Es liegt nur an Boateng

Über Olympique Lyon zurück in die Nationalmannschaft?

Es liegt nur an Boateng
Es liegt nur an Boateng

Jérôme Boateng will den französischen Traditionsverein zurück in die Königsklasse führen. Er selbst will nicht nur auf dem Platz vorangehen, sondern als Führungsspieler von Lyon eine tragende Rolle spielen.

Allerdings, das weiß Boateng, stehen seit der Verpflichtung von Hansi Flick als Bundestrainer auch die Tore in der Nationalmannschaft wieder offen.

Über eine Rückkehr ins DFB-Team sagt Boateng im exklusiven SPORT1-Interview: „Nicht nur ich, auch Spieler wie Thomas Müller haben beim FC Bayern erfahren, dass es Hansi immer um Leistung geht. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich unbedingt zur Nationalmannschaft zurückmuss. Am Ende des Tages geht es um Leistung, die jeder bringen muss, um es sich zu verdienen, bei der Nationalmannschaft zu spielen.“

Boateng zurück in die Nationalmannschaft?

Sein letztes Länderspiel absolvierte der 33 Jahre alte Innenverteidiger am 13. Oktober 2018 beim 0:3 gegen die Niederlande in der Nations League. Wie aus dem Nichts wurde er Anfang 2019 von Ex-Bundestrainer Joachim Löw zusammen mit Mats Hummels und Müller ausgebootet. Seitdem spielte er beim DFB keine Rolle mehr.

Boateng ließ sich jedoch nicht unterkriegen und fand unter Ex-Bayern-Trainer Flick zu alter Weltklasse zurück und avancierte zu einem Garanten der sieben Titel, die Flick in seiner kurzen Amtszeit in München holte.

Flick war es auch, der Boateng von einem Wechsel nach Lyon nicht abriet. „Wir haben telefoniert“, sagt Boateng: „Ich habe ihn nach seiner Meinung und seinem Rat gefragt. Das mache ich aber immer, weil ich zu Hansi schon immer ein gutes Verhältnis habe. Wir haben viele Titel miteinander gewonnen. Bei der Nationalmannschaft und beim FC Bayern.“

Flick über die Chancen von Boateng

Flick, so Boateng, sagte ihm, dass „er sich für mich freuen würde, wenn mein Wechsel zu Lyon klappt“.

SPORT1 fragte Flick: Hat Boateng Chancen auf eine Rückkehr ins Nationalteam? „Ich finde es gut, dass er einen Verein hat, der international spielt“, antwortete der neue Bundestrainer über Lyon, mit denen Boateng in der Europa League antreten wird. Über seinen Ex-Schützling sagte Flick anerkennend: „Er hat in den vergangenen zwei Jahren eine enorme Entwicklung genommen und ist auf ein sehr gutes Niveau zurückgekommen. Wenn wir Spieler haben die in der Lage sind uns weiterzuhelfen, egal welchen Alters, dann sind sie herzlich willkommen.“

Mit anderen Worten: Es liegt nur an Boateng!

Konkurrenz in der Innenverteidigung ist derzeit Mangelware

Ohnehin - und das wird auch dem Weltmeister von 2014 nicht entgangen sein - ist die Innenverteidigung seit dem WM-Debakel 2018 eine Schwachstelle beim DFB.

Derzeit sind Antonio Rüdiger und Niklas Süle gesetzt. Mats Hummels wurde verletzungsbedingt nicht nominiert und in der Warteschlange stehen nur Thilo Kehrer und Nico Schlotterbeck. Zudem hat Flick klar zum Ausdruck gebracht, dass es ihm bei den Nominierungen stets um Leistung gehen wird.

Mit seiner Zweikampfstärke, seinen Stärken in der Spieleröffnung und seinen Führungsqualitäten könnte Boateng zudem Stabilität in die sich im Umbruch befindende und immer noch verunsicherte deutsche Mannschaft bringen.

Dementsprechend kann sich Boateng berechtigte Hoffnungen auf ein Comeback machen. Sofern er bei Lyon dort anknüpft, wo er beim FC Bayern aufgehört hat: mit Topleistungen!

Schlusswort Boateng: „Für mich ist es jetzt wichtig, fit zu werden. Dann will ich eine gute Saison spielen und wie es im Fußball so ist: Wenn es gut läuft, bekommt man vielleicht wieder seine Chance.“

VIDEO: Holpriger Start der Flick-Ära