Dankbarkeit: Wie ein "Danke" das Leben verbessern kann

Wann warst du zum letzten Mal richtig dankbar für etwas – für einen Menschen, eine Situation oder vielleicht sogar für dich selbst? So viele von uns leben ihr Leben, ohne innezuhalten und all denjenigen zu danken, die uns auf unterschiedlichste Art und Weise berührt haben. Und mit der anhaltenden Pandemie, die Stress, Angstzustände und vermehrte psychische Probleme mit sich bringt, ist Dankbarkeit wichtiger denn je.

Ein "Danke" kann viel bewirken. (Symbolbild: Getty)
Ein "Danke" kann viel bewirken. (Symbolbild: Getty)

Zu Beginn der COVID-19-Pandemie rückte die Welt enger zusammen. Überall wurde denjenigen gedankt, die unablässig an vorderster Front arbeiten, um uns vor dem Virus zu schützen. Jetzt aber, ein paar Monate später, geht das Leben mit einer neuen Normalität weiter und es ist schwierig geworden, für irgendetwas um uns herum dankbar zu sein. Von daher ist eine tägliche Dosis Vitamin D (für Dankbarkeit) genau das, was wir brauchen, um die Herausforderungen in der Welt um uns herum zu bewältigen.

Was ist Dankbarkeit?

Dankbarkeit ist ein Gefühl der Anerkennung – man bedankt sich für ein positives Ergebnis und erkennt, dass es einen äußeren Grund dafür gibt. Bei Dankbarkeit geht es auch darum, zu verstehen und zu akzeptieren, dass es trotz der gegenwärtigen Situation viele Dinge gibt, die wir brauchen, um glücklich zu sein.

Studie: Diese Bewegung hilft bei Mathe und Erinnerungen

Robert Emmons, ein wissenschaftlicher Experte auf diesem Gebiet, hat im Laufe seiner jahrelangen Forschung entdeckt, dass diejenigen, die oft dankbar sind, eine Reihe von Vorteilen haben. Diese reichen von einem stärkeren Immunsystem, weniger Schmerzen und Beschwerden im Körper und niedrigerem Blutdruck, bis hin zu besserem Schlaf, positiveren Emotionen und mehr Genuss und Vergnügen. Außerdem neigen sie dazu, kontaktfreudiger, nachsichtiger und weniger einsam und isoliert zu sein.

Hier sind ein paar Möglichkeiten, wie du dir deiner Dankbarkeit bewusster werden kannst:

Dankbarkeits-Tagebuch

Wegen den ganzen Geräten, die uns umgeben, haben wir die einfache Kunst, Dinge aufzuschreiben, vergessen. Ein Dankbarkeits-Tagebuch hilft Stress abzubauen, da es Gefühle der Zufriedenheit hervorruft. Es kann dir auch dabei helfen, Dinge besser zu verarbeiten, die in deinem Leben passieren. Indem du positive Dinge über Personen aufschreibst, wirst du auch eine viel optimistischere Einstellung gegenüber dem Leben und den Menschen um dich herum haben. An Tagen, an denen es dir nicht so gut geht, kannst du dein Tagebuch in die Hand nehmen und alles durchgehen, für das du bisher dankbar warst.

Hier sind ein paar Tipps, die du beim Niederschreiben deiner Gedanken beachten solltest:

  • Schreibe jeden Abend etwas in dein Dankbarkeits-Tagebuch – das gibt dir einen Grund, jeden Tag aktiv nach Dingen und Menschen Ausschau zu halten, für die du dankbar bist.

  • Versuche, jeden Tag mindestens zehn Dinge aufzuschreiben. Im Laufe der Zeit kannst du das dann weiter steigern.

  • Du musst nicht nach tiefgründigen Dingen suchen, für die du dankbar bist. Du kannst auch für etwas so simples wie dein Mittagessen und ein Lächeln von jemandem dankbar sein.

  • Es mag zunächst nach viel Arbeit aussehen, aber wenn du dir jeden Tag die Zeit nimmst, zehn Dinge aufzuschreiben, für die du dankbar bist, wird es dir nach und nach immer weniger wie eine lästige Aufgabe und mehr wie eine therapeutische Übung vorkommen.

Dankbarkeits-Briefe

Studien haben gezeigt, dass Menschen, die die guten Dinge in ihrem Leben zählen, generell glücklicher und zufriedener mit ihrem Leben sind, als diejenigen, die das nicht tun. Gewöhne dir daher an, jeden Monat einen Brief zu schreiben – du kannst ihn an irgendeine Person verfassen, die etwas in deinem Leben bewirkt hat. Du kannst sogar einen Dankbarkeits-Brief an dich selbst schreiben – Selbstliebe und Selbstfürsorge sind schließlich ebenso wichtig, da es dir die Möglichkeit gibt, auch diejenigen um dich herum wertzuschätzen.

Dankbarkeits-Briefe sind eine schöne Sache. (Symbolbild: Getty)
Dankbarkeits-Briefe sind eine schöne Sache. (Symbolbild: Getty)

Die UC Berkley führte eine Studie mit fast 300 Erwachsenen durch - die meisten davon College-Studierende - die eine schlechte psychische Gesundheit hatten und aufgrund von Problemen wie Angstzuständen und Depressionen eine Therapie beginnen wollten. Eine der Gruppen erhielt die Aufgabe, drei Wochen lang jede Woche einen Dankbarkeits-Brief an eine andere Person zu schreiben. Die Studie fand heraus, dass diejenigen, die die Dankbarkeits-Briefe schrieben, am Ende der Untersuchung eine bessere psychische Gesundheit hatten, als diejenigen, die über negative Erfahrungen schrieben und lediglich in Therapie waren.

Sei dankbar für die Natur

Mach wann immer du kannst einen Spaziergang. Lass dabei alle digitalen Geräte zurück und stelle sicher, dass du dich voll und ganz auf den Augenblick konzentrierst. Halt inne, schau dich um und bewundere all die wunderschönen Dinge in deinem Umfeld – die Sonne, die Bäume, den Himmel, die Wolken und die Menschen. Du kannst dich auch einer Tätigkeit widmen, die dir dabei hilft, dich der Natur verbundener zu fühlen – Gärtnern, Kompostieren, den Müll um dich herum oder an einem öffentlichen Ort wie dem Strand oder dem Park aufsammeln. Das alles sind super Möglichkeiten, um deine Dankbarkeit für die Natur zu zeigen.

Sei dankbar für dein Essen

Jede Kultur hat ihren eigenen Weg, ihrem Essen zu danken. Die Japaner beginnen ihre Mahlzeit traditionell, indem sie itadakimasu sagen – was so viel bedeutet wie „ich empfange demütig“. Das ist ein Weg, Essen wertzuschätzen und danke zu sagen. Während die Amerikaner Thanksgiving feiern, wird in Indien zu Beginn vieler Festivals den Göttern Essen als Opfergabe gereicht, um die Nahrung, die wir essen, als ein Geschenk wertzuschätzen.

Um also die Nahrung, die du isst, wertzuschätzen, solltest du dich auf den Akt des Essens konzentrieren. Achte darauf, was du isst und vermeide es, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, wie nebenbei Fernsehen zu schauen oder im Internet zu surfen. Achte auf den Geschmack, die Farben, die Vielfalt und alle Zutaten, die dein Essen ausmachen.

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Zeige deine Dankbarkeit für Pflanzen, Nahrungsquellen und die Menschen, die daran beteiligt waren, dich zu ernähren. Danke den Bauern oder den Fischern, die sich jeden Tag abmühen, danke den Leuten, die am Transport deines Essens beteiligt waren und denjenigen, die es sicher aufbewahrt haben, damit du es konsumieren kannst. Danke auch der Person, die das Essen gekocht hat – egal, ob du es selbst warst oder jemand anderes.

Dankbarkeits-Glas

Das ist eine tolle Übung für Kinder, aber auch für Erwachsene. Schaff dir ein Dankbarkeits-Glas an, dekoriere es so wie es dir gefällt – dabei können auch die Kinder helfen. Gewöhne es dir an, täglich etwas auf einen Zettel zu schreiben, für das du dankbar bist und wirf ihn dann in das Glas. Jedes Mal, wenn du traurig oder ängstlich bist, kannst du dir anschließend all die Dankbarkeits-Nachrichten ansehen und dich daran erinnern, dass es trotz allem vieles gibt, für das man dankbar sein kann.

Sag danke

Uns allen wurde beigebracht, wie wichtig es ist, danke zu sagen – aber wusstest du, dass es damit mehr auf sich hat als nur gutes Benehmen? Studien haben herausgefunden, dass sich das Wort „danke“ positiv auf das Selbstwertgefühl auswirkt.

Anstatt nur dafür zu sorgen, dass sie sich gut fühlen, gibt ein Dankeschön den Menschen das Gefühl, gesellschaftlich mehr geschätzt und wertgeschätzt zu werden und motiviert sie so, mehr zu helfen. Wenn dir jemand etwas schenkt, kannst du deinen Dank so formulieren, dass du damit die Qualitäten und die Bedachtsamkeit des Geschenks hervorhebst, anstatt es nur zu loben.

Nicht zuletzt solltest du dich auch bei dir selbst für die Stärke und die Fähigkeit bedanken, mit allerlei Situationen und Herausforderungen fertig zu werden.

Autorin: Gayatri Vinayak

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