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Wie ein deutscher Boxer zum Hollywood-Kult wurde

Wie ein deutscher Boxer zum Hollywood-Kult wurde
Wie ein deutscher Boxer zum Hollywood-Kult wurde

Im Boxring feierte er 29 Siege in 46 Kämpfen, legendärer aber waren seine Vorstellungen außerhalb.

Norbert Grupe - Kampfname: Prinz Wilhelm von Homburg - ist in Erinnerung geblieben für zwei berühmte Auftritte in Film und Fernsehen: Als Gast im ZDF Sportstudio, in dem er den Moderator die ganze Sendung über anschwieg. Und als unheimlicher Bösewicht in einem berühmten Hollywood-Streifen.

Norbert Grupe spielte in Ghostbusters 2 und Stirb Langsam

Grupe, geboren am 25. August 1940 in Berlin, war Sohn des früheren Vize-Boxeuropameisters Richard Grupe, der auch als Catcher und Schauspieler in der Edgar-Wallace-Verfilmung "Der rote Kreis" in Erscheinung getreten war.

Der Sohn trat in die Fußstapfen des als "König Richard" bekannten Vaters, in jeder Hinsicht: Er stieg in den Wrestling- und Boxring und machte danach auch als Nebendarsteller in Hollywood Karriere. Seine berühmteste Rolle war die als übernatürlicher "Vigo, der Karpate" in Ghostbusters II, auch in "Der zerrissene Vorhang" von Alfred Hitchcock und in "Stirb Langsam" war er zu sehen: Er spielte an der Seite von "Hans Gruber" Alan Rickman einen der deutschen Gangster, gegen die Hauptdarsteller Bruce Willis ankämpfte.

"Prinz von Homburg" kam ins ZDF Sportstudio - und schwieg

Ebenso denkwürdig war Grupes Gastspiel im ZDF Sportstudio, in dem er sich weigerte, auf die Fragen von Moderator Rainer Günzler zu antworten. Grund war ein kritischer Beitrag Günzlers in der Sendung "Der Sport-Spiegel". Grupe bekam wegen seines Verhaltens eine lebenslange Sperre des Bundes Deutscher Berufsboxer, gegen die er erfolgreich juristisch vorging.

Grupe schrieb aber auch aus trüben Gründen Schlagzeilen, er vebrachte wegen krimineller Aktivitäten rund fünf Jahre im Gefängnis.

Das Leben der in die USA ausgewanderten wurde im Jahr 2000 von Filmemacher Gerd Kroske in der Doku "Der Boxprinz" verewigt, am 10. März 2004 starb Grupe in Puerto Vallarta in Mexiko, Todesursache war Lungenkrebs.