Teamkollegen zu schlecht? Böses Déjà-vu für King James

Sieben Jahre mussten die Fans der Los Angeles Lakers auf die Rückkehr in die NBA-Playoffs warten - und dann das!

Die Glamour-Truppe aus Hollywood um Superstar LeBron James legte zum Auftakt der K.o.-Phase einen kapitalen Fehlstart hin.

Gegen die Portland Trail Blazers, als 8. Team gerade so in die Playoffs gerutscht, hat der Titelkandidat und Leader der Western Conferenz eine unerwartete 93:100-Pleite bezogen.

Trotz einer glänzenden Vorstellung von MVP-Kandidat King James, der mit einem Triple-Double aus 23 Punkten, 17 Rebounds und 16 Assists brillierte, bei den Vorlagen sogar ein neues Career-High für die Playoffs verbuchte.

Der Fehlstart ist ein Schock für den selbsternannten "Chosen One" - und gleichzeitig ein böses Déjà-vu!

Alleinunterhalter James hat zu wenig Hilfe

Der Auftritt gegen den Underdog aus Portland weckt Erinnerungen an harte Zeiten, als sich James schon einmal als Alleinunterhalter aufrieb.

Vor allem bei den Cleveland Cavaliers, als der vielleicht beste Spieler seiner Generation alles tat, was in seiner Macht stand - der Erfolg aber trotzdem ausblieb.

Wie 2007, als ein überragender James die schwachen Cavs in die Finals schleppte, wo sie von San Antonio mit 4:0 zerlegt wurden. Oder dem Ende seiner zweiten Cavs-Zeit, wo es 2018 gegen die übermächtigen Golden State Warriors ebenfalls ein 0:4 setzte und das Bild eines verzweifelten King James um die Welt ging, nach einem kompletten Aussetzer von J.R. Smith.

DAZN gratis testen und die NBA live & auf Abruf erleben | ANZEIGE

LeBron James überragt - aber Teamkollegen verballern fast alles

Auch aktuell lässt sich wieder sagen: LeBron macht seinen Job, und wie! Bessere Werte hatte als der "King" bei seinem Triple Double in Spiel 1 hatte in dieser Kombination noch nie ein Spieler in den Playoffs.

Mit 35 agiert der Point Guard der Lakers auf einem unglaublichen Level - seine Mitspieler nicht.

Neben James tat sich noch Co-Star Anthony Davis (28 Punkte / 11 Rebounds) als bester Scorer hervor - doch danach kam einfach zu wenig Hilfe. Zu viele Rollenspieler im Team machten ihren Job einfach zu schlecht.

Beispiele gefällig? Starter Kentavious Caldwell-Pope verballerte alle neun Würfe, davon fünf Dreier, kam am Ende auf einen Punkt.

Danny Green, der zweite Flügelspieler aus der Starting Five, scorte immerhin zweistellig (10 Punkte), seine Wurfquoten waren mit 4-12 aus dem Feld und 2-8 jenseits der Dreierlinie aber ebenfalls schwach.

Jungstar Kyle Kuzma brachte noch 14 Punkte, traf aber mit 5-14 gerade einmal ein Drittel seiner Versuche. Kein Laker versenkte mehr als zwei Dreier (Green), als Team schoss L.A. aus der Distanz katastrophale 15,6 Prozent. Mit nur 30,3 Prozent Dreierquote sind die Lakers in der Bubble sogar das schlechteste aller 22 Teams.

Nur weil die Defensive gegen die Blazers nur 100 Punkte zuließ, war das Spiel überhaupt so eng.

Fakt ist: Wenn LeBrons Teamkollegen die Räume weiterhin nicht nutzen, die der MVP-Kandidat reißt, könnte es nach dem Fehlstart auch ein krachendes Erstrunden-Aus gegen die gefährlichen Blazers setzen - und dann wird es ungemütlich in Hollywood.

LeBron: "Ich bin nicht frustriert"

So weit wollte James nach Spiel 1 noch nicht denken und erklärte: "Ich bin nicht frustriert. Das Spiel ist das Spiel, wir wollten gewinnen. Aber wir haben am Donnerstag eine Möglichkeit zum Ausgleich und darauf konzentrieren wir uns jetzt."

"Er hätte mindestens 20 Vorlagen gehabt, wenn wir mehr getroffen hätten", sagte Lakers-Trainer Frank Vogel hinterher über seinen Superstar.

Auch wenn L.A. sich kurz vor der Halbzeitpause (56:57) zurückkämpfte, fehlten gegen Portland - und vor allem gegen Damian Lillard - die Mittel. Auch ein 9:0-Lauf und 4 Turnover der Blazers im Schlussviertel brachten die Lakers nicht mehr auf die Siegerstraße.

Lillard mit Dreiern zum Matchwinner

Die Rolle des Matchwinners blieb somit Damian Lillard vorbehalten. Portlands Point Guard sorgte in der Crunchtime mit mehreren Dreiern für einen 19:6-Lauf seines Teams und machte so den Husarenstreich perfekt.

"Big Game Dame" kam schließlich auf 34 Punkte (6 Dreier), verbuchte zudem 5 Rebounds und 5 Assists.

Dazu überzeugten C.J. McCollum (21 Zähler), Jusuf Nurkic mit einem Double-Double (16 Punkte / 15 Rebounds) sowie Carmelo Anthony (11 Zähler).

Top-Teams Lakers und Bucks verlieren

Nach dem Spiel-1-Fiasko der Milwaukee Bucks gegen die Orlando Magic (110:122) sorgte NBA-Titelfavorit Lakers unfreiwillig für die nächste Überraschung. (Die NBA LIVE im TV auf SPORT1+ und im LIVESTREAM)

Bemerkenswert: Dass die nach der Hauptrunde jeweils besten Teams im Westen und Osten zum Start in die Playoffs eine Pleite kassierten, hatte es ESPN zufolge zuletzt 2003 gegeben.