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Coronavirus SARS-CoV-2: Die aktuellen Informationen im Liveblog

Mehr als 7 Millionen Menschen haben sich mittlerweile weltweit mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 angesteckt. Alle Informationen des Tages zur Corona-Krise gibt es hier im Liveblog.

Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus im Yahoo-Liveblog. (Bild: Getty Images)
Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus im Yahoo-Liveblog. (Bild: Getty Images)

Das Wichtigste in Kürze:

Corona weltweit (dpa)
Corona weltweit (dpa)

+++ Mehr Plastikmüll in Privathaushalten durch Corona-Krise +++

(08.06. 2020, 06:00 Uhr)

Ob in Gesichtsmasken, Einmalhandschuhen oder als Verpackung für Essen to go - in der Corona-Krise scheint der Kunststoff ein Comeback zu haben.

In der gelben Tonne von Privathaushalten landen seit März etwa zehn Prozent mehr Verpackungsabfälle, wie das in Köln sitzende Recyclingunternehmen Der Grüne Punkt mitteilt. Auch wenn im Gewerbebereich weniger Müll angefallen sei, habe der Kunststoffmüll damit insgesamt zugenommen. Für Frankfurt etwa verzeichnete die städtische Müllentsorgung FES in den Monaten März und April insgesamt 2608 Tonnen Verpackungsabfall - etwa elf Prozent mehr als in den Vorjahresmonaten.

+++ Brasilien veröffentlicht nicht mehr Gesamt-Corona-Zahlen +++

(08.06. 2020, 05:20 Uhr)

Brasiliens Regierung gibt nicht mehr die Gesamtzahlen der Corona-Fälle in dem besonders stark betroffenen Land preis. Seit dem Wochenende werden auf der Webseite des Gesundheitsministeriums für Corona-Statistiken nur noch täglich die in den vorherigen 24 Stunden neu registrierten Zahlen von Infizierten und Todesopfern bekanntgegeben. Die Seite war für die Umstellung zwischenzeitlich nicht aufrufbar.

Der rechte Präsident Jair Bolsonaro schrieb auf Twitter von einer Anpassung. Die Staatsanwaltschaft des südamerikanischen Landes leitete Ermittlungen ein und forderte den Übergangs-Gesundheitsminister, den General Eduardo Pazuello, auf, innerhalb von 72 Stunden den Schritt zu erklären.

Bolsonaro spielt bereits seit Ausbruch der Pandemie die Gefahr durch die Lungenkrankheit Covid-19 herunter.

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Die Meldungen vom Vortag finden Sie hier:

+++ Johns-Hopkins-Universität: Mehr als 400.000 Corona-Tote weltweit +++

(07.06. 2020, 18:18 Uhr)

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit mehr als 400 000 Menschen infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das ging am Sonntag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Die meisten Opfer haben demnach die USA zu beklagen, hier starben rund 110 000 Menschen. An zweiter Stelle lag Großbritannien mit mehr als 40 000 Toten, gefolgt von Brasilien mit mehr als 35 000 Todesopfern. Weltweit wurden von der Universität fast sieben Millionen Infektionen seit Beginn der Pandemie verzeichnet, 1,9 Millionen davon in den USA.

Die Opferzahl in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA starben den Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge rund 33 Menschen pro 100 000 Einwohner. In Frankreich liegt dieser Wert gerundet bei 43, in Schweden bei 45, in Italien bei 56 und in Großbritannien bei 61 - in Deutschland hingegen bei 10.

Die Webseite der Hopkins-Uni wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Experten gehen in jedem Fall von einer hohen Dunkelziffer aus. (dpa)

+++ «Spiegel»: Möglicherweise bald Maskenpflicht an Flughäfen +++

(07.06. 2020, 17:03 Uhr)

An den deutschen Flughäfen könnte es nach «Spiegel»-Informationen bald einheitlich zu einer Maskenpflicht kommen. Bisher wird es offenbar noch etwas unterschiedlich gehandhabt. In den Terminal- und Abfertigungsgebäuden der größeren Flughäfen wie Stuttgart, München, Düsseldorf oder Berlin gibt es bereits eine Maskenpflicht.

Beim Flughafen Frankfurt heißt es auf der Homepage, die seit dem 27. April hessenweit geltende Maskenpflicht in Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs und den Publikumsbereichen von Geschäften, Bank- und Postfilialen «gilt auch für den Bus-Shuttle und die SkyLine, sowie Shops am Flughafen». Mit den Lockerungen im Reiseverkehr zumindest in Europa stellt sich also ohnehin die Frage, ob diese Maskenpflicht nicht für alle Flughäfen gelten sollte, so wie in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln auch.

Der «Spiegel» schreibt, dass Behörden und Flughafenbetreiber derzeit ein Paket mit Maßnahmen erarbeiteten, um den Flugverkehr möglichst rasch wieder hochfahren zu können. Auch die Chefs der Staatskanzleien der Bundesländer hätten Ende vergangener Woche in einer Schalte mit dem Kanzleramt über das Thema gesprochen. Zuständig für die Umsetzung einer solcher Maskenpflicht ist grundsätzlich die Landesebene.

Nach Darstellung des Magazins gibt es einen Entwurf für ein Paket von Vorschriften, damit die Flughäfen wieder mehr Passagiere abfertigen könnten. Eine Maskenpflicht sei dazu notwendig, da in vielen Bereichen des Flughafens ein ausreichendes Abstandhalten nicht möglich sei, so das Papier, dessen Herkunft nicht näher beschrieben wird. Konkret genannt werden demnach die Luftsicherheitskontrollen, die Flughafen- und Shuttlebusse oder die Gepäckausgabe über Rollbänder, da sich dort viele Passagiere auf kleinem Raum drängeln.

Ausgenommen werden sollten von der Maskenpflicht lediglich die Zonen, in denen die Pässe kontrolliert werden. Auch Kinder unter sechs Jahren müssten laut dem Entwurf keine Masken tragen, zudem sollen die Passagiere die Masken in den Flughafenrestaurants abnehmen dürfen, schreibt der «Spiegel». (dpa)

+++ Scharfe Kritik wegen neuer Quarantänepflicht in Großbritannien +++

(07.06. 2020, 16:55 Uhr)

Die ab diesen Montag geltende Quarantänepflicht für Einreisende nach Großbritannien ist Kritikern zufolge «voller «Luftlöcher». Die 14-tägige Selbstisolation sei «übereilt und nicht durchführbar», teilte die Kampagne Quash Quarantine am Sonntag mit. Ihr gehören nach eigenen Angaben 500 Reiseunternehmen an.

«In dieser nicht praktikablen, schlecht durchdachten und wirtschaftlich schädlichen Regierungspolitik gibt es mehr Löcher als in einem Sieb», zitierte der «Telegraph» den stellvertretenden Leiter der Kampagne, Paul Charles. Auch Airlines hatten sich bereits über die Regelung beschwert. Sie fürchten dadurch weitere Einbußen.

Mit der Maßnahme soll eine zweite Infektionswelle verhindert werden. Großbritannien hat die meisten Corona-Toten in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät auf die Pandemie reagiert zu haben.

Einreisende müssen demnach in Zukunft an der Grenze ihre Adress- und Kontaktdaten hinterlassen. Wer sich nicht an die Pflicht zur Selbstisolation hält, muss mit einem hohen Bußgeld rechnen. Ausgenommen von der zweiwöchigen Quarantänepflicht sind wenige Berufsgruppen wie Erntehelfer und medizinisches Personal sowie Reisende aus Irland, der Isle of Man und den Kanalinseln. (dpa)

+++ Schweden-Rückkehrer müssen in Niedersachsen in Quarantäne +++

(07.06.2020, 15:25 Uhr)

Wer aus Schweden an seinen Wohnort in Niedersachsen zurückkehrt, muss wegen der Corona-Entwicklung in dem skandinavischen Land in eine zweiwöchige Quarantäne. Das hat das Gesundheitsministerium in Hannover am Sonntag mitgeteilt. Hintergrund sei, dass es in Schweden in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Infizierte pro 100 000 Einwohner gegeben habe. Die Rückkehrer müssen demnach unverzüglich in die eigene Wohnung oder an ihren gewöhnlichen Aufenthaltsort und dort 14 Tage bleiben - selbst Einkäufe sind untersagt. Außerdem muss das Gesundheitsamt informiert werden.

In der Corona-Krise hatte in den deutschen Bundesländern zwischenzeitlich eine generelle Quarantäne-Regelung für Menschen gegolten, die aus dem Ausland nach Deutschland kamen. Dies wurde zwischenzeitlich aber wieder gelockert oder aufgehoben. (dpa)

+++ New Yorks Bürgermeister hebt Ausgangssperre früher als geplant auf +++

(07.06. 2020, 15:00 Uhr)

Nach weitgehend friedlichen Protesten gegen Rassismus und Polizeibrutalität hat New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio eine nächtliche Ausgangssperre früher als geplant wieder aufgehoben. Auslöser für die landesweiten Proteste in den USA war der Tod des Afroamerikaners George Floyd während eines brutalen Polizeieinsatzes. «New York City: Wir heben die Ausgangssperre mit sofortiger Wirkung auf», schrieb de Blasio am Sonntag bei Twitter. «Gestern und letzte Nacht haben wir das Allerbeste unserer Stadt gesehen.»

Die nächtliche Ausgangssperre war am Montag eingeführt worden. Sie hatte zunächst von 23.00 Uhr und dann von 20.00 Uhr bis 5.00 Uhr gegolten. Sie war ursprünglich auch noch für die Nacht zu diesem Montag angesetzt gewesen.

Am Samstag und in der Nacht zum Sonntag waren erneut Tausende Menschen in mehreren Stadtteilen New Yorks auf die Straßen gegangen. Sie hatten weitgehend friedlich für ein Ende des Rassismus und für Gerechtigkeit für den bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis getöteten Afroamerikaner George Floyd demonstriert. Viele Demonstranten hielten sich nicht an die Ausgangssperre, die Polizei hielt sich aber zurück. (dpa)

+++ Malta lässt rund 400 Migranten aus Quarantäne-Schiffen an Land +++

(07.06. 2020, 14:16 Uhr)

Nach internationalen Protesten hat Malta mehr als 400 Migranten in den Hafen einlaufen lassen. Die Menschen saßen meist seit Wochen auf kleinen Quarantäne-Schiffen vor dem Mittelmeerland fest. Zugleich warf die Regierung in Valletta den anderen EU-Staaten mangelnde Solidarität vor. «Die Regierung ist nicht gewillt, das Leben sowohl der Migranten als auch der Besatzung zu gefährden, angesichts der Tatsache, dass die Mitgliedstaaten der Europäischen Union bei der Übernahme keine Solidarität zeigen», hieß es in der Mitteilung vom späten Samstag.

«Kein europäisches Land will diese Migranten aufnehmen, obwohl von Solidarität die Rede war», schrieb die Regierung über die rund 425 Betroffenen. Als erstes lief die ursprünglich als Touristenboot genutzte «Europa II» in einen Hafen nahe Valletta ein, wie die Zeitung «Times of Malta» am Sonntag berichtete. Das Schiff sei von zwei Patrouillenbooten begleitet worden. Die Menschen durften an Land gehen.

Regierungschef Robert Abela bestätigte am Sonntag, dass sich die Lage auf der «Europa II» zuvor zugespitzt hatte. Migranten hätten zu Messern gegriffen und gedroht, eine Gasflasche zu sprengen und die die Crew zu kidnappen. «Sie gaben uns eine halbe Stunde Zeit, um zu handeln», sagte Abela. Maltas Regierung hat vier Touristenboote gemietet, um Migranten außerhalb der eigenen Hoheitsgewässer für eine Corona-Quarantäne festzuhalten. Einige waren seit 30. April an Bord.

Hilfsorganisationen und die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatović, hatten das Vorgehen scharf kritisiert. Die Regierung erklärte, es liefen weiterhin «intensive Verhandlungen mit anderen EU-Mitgliedstaaten über die Übernahme».

Malta hatte ähnlich wie Italien in der Corona-Pandemie erklärt, es könne keine sicheren Häfen für Migranten mehr bieten. Diese starten häufig in Booten von Libyen. Viele geraten in Seenot. Das EU-Land macht seit langem Druck auf Brüssel und andere Regierungen, um Ankömmlinge schnell weiterschicken zu dürfen. (dpa)

+++ Papst zur Corona-Pandemie: Glaubt nicht zu früh an einen Sieg +++

(07.06. 2020, 13:30 Uhr)

Papst Franziskus hat vor dem voreiligen Gefühl eines Sieges über das Coronavirus gewarnt. «Man darf nicht zu früh Siegeslieder anstimmen», sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag. «Bleiben Sie vorsichtig!», mahnte der 83-jährige Franziskus nach seinem traditionellen Angelus-Gebet vor Gläubigen auf dem Petersplatz. Er forderte die Menschen in seiner Ansprache vom Fenster des Apostolischen Palastes auf, sich weiter an die Corona-Regeln der Behörden zu halten.

Er freue sich, dass Italien die akute Phase der Viruswelle überstanden habe, sagte er. Doch in anderen Ländern der Erde wüte die Covid-19-Krankheit weiter, sagte der Argentinier, ohne Einzelstaaten zu nennen. «Am letzten Freitag ist in einem Land pro Minute ein Mensch gestorben - furchtbar!» Er sei den betroffenen Menschen, den Kranken und ihren Familienangehörigen in Gedanken nahe.

Der Petersdom und der Platz davor waren im März zum Gesundheitsschutz geschlossen worden. Inzwischen sind beide für eine begrenzte Zahl von Besuchern wieder geöffnet. (dpa)

+++ Lockerungen im arabischen Raum nach Einschränkungen wegen Corona +++

(07.06.2020, 11:59 Uhr)

Nach dem weitgehenden Stillstand des öffentlichen Lebens wegen der Corona-Pandemie kehren mehrere Länder im arabischen Raum wieder schrittweise zum gewöhnlichen Alltag zurück. Unter anderem kündigten Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen an, um Wirtschaft und Tourismus langsam wiederzubeleben - trotz vielerorts steigender Infektionszahlen.

In Ägypten - mit 100 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land in Nordafrika - haben sich nach offiziellen Angaben mehr als 32 600 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Vor einer Woche hatte das Land mit mehr als 1500 Neuinfektionen den höchsten Anstieg an einem Tag seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Die Zahl der Krankenhäuser, die Corona-Patienten behandeln, wurde auf landesweit 340 erhöht.

Gleichzeitig stimmt die Regierung in Kairo die Bevölkerung auf eine Rückkehr zur Normalität ein. Restaurants und Cafés sollen unter Auflagen bald wieder Gäste empfangen können. Auch die nächtliche Ausgangssperre wurde verkürzt. Zugleich laufen Gespräche darüber, ausländische Touristen wieder ins Land zu lassen. Der Tourismussektor macht etwa 12 Prozent des ägyptischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Dutzende Hotels dürfen seit einigen Tagen bereits einheimische Touristen bei halber Belegung empfangen.

Auch die Staaten am Persischen Golf lockern ihre Einschränkungen. In Saudi-Arabien sind seit etwa einer Woche wieder Inlandsflüge und Zugfahrten erlaubt. Auch Einkaufszentren, Restaurants und Cafés sind regulär geöffnet. Bis zu 50 Personen dürfen sich wieder treffen. Zwar bleiben Schönheitssalons, Friseure, Sportanlagen und Kinos weiterhin geschlossen, ab dem 21. Juni soll das tägliche Leben landesweit - mit Ausnahme von Mekka - aber wieder uneingeschränkt laufen. (dpa)

+++ Neuer Corona-Ausbruch legt Nordmazedonien lahm +++

(07.06.2020, 11:28 Uhr)

Massive Ausgangssperren wegen einer neuen Corona-Infektionswelle legen Nordmazedonien lahm. Auf den Rekordwert von 177 registrierten Neuansteckungen am Freitag folgten tags darauf nochmals 125, wie das Portal «sitel.com.mk» am Sonntagmorgen unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden meldete.

Die Regierung des kleinen Balkanlandes mit gut zwei Millionen Einwohnern hatte bereits zuvor für die am meisten betroffenen Städte und Gemeinden eine 80-stündige Ausgangssperre verhängt. Sie begann am Donnerstag 21 Uhr und endet am Montag 5 Uhr früh. Für den Rest des Landes gelten nächtliche Ausgangssperren.

Unter den kompletten Shutdown fallen die Hauptstadt Skopje sowie die Industriestadt Stip und einige Orte mit mehrheitlich albanischer Bevölkerung. Die muslimischen Albaner machen rund 25 Prozent der Einwohner Nordmazedoniens aus, deren Mehrheit christlich-orthodox ist. Experten führen den neuen Corona-Ausbruch auf Ansteckungen in einer Süßwarenfabrik zurück sowie auf große Familientreffen unter Albanern aus Anlass des Bajram-Festes am Ende des Fastenmonats Ramadan vor zehn Tagen. (dpa)

+++ Beifall mit Lichthupe: Dortmunder SPD macht Parteitag im Autokino +++

(07.06.2020, 10:55 Uhr)

Kommunikation per Lichthupe: Die SPD in Dortmund hat am Samstag einen Parteitag in einem Autokino veranstaltet. Die ungewöhnliche Versammlung der Sozialdemokraten zu Corona-Zeiten sollte die Kommunalwahl im September vorbereiten. Etwa 80 bis 90 Autos seien am Vormittag vor Ort gewesen, berichtete ein dpa-Reporter. Auf der Bühne mit Industriekulisse im Hintergrund standen die örtliche SPD-Vorsitzende Nadja Lüders und der Kandidat der Partei für das Amt des Oberbürgermeisters, Thomas Westphal.

Reden wurden über das Autoradio übertragen. Delegierte meldeten sich per Hupe zu Wort und bekamen dann ein Mikrofon gebracht. Abgestimmt wurde mit roten und gelben Karten, die aus dem Autofenster gehalten wurden. Als Beifallsbekundung wurden Lichthupen eingesetzt. In einem Wagen sollten maximal zwei Personen sitzen. (dpa)

+++ Mehr Angriffsfläche für Cyberkriminelle in der Corona-Pandemie +++

(07.06.2020, 10:54 Uhr)

Die Corona-Pandemie verschafft Cyberkriminellen und Geheimdiensten mehr Möglichkeiten für Angriffe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung. «Hinzu kommt, dass sich die weniger gut geschützte IT-Oberfläche, seitdem Millionen von Menschen kurzfristig von zu Hause aus arbeiten, vergrößert hat», heißt es in dem Papier der CDU-nahen Stiftung, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Anders als bei großen Unternehmen, Behörden und Organisationen fehle dort in der Regel professioneller Schutz für das IT-System.

Die Pandemie biete zudem die Gelegenheit, Verunsicherung, Neugierde und Informationsbedürfnis von Menschen gezielt für kriminelle oder heimtückische Aktivitäten zu nutzen, so der Autor. «Mit der persönlichen Gesundheit lässt sich das Informationsbedürfnis besonders wecken - vor allem, wenn es beispielsweise um Schutzmaßnahmen, angebliche Behandlungsmethoden, eine Impfung oder vermeintliche Informationen von staatlichen Stellen geht.»

Krankenhäuser oder andere Einrichtungen im Gesundheitssektor würden zudem zum Ziel von Erpresser-Software. Private Unternehmen und öffentliche Stellen wie die Weltgesundheitsorganisation WHO rückten in den Fokus mutmaßlicher staatlicher Spionage. Hinzu kämen Besprechungen über teils unsichere Konferenzprogramme. (dpa)

+++ Ungarn hebt Reisebeschränkungen gegenüber Deutschland auf +++

(07.06.2020, 10:36 Uhr)

Ungarn hebt alle Beschränkungen im Personenverkehr mit Deutschland auf, die das mitteleuropäische Land im März wegen der Corona-Pandemie verhängt hat. Dies gab der ungarische Außenminister Peter Szijjarto am Samstag auf seiner Facebook-Seite bekannt. Deutsche Staatsbürger können ab Sonntag (7. Juni), 08.00 Uhr, ohne Auflagen in Ungarn einreisen. Ungarn, die aus Deutschland zurückkehren, brauchen sich nicht mehr einer 14-tägigen Heimquarantäne zu unterziehen.

Mitte März hatte Ungarn ein Einreiseverbot für alle Ausländer verhängt. Ausgenommen waren lediglich EU-Bürger mit festem Wohnsitz in Ungarn sowie Lastwagenfahrer, Diplomaten und Transitreisende. Vor einem Monat gewährte das Land Geschäftsreisenden aus Deutschland und sechs weiteren Ländern die Einreise ohne Auflagen. Österreicher, Tschechen und Slowaken dürfen seit Freitag uneingeschränkt nach Ungarn reisen, Slowenen und Serben seit etwas längerer Zeit. (dpa)

+++ Corona-Infektionen in Israel: Immer mehr Schulen schließen wieder +++

(07.06.2020, 09:23 Uhr)

Angesichts eines Neuanstiegs von Corona-Infektionen müssen immer mehr Schulen in Israel wieder schließen. Mehr als 100 Schulen und Kindergärten blieben am Sonntag nach einer Mitteilung des Bildungsministeriums geschlossen. Die israelische Arbeitswoche beginnt sonntags.

Bei 330 Schülern und Lehrern ist bisher der Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, mehr als die Hälfte davon in Jerusalem. Mehr als 16 000 Schüler und Lehrer sind in häuslicher Quarantäne. Abschlussfeiern zum Ende des Schuljahrs sollen nur noch in eingeschränkter Form stattfinden. Die Regierung will außerdem weitere geplante Lockerungsmaßnahmen neu überdenken.

Nach der Infektion eines arabischen Abgeordneten im israelischen Parlament mussten sich am Samstag als Vorsichtsmaßnahme vier weitere Knesset-Mitglieder in Heimquarantäne begeben. Die Mitglieder der Vereinigten Arabische Liste waren mit ihrem Parteifreund in Kontakt gewesen.

Israel hatte zu Beginn der Corona-Welle sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert, der Verlauf der Pandemie in dem kleinen Mittelmeerland war bisher relativ glimpflich. Im Zuge einer schrittweisen Lockerung der Vorschriften begann dann Anfang Mai auch die Öffnung der Schulen. (dpa)

+++ Corona-Infektionen: Streeck plädiert für «mehr Mut» im Sommer +++

(07.06.2020, 08:00 Uhr)

Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie sieht der Virologe Hendrik Streeck eine Chance während der Sommermonate. Es könne möglicherweise eine Teilimmunität in der Bevölkerung aufgebaut werden, die dann den weiteren Verlauf der Pandemie abschwäche, sagte der Bonner Professor der Deutschen Presse-Agentur. «Wir sollten uns über den Sommer ein bisschen mehr Mut erlauben», so Streeck.

Derzeit zeigten Studien, dass bis zu 81 Prozent der Infektionen asymptomatisch verliefen. Das heißt, die Infizierten haben keine oder kaum Symptome. «Die Zahl der Covid-19-Erkrankten auf den Intensivstationen ist derzeit rückläufig», sagte Streeck. «Es besteht eine Chance, dass wir über den Sommer die Anzahl der Personen mit Teilimmunität erhöhen können.» Die Hoffnung auf einen Impfstoff könne sich als trügerisch erweisen. Also solle man sich darauf einstellen, mit dem Virus zu leben. (dpa)

+++ Bankenpräsident: Corona-Krise beschleunigt Filialabbau +++

(07.06.2020, 08:00 Uhr)

Die Corona-Krise wird das Filialsterben bei Deutschlands Banken nach Einschätzung von Bankenpräsident Martin Zielke beschleunigen. «Wir werden nach dieser Krise viel mehr Menschen haben, die offener sind für andere Zugangs- und Vertriebswege. Der seit Jahren anhaltende Trend zur Digitalisierung wird einen großen Schub bekommen», sagte der Commerzbank-Chef in seiner Funktion als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) der Deutschen Presse-Agentur. «Die Zahl der Filialen ist seit Jahren rückläufig. Hier wird es nochmal eine Beschleunigung geben. Dabei orientieren sich die Banken an den Bedürfnissen der Kunden.»

Zielke, der seit dem 22. April BdB-Präsident ist, betonte: «Es gibt heute keine Bankenkrise - auch dank der Maßnahmen, die wir seit 2009 umgesetzt haben.» Als Lehre aus der Finanzkrise waren Finanzinstitute unter anderem dazu verpflichtet worden, dickere Eigenkapitalpolster als Puffer für Krisen vorzuhalten und ihre Bilanzen zu entschlacken.

«Die Finanzbranche steht stabil da», stellte Zielke fest, der die teilverstaatlichte Commerzbank seit dem 1. Mai 2016 führt. «Wir sollten daher keine Bankenkrise herbeireden.»

Der Manager betonte: «Wir haben wesentlich stabilere Banken als vor der Finanzkrise. Die Kraft der Banken, mit solchen konjunkturellen Schwankungen umzugehen, ist viel größer als vor zehn Jahren. Völlig klar ist: Die Risikovorsorge wird in Folge der aktuellen Krise steigen. Aber Banken wissen sehr genau, was und wen sie finanzieren.» (dpa)

+++ Umstellung der Mehrwertsteuer für Handel Herausforderung +++

(07.06.2020, 07:15 Uhr)

Die geplante temporäre Absenkung der Mehrwertsteuer stellt den Einzelhandel vor große Herausforderungen. «Wir haben es mit einem vergleichsweise hohen Aufwand zu tun. Das würde einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kosten», sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth, der Deutschen Presse-Agentur. Kassensysteme müssten umgestellt werden, Preisschilder ersetzt und Werbung neu gestaltet werden.

Rechtlich sei jedoch auch ein «Rechnungsrabatt» möglich: Dabei würden die Preise der einzelnen Artikel - in einem durchschnittlichen Supermarkt sind das rund 15 000, in großflächigen sogar 40 000 - wie bisher am Regal ausgeschildert und die Vergünstigung erst an der Kasse berechnet. «Man kann den Gesamtpreis an der Kasse entsprechend reduzieren. Das ist juristisch und verbraucherrechtlich möglich», sagte Genth. Allerdings müsse sich zeigen, ob es bei den Kunden dafür Akzeptanz gebe.

Um die durch die Corona-Pandemie schwer angeschlagene Konjunktur wieder anzukurbeln, hatte die Bundesregierung beschlossen, befristet den Mehrwertsteuersatz von 19 auf 16 Prozent zu senken. Der reduzierte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent, der etwa für lebensnotwendige Güter gilt, soll auf fünf Prozent fallen. (dpa)

+++ Metropole New York beginnt in Corona-Krise mit ersten Lockerungen +++

(07.06.2020, 06:45 Uhr)

Nach rund dreimonatigen Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie sind in der Millionenmetropole New York ab Montag erste Lockerungen erlaubt. In der ersten von vier zweiwöchigen Lockerungsphasen können dann unter anderem Bauarbeiten wieder aufgenommen werden und nicht systemrelevante Läden ihre Ware beispielsweise von der Eingangstür aus verkaufen. In der vierten Phase dürfen dann unter anderem auch Kultureinrichtungen wieder öffnen.

Die Millionenmetropole hatte als letzte von zehn Regionen des Bundesstaats New York alle sieben Bedingungen für den Start der Lockerungsphasen erfüllt - beispielsweise ausreichend freie Krankenhausbetten und ausreichend Tests. Hygiene- und Abstandsregeln gelten weiter. Wenn sich die Zahlen verschlechtern, kann der Prozess jederzeit angehalten oder auch zurückgedreht werden.

Im Bundesstaat New York mit rund 19 Millionen Einwohnern haben sich fast 400 000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, mehr als 30 000 davon sind nach einer Infektion gestorben. Jeweils rund zwei Drittel davon stammen aus der dicht bevölkerten Metropole New York, wo rund die Hälfte der Einwohner des Bundesstaates leben - sie wurde zum Epizentrum der Pandemie in den USA. Zuletzt hatte es immer weniger Neuinfektionen gegeben, die Zahl der Toten pro Tag sank von rund 800 noch vor wenigen Wochen auf weniger als 50, wie Gouverneur Andrew Cuomo mitteilte. (dpa)