Coutinhos Tiefpunkt vor der Hochphase

London-Bewerbung misslungen.

Philippe Coutinho hatte gegen den SC Paderborn (3:2) mal wieder die Chance, in der Startelf zu glänzen, um sich für das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League beim FC Chelsea am Dienstag zu empfehlen. Doch daraus wurde nichts. Bereits nach 63 Minuten sah sich Cheftrainer Hansi Flick genötigt, zu wechseln. Thomas Müller kam für ihn ins Spiel, der Brasilianer verließ mit hängendem Kopf den Platz, Robert Lewandowski schoss die Bayern zum Sieg.

Alle Aufreger des Spieltags im CHECK24 Doppelpass mit Armin Veh am Sonntag ab 11 Uhr LIVE im TV auf SPORT1

"Ich habe einen positiven Eindruck von ihm. Er versucht immer alles und natürlich kann nicht immer alles gelingen. Gerade bei Mannschaften wie Paderborn, die versuchen über die Zweikämpfe zu gehen, ist es auch nicht leicht für ihn", sagte Neuer anschließend aufbauend.

Der Kapitän weiter: "Er versucht, spielerische Lösungen zu finden. In den Zweikämpfen ist es dann eng und dann hat man auch mal Ballverluste. Wir müssen ihn natürlich stärken, er ist ein Weltklassespieler."

Coutinho fehlt Bindung zum Bayern-Spiel

Flick ergänzte: "Philippe ist ein genialer Fußballer. Er hat etwas Pech in verschiedenen Situationen. Ich denke, dass er selbst auch gern eine andere Lösung gehabt hätte, aber letztendlich ist es so. Wir müssen gucken, dass wir ihm helfen und ihn als Team rausziehen."

Im laufenden Jahr kam der 27-Jährige in sieben Pflichtspieleinsätzen nur auf einen Assist. Zuletzt in Köln setzte ihn Flick gar nicht ein. Den Nachweis der Weltklasse bleibt der Topverdiener derzeit schuldig.

Offensichtlich fehlt der Leihgabe vom FC Barcelona noch immer die Bindung zum Bayern-Spiel. Deutlich anzusehen war ihm das auch gegen Paderborn, als er nach weniger erfolgreichen Situationen oft mit sich haderte. Auch seine Mitspieler registrierten das. Lewandowski hielt zwar an sich, schüttelte das ein ums andere Mal allerdings mit dem Kopf, sobald sich Coutinho mal wieder verhedderte.

Als er sich in der 41. Minute für den Torschuss entschied, statt auf den freistehenden Lewandowski abzuspielen, haderte der Pole gestenreicher. Coutinho wirkte abermals frustriert. Dabei bräuchten die Bayern ab sofort einen Coutinho mit breiter Brust statt hängendem Kopf, denn es geht in die heiße Phase der Saison.

Erlebe bei MAGENTA SPORT alle Sky Konferenzen der Fußball-Bundesliga und der UEFA Champions League live und die Highlights auf Abruf! | ANZEIGE

Flick gibt Coutinho nicht auf

Sehr wahrscheinlich wird Coutinho am Dienstag in der Königsklasse aber vorerst eine Nebenrolle spielen. Im offensiven Mittelfeld plant Flick mit Müller, auf den Außenbahnen sind Kingsley Coman und Serge Gnabry gesetzt. Für Coutinho bleibt vorerst nur die Bank, obwohl ihm nach wie vor hoher Fleiß im Training nachgesagt wird. Dort habe er "geniale Momente" so Flick, es sei gar ein "Genuss", ihn dort zu sehen.

Wie lange man ihn noch beim FC Bayern sehen wird, ist unklar. Bis Mitte Mai müssen die Bayern-Verantwortlichen entscheiden, ob sie von ihrer Kaufoption in Höhe von 120 Millionen Euro Gebrauch machen. Coutinho spielt sozusagen um seine Zukunft, die nach derzeitigem Stand wohl eher nicht in München liegt.

Flick gibt den Edeltechniker aber noch nicht auf: "Wir glauben an seine Qualität und er wird uns in verschiedenen Situationen weiterhelfen können."

Bestenfalls ab sofort.