DFB: Weitere Ermittlungen gegen WM-Rambo Behlau

Georg Behlau, Leiter des Büros der deutschen Fußballnationalmannschaft, bleibt weiter in den Schlagzeilen. Während er während der WM noch bei den Turbulenzen im Anschluss an den deutschen Sieg gegen Schweden negativ aufgefallen war, muss er sich nun wegen angeblicher Compliance-Verfehlungen verantworten.

<strong>Georg Behlau (m.) muss sich nach Compliance-Vergehen verantworten.</strong>
Georg Behlau (m.) muss sich nach Compliance-Vergehen verantworten.

Laut Bild hat der DFB interne Ermittlungen im “Fall Behlau” aufgenommen, nachdem immer mehr Details über mögliche Verfehlungen des 49-Jährigen als 1. Vorsitzender seines Heimatvereines VFR 07 Limburg ans Tageslicht gekommen sind. Dabei geht es um extreme Überschreitungen interner DFB-Richtlinien, die jetzt vom Compliance-Beauftragten des DFB, Jörg Englisch, untersucht werden.

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Unter Behlaus Leitung als Limburg-Vorsitzendem wurde zum Beispiel ein Kunstrasenplatz von DFB-Rasenspezialist Rainer Ernst in Limburg gebaut. Dieser verzichtete für den Bau auf ein Honorar, bekam als Gegenleistung lediglich ein gravierte Sitzbank gespendet. Es ist auch schwer nachzuvollziehen, warum im Jahr 2009 ein Freundschaftsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem F.K. Teplice in Limburg stattfand – oder warum nach zehn Jahren plötzlich der DFB-Stützpunkt von Kirberg ins 15 Kilometer entfernte Limburg verlegt wurde.

Dubiose Balllieferungen nach Limburg

Zu Hinterfragen sind auch Ball-Lieferungen des DFB-Sponsors adidas an den VFR in den letzten Jahren, angeblich über einen Warenwert von bis zu 10.000 Euro. Vor der WM soll der Verein sogar noch 50 WM-Bälle zugeschickt bekommen haben – Einzelpreis pro Ball 150 Euro. Alles Vorgänge, die ein Vereins-Vorsitzender normalerweise mitbekommen müsste.

Georg Behlau hat über den DFB mitteilen lassen, dass er die Vorwürfe zurückweist und an einer umfänglichen Aufklärung mitarbeite. Dementiert hat er die Beschuldigungen allerdings noch nicht.

Nach seinem Ausraster nach dem Schwedenspiel ist Behlau bereits intern vom DFB bestraft worden. Bei den neusten Anschuldigungen drohen ihm weitaus umfangreichere Konsequenzen – es steht seine DFB-Karriere auf dem Spiel.