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Deutsches Talent holt Silber bei Rad-WM

Lennard Kämna gewinnt bei der U23-WM die Silbermedaille

Nachwuchshoffnung Lennard Kämna hat die WM-Medaillenflaute des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) mit einer starken Leistung beendet.

Der 21 Jahre alte Weltmeister im Teamzeitfahren holte bei den Titelkämpfen im norwegischen Bergen im U23-Straßenrennen die Silbermedaille. Nach 191 Kilometern auf einem zehnmal zu absolvierenden Rundkurs ging WM-Gold an den Franzosen Benoit Cosnefroy, der Kämna nach einem gemeinsamen Ausreißversuch im Sprint knapp distanzierte.

"Es war eine ganz starke Vorstellung. Wer es schafft, zu Lennard hinzufahren, hat den Sieg auch verdient", sagte U23-Bundestrainer Ralf Grabsch. Letzter deutscher U23-Weltmeister im Straßenrennen bleibt damit Ex-Profi Gerald Ciolek in Salzburg vor elf Jahren.

Kämna hatte in der Schlussrunde am Lachshügel gut zwölf Kilometer vor dem Ziel eine energische Attacke lanciert, der zunächst keiner der Konkurrenten folgen konnte.

In der Passage vom Scheitelpunkt des Anstiegs bis zum Ziel schloss Cosnefroy zu Kämna auf, beide behaupteten dann mit großem Kraftaufwand einen Vorsprung von drei Sekunden auf das herannahende Peloton. "Wir haben alles auf eine Karte gesetzt - auf den letzten Anstieg. Die Mannschaft hat Lennard bis zum Schluss beschützt", lobte Grabsch.

Kämna überrascht schon zum Auftakt

Der BDR hat nach den erfolglosen Zeitfahren in Bergen nun am Wochenende noch die Gelegenheiten in den Straßenrennen der Junioren, Frauen und Profis weitere Medaillen zu erringen. Auch im Vorjahr hatte es für den BDR im U23-Straßenrennen durch den Pfälzer Pascal Ackermann Silber gegeben.

Kämna hatte bereits zum WM-Auftakt überrascht, als der Norddeutsche mit seiner Profi-Mannschaft Sunweb das Teamzeitfahren gewann und dabei eine ebenso starke Leistung ablieferte. Für den ehemaligen Junioren-Weltmeister war es am vergangenen Sonntag der bisher größte Erfolg seiner noch kurzen Profi-Laufbahn. In dieser Saison war Kämna der jüngste Starter bei der Vuelta in Spanien, er gilt gegenwärtig als das größte deutsche Talent.

Auf dem Weg zu einem guten Rundfahrer sieht er sich allerdings noch nicht. "Da ist noch so eine große Lücke. Aber es wäre schön, wenn es in ein paar Jährchen einmal in die Richtung gehen würde", sagte Kämna, der in der fünfköpfigen deutschen U23-Mannschaft als klarer Kapitän nominiert worden war und das Vertrauen rechtfertigte.