DBS: Zu wenig Sport-Angebote für Menschen mit Behinderungen

DBS: Zu wenig Sport-Angebote für Menschen mit Behinderungen
DBS: Zu wenig Sport-Angebote für Menschen mit Behinderungen

Lediglich in sieben Prozent der über 87.000 Sportvereine in Deutschland gibt es Angebote für Menschen mit Behinderungen. „Das ist erschreckend wenig“ sagt Stefan Kiefer, Generalsekretär des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS): „Wie wollen wir glaubhaft Teilhabe und Inklusion im Sport vorantreiben, wenn es nicht einmal in jedem zehnten Sportverein Angebote für Menschen mit Behinderungen gibt?“

Aus dem aktuellen Sportentwicklungsbericht des Bundesinstituts für Sportwissenschaft für die Jahre 2020 bis 2022 geht hervor, dass nur 6300 Sportvereine in Deutschland spezielle Angebote im Programm haben. Zudem stimmten nur elf Prozent der befragten Vereine der Aussage voll zu, dass sie sich für Menschen mit Behinderungen engagieren. "Wir brauchen ein Umdenken", fordert Kiefer.

In Deutschland leben mehr als 13 Millionen Menschen mit einer Beeinträchtigung, darunter 7,8 Millionen mit schwerer Behinderung. "Diese große und relevante Zielgruppe muss die Möglichkeit erhalten, Sport treiben zu können", sagte Kiefer. Es gebe aber noch zu viele Barrieren, die das verhindern und dafür sorgen, dass über die Hälfte der Menschen mit Behinderungen nicht sportlich aktiv sei.

Der Appell des DBS lautet deshalb: Mut statt Berührungsängste. „Die Voraussetzungen müssen nicht von Beginn an perfekt sein“, sagt Kiefer. Vielmehr komme es auf einen ersten Schritt an, um Teilhabe am Sport für alle zu ermöglichen: „Dann wäre schon viel erreicht ? sowohl für Sportdeutschland als auch für eine offene, inklusive und vielfältige Gesellschaft.“