Die meisten machen's falsch: So schnallt man Kinder im Auto richtig an

Kinder sollten nie ohne Sicherheitsgurt im Auto mitfahren - das liegt auf der Hand. Doch entscheidend ist nicht nur das Anschnallen selbst, sondern auch dass dies richtig durchgeführt wird. Und dabei lauern einige Fehler.

Teddy bear fastened in the back seat of a car
Richtig anschnallen - ein Kinderspiel? Leider nicht, denn mehr als die Hälfte der Kinder ist falsch angegurtet (Symbolbild: Getty Images)

Tatsächlich sind über die Hälfte der Kinder in Deutschland nicht richtig angeschnallt, wie die TU Berlin als Zwischenstand einer Langzeitstudie mitteilte. Dabei sind Kinder mit korrekt angelegtem Gurt viel besser geschützt als Erwachsene. Wie geht es also richtig?

Babyschale immer rückwärts fixieren

Ein nach wie vor beliebter, aber schwerer Fehler ist, die Babyschale in Fahrtrichtung zu platzieren. Damit sei das Kind nicht gesichert, wie Unfallforscher Gerd Müller dem MDR erklärt. Bei einem Frontalaufprall könne dies zu schwersten Verletzungen führen. Ohne Ausnahme muss die Babyschale also rückwärts gerichtet platziert werden.

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Damit die Schale sicher installiert ist, sollte der Gurt durch die blau (bei neuen Produkten grün) markierten Gurtführungen fädeln. Liegt die Schale auf dem Beifahrersitz, muss der Frontairbag natürlich ausgeschaltet sein.

Nicht zu früh upgraden

Der ADAC rät, Kinder bis zum Alter von zwei Jahren in Babyschalen beziehungsweise Reboardern rückwärts mitfahren zu lassen. Einige Experten empfehlen dies sogar bis zum vierten Lebensjahr. Danach folgt der Kindersitz, den Kinder, die kleiner als 150 Zentimeter sind, bis zum vollendeten 12. Lebensjahr nutzen müssen.

Mother fastening child safety seat belt in car
Ist der Gurt korrekt befestigt, sitzen die Kleinen im Kindersitz viel sicherer als die Erwachsenen (Bild: Getty Images)

Dies ist nicht immer leicht durchzusetzen, da irgendwann unweigerlich das Quengeln einsetzt, endlich auch wie die Großen mitfahren zu wollen. Hier standhaft zu bleiben ist jedoch wichtig. Laut Müller bieten Kindersitze den besten Schutz für die Kleinen - sofern der Gurt richtig sitzt. Auch hier gilt es, ihn durch alle Ösen oder Klemmen des Sitzes zu führen, wie es die Beschreibung vorgibt.

Der Gurt soll straff und an den richtigen Stellen sitzen

Nicht zu früh auf den Kindersitz zu verzichten verhindert auch, dass der Gurt unangenehm am Hals reibt. Als Folge dessen klemmen ihn sich viele Kinder nämlich lieber unter den Arm, was allerdings bei einem Unfall keinen ausreichenden Halt bietet. Diesen Fehler machen auch Eltern manchmal, wenn der Gurt am Halsbereich verläuft - in der Regel eine Folge davon, dass er falsch am Sitz befestigt wurde.

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Solange der Kindersitz noch im Einsatz ist, sollte der Gurt über beide Schultern führen und zwischen den Beinen zusammenlaufen. Wichtig ist auch, dass der Gurt eng am Körper sitzt. Schmerzhaft drücken sollte er natürlich nicht, das Kind sollte sich jedoch weder selbst daraus befreien können noch bei einem Aufprall herausrutschen können. Als grobe Faustregel gilt: Mehr als eine Hand sollte nicht zwischen Gurt und Brust des Kindes passen.