Deutsche Legende zieht bitteres Olympia-Fazit

Deutsche Legende zieht bitteres Olympia-Fazit
Deutsche Legende zieht bitteres Olympia-Fazit

Hochsprung-Olympiasieger Dietmar Mögenburg hat das Abschneiden der deutschen Olympia-Mannschaft bei den Sommerspielen mit Sorge verfolgt.

“Dass das deutsche Sportsystem in Gänze nicht mehr die Leistungsfähigkeit besitzt, wie noch zu meiner Zeit, hat das Abschneiden in Tokio deutlich bewiesen”, sagte er einen Tag vor seinem 60. Geburtstag am Sonntag im Gespräch mit der Welt: “Es ist sehr enttäuschend, wenn man sich den Medaillenspiegel anschaut.”

Dietmar Mögenburg fordert Aufarbeitung nach Olympia

Mögenburg fordert, dass die Verantwortlichen “sich ernsthaft und ehrlich hinterfragen, wo die Ursachen für den traurigen Abwärtstrend liegen, sonst wird sich die Erfolglosigkeit weiter fortsetzen.”

Seit 1972 in München habe es nicht mehr so wenige Medaillen wie diesmal gegeben, “wobei es jetzt noch wesentlich mehr Wettbewerbe gab als bei all den Spielen zuvor”, so das Jahrhundert-Talent.

Mögenburg wurde 1984 der bislang letzte deutsche Hochsprung-Olympiasieger bei den Männern, vier Jahre nach DDR-Springer Gerd Wessing. In Los Angeles siegte Mögenburg seinerzeit zusammen mit Ulrike Nasse-Meyfarth, 12 Jahre nach deren denkwürdigem Coup in München. Das letzte deutsche Hochsprung-Gold holte 1992 Heike Henkel in Barcelona, 16 Jahre zuvor in Montreal war Rosemarie Ackermann für die DDR erfolgreich.

Seit 2006 lebt Mögenburg mit seiner Familie in Norwegen, am Elitesportgymnasium NTG ist er verantwortlich für die Leichtathletik-Ausbildung der Abiturklassen. Seine Karriere im Hochsprung beendete er 1994. Sohn Jonas und Tochter Katarina Mögenburg sind ebenfalls in der Leichtathletik aktiv geworden.

------

Mit Sportinformationsdienst (SID)

Alles zu den Olympischen Spielen 2021 bei SPORT1: