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Deutschland hat (vielleicht) eine neue Insel

Im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer in der Nordsee ist eine 600 Hektar große Sandbank aufgetaucht. Jetzt stellt sich die Frage: Geht sie wieder unter?

Das Wattenmeer zwischen Cuxhaven und der Insel Neuwerk. Ganz in der Nähe ist vor kurzem eine Sandbank entstanden. Foto: Mohssen Assanimoghaddam / dpa
Das Wattenmeer zwischen Cuxhaven und der Insel Neuwerk. Ganz in der Nähe ist vor kurzem eine Sandbank entstanden. Foto: Mohssen Assanimoghaddam / dpa

Zwar bilden sich im Wattenmeer in der Nähe der Nordseeinseln Nigehörn und Scharhörn regelmäßig Sandbänke, vor kurzem aber ist westlich davon eine besonders hohe und große Sandbank entstanden. Sie ist ungefähr 600 Hektar groß und liegt mitten im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer – rund 35 Kilometer von der Küste entfernt.

„Wir reden da von einer Sandbank ungefähr so groß wie Nigehörn, Scharhörn und Neuwerk zusammen“, erklärte der Leiter des Nationalparks, Klaus Janke, am Dienstag im Interview mit dem NDR.

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Noch ist es keine Insel…

Den Status einer Insel muss sich der frisch entstandene Sandhaufen dabei erst noch verdienen – dafür muss er auch bei einer sogenannten Springtide aus dem Wasser ragen. Eine Springtide zeichnet sich durch einen größeren Tidenhub aus: Bei Ebbe zieht sich das Wasser folglich weiter zurück und steigt dafür bei Flut höher an. Das liegt an besonders ausgeprägten Gezeitenkräften.

Bislang werde die Sandbank bei Hochwasser noch überspült, schreibt die Bild. Demnach würde ein Satellit alle drei Tage ein Foto davon aufnehmen, das Janke und sein Team dann auswerten und so auch neuen Pflanzenwuchs darauf erkennen würden. Bislang gab es aber nichts zu entdecken.

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Selbst wenn: Da es sich um ein Naturschutzgebiet handelt, ist und bleibt die Sandbank für die Öffentlichkeit gesperrt. Stattdessen sollen dort in Zukunft Vögel, Robben und andere Tiere ruhig und geschützt brüten können.

Zu Fuß ist der Weg für den Menschen, auf einem Watt-Spaziergang bei Ebbe etwa, ohnehin zu weit und zu gefährlich. Dazu sagt Janke in der Bild: „Im Moment ist nichts erlaubt.“

… die Zeichen dafür stehen aber gut

Dafür äußert sich der Nationalpark-Leiter positiv zur Zukunft der Sandbank – er geht nicht davon aus, dass sie wieder von der Nordsee verschluckt wird: „Durch mehrere schwere Stürme wäre das möglich. Wir rechnen aber eher damit, dass die Sandbank größer und höher wird.“ Sollte es soweit kommen, wird die neue Insel dann auch einen Namen erhalten.

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