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Die fünf Herausforderungen für Klopp in Liverpool

Die fünf Herausforderungen für Klopp in Liverpool

Jürgen Klopp und der FC Liverpool – die von vielen Fans der Reds geforderte erhoffte Traumehe scheint nur noch eine Frage der Zeit. Englischen Medienberichten zufolge liegt Klopp ein Dreijahresvertrag vor – den er womöglich bereits am Donnerstag oder Freitag unterschreiben soll.

In Liverpool wartet dann eine große Aufgabe für Klopp, schließlich lechzen die zahlreichen Fans nach Erfolgen. Yahoo Sports hat sich die wichtigsten Herausforderungen für Klopp näher angeschaut.

1. Die Fans

Natürlich ganz wichtig: Die Fans hinter sich bringen. Das sollte keine Schwierigkeit sein, denn sie forderten schon seit Wochen Klopps Verpflichtung. Allerdings kann der Ex-BVB-Trainer bei seinem Vorgänger Brendan Rodgers nachfragen, wie schnell der Coach an der Anfield Road zur Zielscheibe der Kritik wird. Bereits in der letzten Saison wandten sich die Fans vom Nordiren ab, vor allem seine Entscheidung, den Vertrag mit Klublegende Steven Gerrard nicht zu verlängern, beschleunigte den Bruch. Klopp muss zum einen der Tradition des Klubs großen Respekt entgegenbringen, was ihm in Dortmund schon hervorragend gelang. Zum anderen muss er seinen vom BVB bekannten Vollgasfußball mitbringen.

2. Der Spielstil

Bei der Frage, welcher Fußballstil zu Liverpool und dem Team passt, liefert ausgerechnet Rodgers die Schablone. Denn der Nordire zog in seiner zweiten Saison mit begeisterndem Offensivfußball die Fans in den Bann der Mannschaft und scheiterte letztlich nur knapp an der Meisterschaft. Die Reds schossen ihre Gegner teilweise aus dem Stadion, die Zuschauer verwandelte die legendäre Anfield Road in einen Hexenkessel. Rodgers ließ dabei einen überfallartigen Fußball über starke Flügelspieler aufziehen, wenn auch nicht ganz so perfektioniert wie Klopp in Dortmund. Allerdings ist das Pressing, wie es Klopp oder auch Roger Schmidt bei Bayer Leverkusen praktizieren, auf der Insel noch nicht angekommen – viele Gegner sind damit also überfordert.

3. Die Mannschaft

Klar, der Star des Teams aus der Vizemeister-Saison, Luis Suarez, war nach seinen 31 Toren und 21 Assists in 33 Spielen nicht zu halten. Und mit Gerrard verließ in diesem Sommer eine Legende den Verein. Allerdings kann der neue Liverpool-Trainer auf zahlreiche talentierte Jungstars zurückgreifen. Zu den bekanntesten der Deutsche Emre Can, natürlich der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino, Coutinho und Christian Benteke. Zum Vergleich: Als Klopp Dortmund übernahm, hatte er Spieler wie Diego Klimowicz, Mohamed Zidan oder Robert Kovac zur Verfügung – das Niveau des aktuellen Reds-Kaders ist deutlich höher.

Allerdings fehlt der Mannschaft Hierarchie und Struktur. Rodgers versuchte in den vergangenen zwei Sommern, sein Team jeweils ziemlich radikal umzubauen. Die Folge: Teilweise wahnwitzige Ablösesummen wie beispielsweise für Firmino, zahlreiche verliehen Spieler (unter anderem Mario Balotelli) und jede Menge Ex-Spieler des FC Southampton (liebstes Einkaufsziel der LFC-Verantwortlichen zuletzt), die aber unzufrieden sind, weil sie nicht nur selten zum Einsatz kommen. Eine Ursache ist das Transferkomitee, das sich bei Transferfragen in Liverpool einmischt und teilweise auch gegen den Willen des Trainers Spieler verpflichtet. Pflicht für Klopp: In Sachen Mannschaftsführung und Kaderplanung eine klare Linie reinbringen.

4. Die Liga

Ob die Premier League die beste Liga der Welt ist, darüber gibt es viele Diskussionen. Geht es nach den übertragenden Fernsehsendern und dem Geld, dass sie zahlen: Ja. Ohne Frage hat die Liga es in sich. Denn im Gegensatz beispielsweise zur Primera Divison in Spanien liegen die Klubs in England eng zusammen, die Phrase „Jeder kann jeden schlagen“ trifft es ziemlich gut. Englische Medien bringen bereits Namen ins Spiel, die die Premier League sehr gut kennen und die Klopp ins sein Trainer-Team aufnehmen will, ähnlich wie es Louis van Gaal bei Manchester United mit Ryan Giggs gemacht hat. In Liverpool fällt da natürlich der Name Robbie Fowler, der als Ex-Stürmer gerade bei den Fans noch ein echtes Idol ist und zudem die Liga ausgezeichnet kennt.

5. Der Nachwuchs

Zu den Eigenheiten der Premier League zählt, dass der eigene Nachwuchs zuletzt im Zweifel immer teuren Verpflichtungen aus dem Ausland weichen musste. Ausnahmen bestätigen die Regel: Vor allem die Tottenham Hotspurs, Liverpools Lokalrivale FC Everton und der bereits erwähnte FC Southampton setzten konsequent auf den eigenen Nachwuchs. Und genau diese Vereine zeigen Klopp, welches Potential in den englischen Talenten durchaus stecken kann. Zwar hat Liverpool im Sommer Raheem Sterling verkauft, doch wenn es dem neuen Reds-Trainer gelingen sollte, Spieler aus dem vereinseigenen Nachwuchs in die erste Mannschaft aufzubauen und dem Verein dann auch noch ein paar Titel beschert, dann ist ihm eine Statue neben der des legendären Bill Shankly sicher. Ob das dann Jürgen Klopp sein wird?