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Folgen der 0:6-Klatsche? So erging es den DFB-Verlierern

Folgen der 0:6-Klatsche? So erging es den DFB-Verlierern

Die deutschen Nationalspieler, die am vergangenen Dienstag bei dem 0:6-Debakel in Sevilla gegen Spanien dabei waren, dürften froh gewesen sein, dass es danach direkt wieder zu ihren Klubs ging.

Dort dürften sie größtenteils mit aufmunternden Worten empfangen worden sein. Thomas Müller hatte am Wochenende beispielsweise erklärt, dass er durchaus mit den Spielern gelitten hatte.

Die gute Nachricht: Es blieb für die DFB-Spieler nicht lange Zeit, über das dramatisch schlechte Spiel in der Nations League nachzudenken, schließlich stand am Wochenende der Alltag in den jeweiligen Ligen an.

Doch konnten die, die in Sevilla auf dem Platz gestanden hatten, das Debakel abschütteln - oder spukte es ihnen noch immer im Hinterkopf herum?

SPORT1 hat die Leistungen der deutschen Nationalspieler an diesem Wochenende unter die Lupe genommen.

MANUEL NEUER: Er trug für das Debakel wenig Schuld, an keinem der sechs Gegentore konnte man ihm eine große Mitschuld unterstellen. Am Samstag zeigte sich der Schlussmann der Münchner bei seinem 400. Pflichtspiel für die Bayern unbeeindruckt. Beim enttäuschenden 1:1 gegen Werder Bremen rettete er dem deutschen Rekordmeister in den Schlussminuten mit einem tollen Reflex einen Punkt. Auch im ersten Durchgang parierte er bei einer Doppelchance sensationell gegen Joshua Sargent und Ludwig Augustinsson. Davon zeigte sich auch Bremens Coach Florian Kohfeldt beeindruckt: "Das war ein Wahnsinns-Reflex. Das ist für mich der beste Torwart der Welt und vielleicht sogar der beste, den es je gab – da muss man einfach ehrlich sein." "Manu hat seine Klasse mal wieder unter Beweis gestellt", lobte Bayern-Coach Hansi Flick. Keine Spur von einem DFB-Kater bei Neuer.

PHILIPP MAX: Der Linksverteidiger machte in Sevilla sein drittes Länderspiel und bekam deutlich seine Grenzen aufgezeigt. Im Punktspiel seiner PSV Eindhoven bei Twente Enschede wirkte Max wieder aufgeräumt und hatte mit den deutlich schwächeren Gegenspieler weniger Probleme. Seine gut getretener Eckball mündete in die 1:0-Führung der Gäste. Beim Ausgleich zum 1:1-Endstand war Max unbeteiligt. In der Schlussphase war eine seiner Hereingaben nicht präzise genug - sonst wäre PSV womöglich der späte Siegtreffer gelungen.

ROBIN KOCH: Auch Koch wurde in Spanien zeitweise schwindelig gespielt. Das blieb dem Innenverteidiger von Leeds United beim 0:0 gegen den FC Arsenal definitiv erspart. Der frühere Freiburger ließ sich nichts von der Schmach von Sevilla anmerken und blieb über die 90 Minuten weitgehend fehlerlos. Seine Kollegen trafen drei Mal Aluminium, so dass ein Sieg gegen diei Gunners verdient gewesen wäre.

NIKLAS SÜLE: Ein echter Abwehrboss war Süle gegen Spanien nicht. In der Halbzeit hatte ihn Bundestrainer Joachim Löw rausgenommen, da der 25-Jährige über Knieschmerzen geklagt hatte. Wegen dieser stand der für die Bayern gegen Bremen nicht im Kader, da er laut Flick noch nicht bei 100 Prozent war.

MATTHIAS GINTER: Der Gladbacher hatte beim 1:1 gegen den FC Augsburg über weite Strecken wenig Probleme mit den offensiv größtenteils harmlosen Gästen. Beim Gegentreffer zum Ausgleich in der Schlussphase war Ginter allerdings entscheidend involviert. Der Abwehrchef war sich mit Stefan Lainer nicht einig, beide wollten den Ball klären. Dieser landete vor den Füßen von Daniel Caligiuri, der mit einem abgefälschten Volleyschuss Yann Sommer überwand.

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TONI KROOS: Er ging gegen Spanien nicht voran (SPORT1-Note 6). Eine weite Reise hatte er von Sevilla nach Madrid dann nicht, mit Real steckt er aber ebenso in der Krise, wie mit dem DFB-Team. Am Wochenende kamen die Königlichen beim FC Villarreal nicht über ein 1:1 hinaus. Kroos stand 90 Minuten lang auf dem Rasen, konnte dem Spiel aber nicht seinen Stempel aufdrücken.

ILKAY GÜNDOGAN: Für den Mittelfeldspieler von Manchester City brachte das Wochenende nicht gerade Besserung. Im Topspiel bei Tottenham Hotspur sah er das ganze Spiel von der Bank aus - die Citizens unterlagen mit 0:2.

LEON GORETZKA: Bekam gegen Bremen zunächst eine Pause, wurde nach der Verletzung von Lucas Hernández in der 19. Minute eingewechselt und hinterher von Flick gelobt: "Er war immer da, war sehr präsent und hat auch das 1:1 vorbereitet. Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht." Zudem war er mit 32,89 km/h der schnellste Spieler auf dem Feld, überzeugend auch seine Zweikampfquote von 62,5 Prozent.

LEROY SANÉ: Kam wie Gnabry in der 63. Minute, versuchte mit Dribblings das Bremer Bollwerk zu knacken, rannte sich aber zumeist fest. Er gewann nur 30 Prozent seiner Zweikämpfe und blieb ohne Torschuss.

TIMO WERNER: Nach der herben Klatsche gab es für den Stürmer mit dem FC Chelsea wieder einen Sieg zu bejubeln. Beim 2:0 bei Newcastle United konnte sich Werner zwar nicht in die Torschützenliste eintragen, das 2:0 von Tammy Abraham bereitete er allerdings mustergültig vor.

SERGE GNABRY: Auch er bekam von Flick zunächst eine Pause. Kam in der 63. Minute ins Spiel, setzte in der Schlussphase ein Mal zu einem Solo an, verzog den Torschuss aber deutlich. Blieb ansonsten unauffällig.

FLORIAN NEUHAUS: In Spanien noch eingewechselt stand der Mittelfeldspieler am Wochenende wieder in der Gladbacher Startelf. Wirkte völlig unbeeindruckt von der DFB-Blamage und sprühte vor Energie. Neuhaus brachte Gladbach mit einem Schlenzer früh in Führung und sorgt mit seinen Vorstößen häufig für Gefahr. Hatte keine Aktien am unglücklichen Ausgleich.

JONATHAN TAH: Auch der in Sevilla eingewechselte Tah zeigte sich bei der Rückkehr in den Liga-Alltag unbeeindruckt. Beim 2:1-Sieg mit Bayer Leverkusen bei Arminia Bielefeld war er der gewohnt gewissenhafte Abwehrchef.

BENJAMIN HENRICHS: Er musste sich von seinem Leipziger Teamkollegen Dani Olmo - der für Spanien auflief - eventuell den ein oder anderen Spruch anhören. Beim 1:1 bei Eintracht Frankfurt bekam Henrichs von RB-Coach Julian Nagelsmann dann eine Pause und sah die ganze Partie von der Bank aus.

LUCA WALDSCHMIDT: Der Stürmer hatte keine weite Reise nach Lissabon. Bei Benfica bekam er am Wochenende allerdings trotzdem eine Pause, die Portugiesen siegten auch ohne Waldschmidt mit 1:0 im Pokal bei Paredes.