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Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages

Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.

Berlin will um seine Sperrstunde kämpfen (Bild: Reuters/Hannibal Hanschke)
Berlin will um seine Sperrstunde kämpfen (Bild: Reuters/Hannibal Hanschke)

Die aktuellen Zahlen:

  • Weltweit: Über 39 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 1 Million; genesen: über 26,9 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 353.000 (Todesfälle: über 9700; genesen: über 287.000)

  • Am schwersten betroffen sind die USA mit über 7,9 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 217.000; genesen: über 3,1 Millionen)

Gerichte zerpflücken staatliche Maßnahmen

Bund und Länder werden bei ihren Schritten zum Eindämmen der Corona-Pandemie zunehmend von Gerichten ausgebremst. Nach den Urteilen gegen die Beherbergungsverbote in Baden-Württemberg und Niedersachsen hat am Freitag das Berliner Verwaltungsgericht die Sperrstunde in der Hauptstadt gekippt. Es gab den Eilanträgen von Gastronomen statt. Auch das Beherbergungsverbot für Urlauber aus Regionen mit hohen Infektionszahlen wird immer löchriger. Bayern lässt es an diesem Freitag auslaufen, wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) der Deutschen Presse-Agentur in München sagte. Hessen plant ebenfalls die Abschaffung. (VG 14 L 422/20 und VG 14 L 424/20)

Ministerien: Keine starke Ausbreitung des Coronavirus an deutschen Schulen und Kitas

Ungeachtet des Urteils in Berlin beschloss die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, dass künftig in Kommunen mit 50 oder mehr Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen eine Sperrstunde von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens verhängt werden muss. Dies entspricht der erst am vergangenen Wochenende in Berlin in Kraft getretenen Regelung, die nun schon wieder obsolet ist. Es sei nicht ersichtlich, dass die Sperrstunde für eine nennenswerte Bekämpfung des Infektionsgeschehens erforderlich sei, begründete das Berliner Gericht seinen Beschluss, gegen den die Landesregierung juristisch vorgehen will. Weil das Infektionsumfeld Gaststätte eine untergeordnete Bedeutung habe, sei die Sperrstunde zudem ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Berufsfreiheit. Allerdings darf ab 23 Uhr weiter kein Alkohol ausgeschenkt werden.

Sperrstunden sind ein zentraler Baustein im Konzept von Bund und Ländern, um die auch in Deutschland stark steigenden Neuinfektionen in den Griff zu bekommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten am Mittwoch vereinbart, dass ab einem Wert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen eine Sperrstunde um 23.00 Uhr für Gastronomiebetriebe zwingend zu erlassen ist. Ab einem Wert von 35 Neuinfektionen wird eine Sperrstunde empfohlen.

Neue Einschränkungen in vielen europäischen Ländern

Angesichts sprunghaft steigender Zahlen von Corona-Neuinfektionen führen viele Länder in Europa an diesem Samstag erneut strengere Beschränkungen des öffentlichen Lebens ein. Besonders dramatisch ist die Situation in Frankreich. Dort verhängt die Regierung erneut den Gesundheitsnotstand. In mehreren französischen Städten, darunter in Paris, gelten ab Samstag zudem von 21.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr morgens Ausgangssperren.

In der britischen Hauptstadt London dürfen sich ab Samstag Angehörige verschiedener Haushalte in Innenräumen nicht mehr treffen. Auch Treffen in Pubs oder Restaurants sind nicht erlaubt.

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In Polen werden mehr als 150 Regionen im ganzen Land, darunter die Hauptstadt Warschau und mehrere andere Großstädte, zu sogenannten roten Zonen deklariert, in denen schärfere Auflagen gelten. Dort sind Hochzeitsfeiern künftig verboten, Schwimmbäder und Fitnessclubs werden geschlossen. In Tschechien beginnt die Armee am Samstag mit dem Aufbau eines Feldkrankenhauses. Es soll als Reserve mit einer Kapazität von bis zu 500 Betten gehalten werden, falls die Plätze in den Krankenhäusern nicht mehr ausreichen.

EU-Gipfel in Berlin wegen Corona abgesagt

Die Europäische Union hat ihren für November geplanten Gipfel in Berlin zur China-Politik angesichts der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen abgesagt. “Im Sinne der Kontakte ist das glaube ich eine notwendige Botschaft”, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag in Brüssel. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union wollten sich am 16. November zu einem Sondergipfel zur China-Politik in Berlin treffen. Der Termin war erst beim letzten EU-Gipfel Anfang Oktober beschlossen worden.

Heute trafen sich die EU-Staatschefs noch persönlich (Bild: Francisco Seco/Pool via Reuters)
Heute trafen sich die EU-Staatschefs noch persönlich (Bild: Francisco Seco/Pool via Reuters)

Ursprünglich war ein EU-China-Gipfel mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping im September in Leipzig geplant gewesen. Er wurde dann aber wegen der Corona-Pandemie auch schon vor längerer Zeit abgesagt. Stattdessen gab es nur eine Videokonferenz von Merkel (CDU) und den Spitzen der EU mit dem chinesischen Präsidenten.

Mehr als 1100 Bundespolizisten in Quarantäne

Bei der Bundespolizei befinden sich aktuell mehr als 1100 Beamte in Quarantäne. Unter den 1127 Bundespolizisten in Quarantäne sind 94 mit dem Coronavirus infiziert, wie eine Sprecherin des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam am Freitag bestätigte. Zuvor hatte die Funke Mediengruppe über die Zahlen berichtet. Zu Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit der Bundespolizei durch die Ausfälle wollte die Sprecherin keine Auskunft geben.

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Die Bundespolizei hat rund 51000 Mitarbeiter und ist unter anderem für die Sicherheit an Flughäfen und Bahnhöfen zuständig. Aktuell helfen Bundespolizisten vermehrt dabei, die Maskenpflicht in Zügen der Deutschen Bahn durchzusetzen.

Corona-Warn-App wird um Symptome-Tagebuch erweitert

Die Corona-Warn-App des Bundes wird am kommenden Montag um zwei Funktionen erweitert. Zum einen können Positiv-Getestete freiwillig in einer Art Tagebuch Krankheitssymptome eintragen, um die Warnung von Kontakten noch präziser umsetzen zu können. Außerdem wird die App über die Grenzen Deutschlands hinaus in etlichen europäischen Ländern funktionieren. Über das baldige Update mit der Symptomtagebuch-Funktion hatte zuerst der “Spiegel” berichtet.

Durch die zusätzlichen Angaben soll die Risikoberechnung der App verbessert werden. Diese ermittelt für Kontaktpersonen von Infizierten, wie hoch ihr Ansteckungsrisiko ist. Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, sagte der Deutschen Presse-Agentur: “Je mehr wir über die Symptome wissen und den Zeitraum der Symptome kennen, desto genauer können wir die Warnungen in der App einstellen.” Infizierte Personen seien nur eine bestimmte Zeit lang infektiös. Sie würden andere Menschen nur in diesem Zeitraum anstecken. Diese Zeitspanne beginne typischerweise zwei Tage vor Symptombeginn und dauere bis etwa eine Woche bis zehn Tage nach Symptombeginn.

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Die App ist mittlerweile rund 19,6 Millionen Mal heruntergeladen worden. Experten gehen davon aus, dass die Anwendung von rund 16 Millionen Menschen in Deutschland aktiv genutzt wird. Die neue Version wird am Montagmittag in den App-Stores von Apple und Google erwartet.

Texte: dpa

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