermahnt, ist sein Vater ohne Mund-Nasen-Schutz von einem Fotografen im Supermarkt erwischt worden. Ein Foto vom vergangenen Dienstag, das das Boulevardblatt “Daily Mirror” veröffentlichte, zeigt den 80-jährigen Stanley Johnson ohne Maske vor einem Regal.

Johnson senior gab den Fehler zu. Er sagte dem “Mirror”, es tue ihm “extrem leid”. Nach drei Wochen im Ausland sei er noch nicht “100-prozentig auf der Höhe” der in England geltenden Regeln. Das sei jedoch keine Rechtfertigung für seinen Fehler. In Großbritannien gilt in Geschäften Maskenpflicht - zuletzt wurden sogar die Geldstrafen bei Missachtung erhöht.

Texte: dpa