Shitstorm nach Basel-Trip: Das steckt hinter dem DFB-Flug

Dieser Flug kam gar nicht gut an!

Die deutsche Nationalmannschaft hat auf Twitter einen Shitstorm kassiert. Denn nach dem Remis gegen Spanien in Stuttgart machte sich die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw per Flugzeug auf den Weg nach Basel zum nächsten Spielort.

Sehr zum Unverständnis der Fans, immerhin sind beide Städte doch nur rund 260 Kilometer voneinander entfernt. Nach Meinung vieler Anhänger hätte man die Reise nach Basel, wo Deutschland am Sonntagabend in der Nations League auf die Schweiz trifft (ab 20.45 Uhr im Liveticker), auch mit Bus oder Bahn bewältigen können.

DFB-Flug statt -Fahrt: "Ist das peinlich"

In den sozialen Medien ließen viele DFB-Anhänger ihrem Unmut freien Lauf.

"Ist das peinlich", oder "Deutlicher kann man seine Klima-Ignoranz kaum demonstrieren", war unter einem Tweet des DFB-Teams zum Beispiel zu lesen. Ein anderer User schrieb: "Für die kurze Strecke seid ihr geflogen? Man braucht mit der Bahn gerade mal drei Stunden. Echt schwach."

Mehrere Fans stellten auch die Vorbildfunktion der DFB-Spieler in Frage: "Nehmt nächstes Mal einen Bus. Oder halten die Millionäre das keine drei Stunden mehr aus?"

Ein User mutmaßte gar sarkastisch, dass die Maßnahme womöglich Teil eines Sponsoren-Deals gewesen sei. Die Lufthansa sei schließlich Partner des DFB-Teams.

Verletzungsvorbeuge, Coronaschutz - die Gründe für den Flug

Der tatsächliche Hintergrund der kurzen Flugreise ist nach SPORT1-Informationen die Sorge um die Gesundheit der Spieler.

Der DFB hatte sich vor der Länderspielwoche en détail mit allen Begleitumständen beschäftigt, darunter auch die Anreise zum Auswärtsspiel bei den Eidgenossen. Dabei überwogen die Vorteile des Kurzflugs die Nachteile.

Als Schutzmaßnahme in der Coronakrise möchte die Nationalmannschaft in ihrer abgeschirmten Blase verbleiben und möglichen Kontakt zu Außenstehenden möglichst vermeiden. Eine Bahnreise von Stuttgart nach Basel mit Umstieg in Karlsruhe hätte dies erschwert.

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Eine Busfahrt wiederum hätte aufgrund langer Sitzdauer von drei bis vier Stunden und mangelnder Bewegung für erhöhtes Verletzungsrisiko gesorgt. Der rasche Flug war im Gegensatz dazu deutlich annehmlicher.

Nach SPORT1-Informationen vertritt man verbandsintern die Meinung, dass man einer Profimannschaft, von der man Höchstleistungen fordert, diese auch zugestehen kann.

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