Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Corona-Testzentrum in Santa Coloma de Gramenet bei Barcelona (Bild: Reuters/Albert Gea)
Corona-Testzentrum in Santa Coloma de Gramenet bei Barcelona (Bild: Reuters/Albert Gea)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 20,9 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 760.000; genesen: über 13 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 223.000 (Todesfälle: über 9200; genesen: über 200.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 5,2 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 167.000; genesen: über 1,7 Millionen)

Steigende Zahlen: Sorgen vor Corona-Rückfall in Europa

Im Frühjahr stand die EU mit ihren Brandherden Italien und Spanien im Zentrum der Corona-Krise, dann hat sich der Kampf gegen das Virus in andere Weltregionen verlagert Doch sowohl das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) als auch das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO sprechen bereits von einem Wiedererstarken des Virus in manchen Ländern - und vielerorts herrschen Sorgen vor weiter zunehmenden Zahlen. “Das Risiko eines Wiederauflebens von Covid-19 ist sehr real”, schrieb EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides zu Wochenbeginn auf Twitter. Sie verwies dabei auf die jüngste ECDC-Risikobewertung. Zwar trägt demnach auch die Ausweitung der Tests zur Zunahme der Zahlen bei. In mehreren Ländern gebe es allerdings auch “ein echtes Wiederaufleben an Fällen”, das eine Folge davon sei, dass die Maßnahmen zum Abstandhalten gelockert worden seien.

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Dabei gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht im Corona-Kampf. Die gute ist unverkennbar: Die Zahl der Europäer, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung sterben, steigt seit langem viel langsamer als in den heftigen Corona-Monaten März und April. Derzeit liegt sie bei etwa 184.000 Todesfällen für den EWR plus Großbritannien, hinzu kommen rund 1700 in der Schweiz. Aus diesen 32 Ländern kamen zu Spitzenzeiten zwei Drittel der Todesfälle weltweit, mittlerweile ist der Anteil auf ein knappes Viertel zurückgegangen. Heute bekommt lediglich England die Todesfälle nicht in den Griff, wo im Durchschnitt täglich immer noch mehrere Dutzend Menschen an einer Coronavirus-Infektion sterben.

Beunruhigender ist dagegen die Zahl der täglichen Neuinfektionen. Dieser Wert war in 27 der 32 genannten Länder in den ersten sieben Tagen im August höher als in den ersten sieben Tagen des Julis, darunter auch in Deutschland. Während das einst so coronagebeutelte Italien seit Wochen verhältnismäßig gut dasteht und auch die Zunahme etwa in Österreich moderat ausfiel, schossen die Infektionszahlen in Belgien, den Niederlanden und Spanien um ein Vielfaches in die Höhe. Die einst von vergleichsweise vielen Infektionen geplagten Schweden und Portugiesen konnten dagegen einen starken Rückgang vermelden - ob das anhält, bleibt abzuwarten.

Bund will überschüssige Corona-Masken an andere Länder geben

Die Bundesregierung will derzeit in Deutschland nicht benötigte Corona-Schutzmasken an andere Staaten abgeben. Geplant ist, dafür der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag in Berlin sagte. Die aktuelle Pandemie-Situation hierzulande ermögliche es, einen Teil der derzeit überschüssigen Masken in eine nationale Reserve zu geben - und einen geringen Teil Ländern zur Verfügung zu stellen, die wegen ihrer Corona-Situation gerade dringend Masken benötigten. Dies sei auch ein Akt der Solidarität.

Deutschland sieht sich aktuell in der Lage, anderen Ländern mit Schutzausrüstung auszuhelfen (Symbolbild: Getty Images)
Deutschland sieht sich aktuell in der Lage, anderen Ländern mit Schutzausrüstung auszuhelfen (Symbolbild: Getty Images)

Nach Informationen des Magazins “Der Spiegel”, das zuerst darüber berichtete, handelt es sich um 250 Millionen Masken im Wert von 275 Millionen Euro. Erst einmal solle nun Material abgegeben werden, dessen Haltbarkeit bald abläuft. Die Bundesregierung hatte in der Anfangsphase der Pandemie direkt große Mengen an Schutzausrüstung gekauft, die wochenlang knapp gewesen war.

EU sichert sich 300 Millionen Dosen möglichen Corona-Impfstoffs

Die Europäische Union hat sich Hunderte Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs gegen das Coronavirus gesichert. Die EU-Kommission schloss nach eigenen Angaben einen ersten entsprechenden Rahmenvertrag mit dem Pharmaunternehmen AstraZeneca, wie die Behörde am Freitag in Brüssel mitteilte. Dabei geht es um den Kauf von 300 Millionen Dosen mit der Option auf weitere 100 Millionen.

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Der Impfstoff könne sowohl den EU-Staaten als auch anderen europäischen Ländern sowie weniger wohlhabenden Ländern anderswo in der Welt zur Verfügung stehen, hieß es. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach vom “ersten Grundpfeiler” einer europäischen Impfstoffstrategie. “Diese Strategie wird es uns ermöglichen, Europäer sowie unsere Partner anderswo in der Welt mit künftigen Vakzinen zu versorgen.”

Wichtigster Punkt sind Vorverträge und Abnahmegarantien, um sich Zugriff auf ausreichende Mengen der Mittel zu sichern, die noch in der Entwicklung sind. So sollen Herstellungskapazitäten aufgebaut werden - obwohl die Hersteller noch nicht sicher sind, dass ihre Mittel wirklich funktionieren werden. Bereits im Juni hatte eine sogenannte Impfstoffallianz aus Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden mit AstraZeneca einen Vertrag über mindestens 300 Millionen Impfdosen geschlossen. Ob die EU-Abmachnung den Vertrag der Impfstoffallianz ersetzt, blieb zunächst unklar.

USA verlängern Schließung der Grenzen zu Mexiko und Kanada

Die weitgehende Schließung der US-Grenzen zu Kanada und Mexiko wegen der Corona-Pandemie wird erneut um einen Monat verlängert. Die Grenzen könnten demnach frühestens am 21. September wieder für den regulären Reiseverkehr geöffnet werden, erklärte Heimatschutzminister Chad Wolf am Freitag über Twitter. Diese solle helfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

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Die zeitweisen Grenzschließungen waren am 21. März in Kraft getreten und seither mehrfach verlängert worden. Die Grenzen sind aber nicht völlig zu, sondern nur für alle nicht dringlichen Übertritte. Aus Arbeitsgründen und für den Handel sind Grenzübertritte weiter möglich. Es gibt auch weiterhin Flüge zwischen den Ländern.

Philippinen machen neben Masken auch Gesichtsvisiere obligatorisch

Doppelt hält besser: Die Philippinen machen am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln neben Masken auch Plastikvisiere verpflichtend. Die neue Regel zur Eindämmung des Coronavirus tritt ab Samstag in Kraft, teilte die Regierung am Freitag mit. Der zusätzliche Gesichtsschutz dürfe nur entfernt werden, wenn die Arbeit dies unbedingt erfordere oder wenn die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter dies nötig mache. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt die Maßnahme sowohl für Passagiere als auch für den Fahrer.

Auf den Philippinen sind nun auch Gesichtsvisiere Pflicht (Bild: Reuters/Eloisa Lopez)
Auf den Philippinen sind nun auch Gesichtsvisiere Pflicht (Bild: Reuters/Eloisa Lopez)

“Menschen, die zur Arbeit gehen, sind die Treiber von Infektionen. Wenn sie nach Hause gehen, bringen sie das Virus mit”, sagte Maria Rosario Vergeire, Unterstaatssekretärin für Gesundheit. Der südostasiatische Inselstaat ist in der Region das am schwersten von Sars-CoV-2 betroffene Land. Am Freitag meldeten die Behörden mehr als 6200 neue Infektionen. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle liegt bei über 153.000, bei mehr als 2400 Todesfällen. Die Philippinen hatten 2018 rund 106,7 Millionen Einwohner.

Texte: dpa

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