Pleite und Platzverweise - Schwarzer Abend für Gladbach

Borussia Mönchengladbach hat in der Bundesliga den vorübergehenden Sprung auf Platz drei verpasst. (Service: TABELLE der Bundesliga)

Super-Joker Nils Petersen und eigene Aussetzer haben Borussia Mönchengladbach Big Points gekostet: Die Rheinländer unterlagen zum Auftakt des 30. Spieltags der Bundesliga 0:1 (0:0) beim SC Freiburg.

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Petersen: "Glücklicher Sieger"

Gladbach-Coach Marco Rose zeigte sich nach der Niederlage verärgert. "Ich bin nach jeder Niederlage sehr frustriert. Natürlich ist es jetzt im Endspurt, wenn man bestimmte Ziele verfolgt und mit dem Zustandekommen der Niederlage, noch ärgerlicher. Wir haben eine sehr starke erste Hälfte gespielt und dann in der zweiten Hälfte einen Standard ganz schlecht verteidigt, eine Gelb-Rote Karte bekommen und somit eine Niederlage, die wir nicht gebrauchen konnten."

Auf der anderen Seite dagegen Freude pur beim Siegtorschützen. "Nach der Corona-Pause hatten wir noch keinen Sieg eingefahren, die Heimspiele weggeschenkt", sagte Petersen bei DAZN. "Deswegen war es heute extrem wichtig, zumindest zu punkten. Wir haben uns lange gegen die Niederlage gestemmt und am Ende fällt das Tor auf unserer Seite. Wir gehen als glücklicher Sieger nach Hause, hätten aber noch höher gewinnen können."

Komplett bedient war dagegen Gladbachs Patrick Herrmann: "Es ist ja immer schwierig hier, aber heute haben wir eines unserer besseren Spiele hier gemacht, gerade in der ersten Halbzeit. Wir hatten zwei, drei richtig gute Torchancen und müssen den Ball einfach nur über die Linie drücken."

Gladbach seit über 18 Jahren in Freiburg sieglos

Damit hat Gladbach den Breisgau-Bann erneut nicht gebrochen und der Konkurrenz im Königsklassen-Vierkampf eine Steilvorlage geliefert. Durch die Niederlage verpasste die Borussia, die seit über 18 Jahren auf einen Sieg in Freiburg wartet, den Sprung auf Platz drei und bleibt vorerst Vierter.

Freiburg feierte unterdessen im fünften Spiel seinen ersten Sieg nach der Corona-Pause. "Die Mannschaft hat brutal gearbeitet", sagte ein erleichterter Trainer Christian Streich. "Ich bin sehr, sehr glücklich, gegen so eine starke Mannschaft nicht unverdient 1:0 gewonnen haben."

Petersen (59.) bestrafte mit seinem Tor kurz nach seiner Einwechslung die Rose-Truppe, die am kommenden Spieltag bei Bayern München ran muss.

Die Gladbacher, die sich mit Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer Leverkusen um die drei freien Plätze in der Champions League hinter den Bayern streiten, ließen zu viele Chance liegen. Zudem flogen Stürmer Alassane Plea (68.) und Sportdirektor Max Eberl vom Platz (69.) - Letzteres ein Novum in der Bundesliga.

Gladbach verpasst Chancen

Beim Geisterspiel im Schwarzwaldstadion ging es gleich in den ersten Minuten lebhaft zu. Gladbach bestimmte das Geschehen, Freiburg lauerte auf Konter. Luca Waldschmidt vergab die erste Chance für den SC (8.). Die Gäste, die ohne Breel Embolo, Fabian Johnson, Tobias Strobl und Denis Zakaria auskommen mussten, machten zunächst zu wenig aus ihrer Feldüberlegenheit. Die Freiburger, bei denen Manuel Gulde fehlte, verteidigten geschickt. (LIVETICKER zum Nachlesen)

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In der 16. Minute war die SC-Abwehr dann aber doch überlaufen. Nach starker Vorarbeit des Gladbacher Kapitäns Lars Stindl scheiterte Torjäger Plea am Freiburger Torwart Alexander Schwolow. Nach dieser Szene lag die Borussen-Führung in der Luft, die Gäste machten im Freiburger Regen gewaltig Druck.

Florian Neuhaus hatte nach einem Fehler des Freiburgers Roland Sallai die Führung auf dem Fuß (26.). Als der Mittelfeldspieler im zweiten Versuch traf, stand er im Abseits. Das torlose Remis nach einer halben Stunde war glücklich für Freiburg.

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In der 37. Minute war es erneut Neuhaus, der eine Großchance nicht nutzen konnte. Die Vorarbeit kam wieder vom überragenden Stindl. Auf der Gegenseite prüfte Lucas Höler in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Gladbacher Torwart Yann Sommer. (Service: TABELLE der Bundesliga)

Zu Beginn des zweiten Durchgangs war es SC-Nationalspieler Robin Koch, der mit einem Distanzschuss für Gefahr sorgte (49.). Grundsätzlich änderte sich aber nichts am Spielverlauf, Gladbach dominierte die Partie.

Dennoch war es Petersen, der Sekunden nach seiner Einwechslung per Kopf einen Freistoß des früheren Gladbachers Vincenzo Grifo verwertete. Kurz darauf flog erst Plea mit Gelb-Rot vom Platz, dann sah auch Eberl wegen Meckerns Rot und musste den Innenraum verlassen.