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Blamage bei Bayern: Bochum bundesligatauglich?

Blamage bei Bayern: Bochum bundesligatauglich?

Bei dieser Flut an Gegentoren ist es schwer, den Überblick zu bewahren.

0:7 beim FC Bayern, so hoch hatte Bochums Kapitän Anthony Losilla auch noch nie verloren. „Ja, das ist meine höchste Niederlage. 7:0, das ist schon hart“, sagte der Franzose nach dem Abpfiff in der Allianz Arena bei Sky.

Nach der heftigen Pleite wirkte auch Manuel Riemann, der Torhüter des VfL Bochum, angeschlagen. Er hatte die genaue Anzahl der Gegentreffer zunächst nicht auf dem Schirm.

„Wenn du hierhin kommst und es dem Gegner so einfach machst, Tore zu schießen, dann gibt es acht Stück. Ansonsten gibt es vielleicht zwei, drei oder vier“, begann Riemann seine Analyse bei Sky. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Riemann: „Vier Tore haben wir denen komplett geschenkt“

Moment, „acht Stück“? Der Reporter klärte Riemann auf, dass es am Ende „nur“ sieben Tore der Bayern waren. Auf die Frage, ob er nicht mitbekommen habe, dass Thomas Müllers Treffer (87.) nach Videobeweis aberkannt wurde, entgegnete Riemann: „Ja, doch, habe ich auch mitbekommen, aber habe ich in dem ganzen Trubel vergessen. Dann gibt es halt sieben Stück.“

Sein Fazit nach der höchsten Niederlage in der Bochumer Bundesliga-Historie (vorher 1:7 in Mönchengladbach 1994) fiel trotzdem ernüchternd aus. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

„Vier Tore haben wir denen ja komplett geschenkt. Da mussten die ja gar nichts machen. Die spielen einen Ball ins Mittelfeld, einen in die Tiefe, der steht allein vor mir, Tor“, haderte Riemann.

Ist Bochum bundesligatauglich?

Leroy Sané (17.), Joshua Kimmich (27.), Serge Gnabry (32.) und ein Eigentor von Vasilios Lampropoulos (43.) machten schon vor der Pause alles klar für die Bayer - und warfen ein Schlaglicht auf das gegenwärtige Leistungsvermögen der Bochumer.

Nach Wiederanpfiff stellte Robert Lewandowski mal wieder einen Bundesliga-Rekord auf: Er traf im 13. Heimspiel in Folge (61.). Erneut Kimmich (65.) und Eric-Maxim Choupo-Moting (79.) stellten den Endstand her. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Eine Lehrstunde per excellence für den Klub aus dem Ruhrpott.

„Natürlich hast du Respekt, wenn du siehst, wie eine Mannschaft wie Bayern sich aus engen Räumen lösen kann“, wagte Bochums Coach Thomas Reis bei Sky einen Erklärungsversuch: „Man muss auch mal dazwischenhauen, das hat nichts mit unfair zu tun. Da waren wir heute zu brav.“

Natürlich: Als Aufsteiger Lehrgeld beim deutschen Rekordmeister zahlen, ist nicht verwunderlich.

Doch die Art und Weise des Auftretens wirft dann doch die Frage auf, ob Bochum überhaupt bundesligatauglich ist. Mit drei Pleiten in Folge spricht der Trend nicht für den VfL, den obendrein noch Verletzungssorgen plagen.

Mit Simon Zoller, der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat, fehlt der gefährlichste Mann in der Offensive wohl auch noch lange.

„Das ist eine der beschissensten Verletzungen, die man als Fußballer haben wollte“, fasste Reis die Situation rund um den Mittelstürmer vor dem Spiel in München zusammen.

Bochum-Coach Reis: „Schäme mich“

So kam am Ende alles zusammen beim VfL: „Mit sieben Gegentoren kannst du dich noch relativ glücklich schätzen. Ich bin maßlos enttäuscht, schäme mich auch, da ich die Verantwortung habe“, wurde Reis dann nach dem Abpfiff deutlich.

Der 47-Jährige wird wissen, dass das kommende Heimspiel gegen den VfB Stuttgart nun richtungsweisend wird.

„Nichtsdestotrotz wischen wir uns den Mund ab und gegen Stuttgart werden die aufgestellt, von denen wir der Meinung sind, dass sie die Punkte holen“, verriet Reis.

Das klingt nach einer klaren Ansage an die Spieler. Die Trainingswoche dürfte feurig werden.

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