Davor warnt der BVB seine Fans

Sportlich ist im Vorfeld alles entschieden, wenn der BVB am Mittwochabend als sicherer Champions-League-Achtelfinalist beim FC Kopenhagen aufläuft. Und trotzdem liegt äußerst viel Brisanz auf dem letzten Gruppenspiel.

Der Grund: Die große Rivalität zwischen den jeweiligen Fanlagern! Die dänische Polizei hat das Match als Hochrisiko-Spiel eingestuft und im Vorfeld bereits einen (erfolglosen) Antrag an die UEFA gestellt, dass BVB-Fans gar nicht erst ins Parken-Stadion dürfen.

Hintergrund: Beim 3:0-Sieg im Hinspiel hatte es in Dortmund am Vorabend in der Stadt sowie während des Spiels geknallt. Es kam zu großen Ausschreitungen, die Polizei setzte Schlagstöcke und Reizgas ein. Die Dortmunder Anhänger haben eine Freundschaft mit dem Kopenhagener Rivalen Bröndby. Der FCK wiederum ist mit dem Hamburger SV befreundet. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League).

„Bedingt durch die Gefährdungslage spricht Borussia Dortmund im Vorfeld des Spiels allen mitreisenden Fans die Empfehlung aus, sich im Kopenhagener Stadtgebiet außerhalb des Treffpunktes nicht als BVB-Fan zu erkennen zu geben“, warnt der BVB explizit auf seiner Homepage.

Ultra-Gruppierungen nur vereinzelt vor Ort

„Auch wenn wir immer stolz darauf sind, unser Schwarzgelb überall auf der Welt präsentieren zu können, so ist es im Umfeld dieses Spiels aufgrund der extremen Rivalität zwischen einzelnen Gruppen beider Fanlager nicht auszuschließen, dass es vor Ort zu Provokationen oder gar zur Androhung von Gewalt gegenüber unbeteiligten Fans kommen kann.“

Laut Klubangaben werden 1900 BVB-Fans am Mittwochabend im rund 39.000 Zuschauer fassenden Stadion erwartet. Die Ultras-Gruppierungen „The Unity“ und „Desperados“ treten die Reise nur vereinzelt an und verzichten auf einen gesammelten Support. Sie begründen das mit der ausschließlichen Ticketvergabe an personalisierte Mitglieder. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League).

„Niemand hat den BVB dazu verpflichtet, Karten ausschließlich an Vereinsmitglieder zu verkaufen. Somit wird ohne Not und in vorauseilendem Gehorsam zahlreichen Borussen die Möglichkeit genommen, die Mannschaft in Dänemark zu unterstützen“, heißt es in einer Stellungnahme.

Terzic: „Hoffen, dass alles friedlich bleibt“

BVB-Coach Edin Terzic, der einst selbst als Fan bei Auswärtsreisen dabei war, sagt über die brisante Lage: „Wir haben in den letzten Jahren, sowohl durch die Pandemie als auch die Lage in der Ukraine, genügend wichtige Themen. Wir sollten so schlau und gebildet sein, dass wir uns nicht noch andere Nebenschauplätze aufmachen. Wir hoffen, dass alles friedlich bleibt und wir diesen Abend genießen können.“

Nach Angabe dänischer Medien rechnet die Polizei in Kopenhagen mit rund 400 bis 500 gewaltbereiten BVB-Fans. „Wir haben die Tickets ausschließlich an Fans vergeben, die wir kennen“, erklärt BVB-Sprecher Daniel Stolpe. „Darüber hinaus haben wir darum gebeten, dass keine weiteren BVB-Fans kommen. Alles andere können wir nicht beeinflussen.“

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