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Die spektakulärsten Rückholaktionen der Fußball-Geschichte

Mario Götze (l.) und Mats Hummels könnten schon bald Mannschaft wechseln (Foto: Getty Images)
Mario Götze (l.) und Mats Hummels könnten schon bald Mannschaft wechseln (Foto: Getty Images)

Es wären die Rückholaktionen des Jahres: Mario Götze nach Dortmund und Mats Hummels zu den Bayern! In beiden Fällen deutet immer mehr darauf hin, dass dieses, bis vor kurzem noch undenkbare, Szenario bald schon Realität sein könnte. Götze und Hummels wären damit nicht die ersten namhaften Rückkehrer, sondern in prominenter Gesellschaft.

Seit Donnerstag ist klar: Hummels möchte zurück zum FC Bayern. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kann die Beweggründe des Dortmunder Kapitäns nachvollziehen. "Diese persönlichen Momente, dass er mit dem Klub noch nicht fertig ist, dass sein Vater, seine Mutter, sein Bruder in München wohnen, seine Fraus aus München ist, er selbst Münchenr sit - da kommt schon eine ganze Menge an Komponenten zusammen", sagte Watzke bei "Sky". Hummels war Anfang 2008 von München nach Dortmund gekommen achteinhalb Jahre später könnte er nun die Rückreise antreten.

Dortmund ist in diesem Vor-Zurück-Metier ganz vorne dabei: Die Borussen schlossen mit Nuri Sahin (2013) und Shinji Kagawa (2014) zuletzt gleich zwei „verlorene Söhne“ wieder in ihre Arme. Ein echter Experte auf diesem Gebiet ist Claudio Pizarro. Der Angreifer steht derzeit bereits zum dritten Mal in seiner Karriere bei Werder Bremen unter Vertrag. Überhaupt ist Bremen – ähnlich wie Dortmund – in Sachen Rückholaktionen sehr erfahren: Torsten Frings verließ Werder einst, um in Dortmund und München zu spielen. 2005 heuerte er aber wieder in Bremen an und gewann dort 2009 den DFB-Pokal – mit Pizarro.

Auch Podolski plagte das Heimweih

Auch Rafael van der Vaart tauchte gleich zweimal im hohen Norden auf, allerdings bei Werders großem Rivalen, dem Hamburger SV. Christian Gentner verließ seinen Jugendverein VfB Stuttgart mal eben, um sich in Wolfsburg zum deutschen Meister zu küren. Seit 2009 kickt er aber wieder für die Schwaben. Eine sehr emotionale Rückkehr war jene von Lukas Podolski im Jahr 2009. Der „Kölsche Jung“ hatte damals so großes Heimweh nach der Domstadt, dass er sich von Bayern München verabschiedete und in Köln wie ein Staatspräsident willkommen geheißen wurde.

Diese Köln- und Poldi-Fans wurden 2009 erhört (Foto: Getty Images)
Diese Köln- und Poldi-Fans wurden 2009 erhört (Foto: Getty Images)

Topspieler wie Michael Ballack, Stefan Effenberg, Lothar Matthäus und Andreas Möller erlagen dem Charme des Altbekannten ebenfalls. Ballack klopfte 2010 nach acht Jahren bei Bayern und Chelsea wieder bei Leverkusen an, Möller (Frankfurt und Dortmund) und Effenberg (Gladbach und Bayern) machten sogar jeweils zwei Vereinen ihre Aufwartung. Dass das die richtige Entscheidung war, zeigte sich bei Effenberg 2001, als er die Münchner in Mailand zum Champions-League-Erfolg führt. Matthäus erlag dem Münchner Ruf ebenfalls zweimal: Der Weltfußballer lief zwischen 1984 und 1988 sowie von 1992 bis 2000 für die Bayern auf.

Dass bei solchen Rückkehr-Aktionen oft auch die Familie eine zentrale Rolle spielt, zeigt die Geschichte des Niederländers Dirk Kuyt. Der Angreifer unterschrieb im Sommer 2015 nach insgesamt neun Jahren im Ausland (Liverpool und Istanbul) bei Feyenoord Rotterdam, für die er bereits zwischen 2003 und 2006 aktiv gewesen war. Die Reaktion seiner Kinder auf diese Entscheidung ist rührend.

Didier Drogba trug acht lange Jahre das Trikot des FC Chelsea und bescherte dem Londoner Verein in seinem letzten Spiel den größten Triumph der Vereinsgeschichte: Den Gewinn der Champions League, 2012 im Finale in München gegen den FC Bayern. Direkt im Anschluss daran verabschiedete er sich aus England, doch Jahre später lief er wieder für die Blues auf und gewann mit ihnen noch einmal die englische Meisterschaft – seine insgesamt vierte.

Thierry Henry traf in dem Stadion, vor dem eine Bronze-Statue von ihm steht (Foto: Getty Images)
Thierry Henry traf in dem Stadion, vor dem eine Bronze-Statue von ihm steht (Foto: Getty Images)

Solch spezielle Rückkehr-Momente wie jene von Thierry Henry sind allerdings den wenigsten Fußballern vergönnt. Der französische Angreifer prägte von 1999 bis 2007 eine Ära beim FC Arsenal, er war Teil jener legendären Meistermannschaft der Londoner, die sich 2004 den Titel schnappte, ohne ein einziges Ligaspiel zu verlieren. Nach 226 Toren für die Gunners ging er 2007 zum FC Barcelona und gewann dort die Champions League. Dann ließ er seine Karriere in den USA ausklingen. Bis zum Januar 2012, als Arsenal einen Stürmer suchte – und Henry den Ruf der alten Liebe erhörte. Er kehrte zurück und spielte so in jenem Stadion, vor dem eine Bronzestatue von ihm steht.

Cruijff, Maradona und bald auch Messi?

Auch die Allergrößten erlagen dem Reiz der Heimat. Johan Cruijff, der kürzlich verstorben ist, wurde in den 60er-Jahren bei seinem Jugendverein Ajax Amsterdam zum Weltstar, er gewann dort alles, was es zu gewinnen gab. Nach zahlreichen und erfolgreichen Jahren fernab der Heimat lief er 1981 noch eine Saison für Ajax auf – und gewann dabei wieder den Meistertitel. Diego Armando Maradona debütierte 1981 für die Boca Juniors aus Buenos Aires. 14 Jahre, eine Weltkarriere und viele Exzesse später zog es ihn zu Boca zurück, wo er noch bis 1997 kickte, ehe er seine aktive Laufbahn beendete.

Genießen in Argentinien gottähnlichen Status: Lionel Messi (l.) und Diego Maradona (r.) (Foto: Getty Images)
Genießen in Argentinien gottähnlichen Status: Lionel Messi (l.) und Diego Maradona (r.) (Foto: Getty Images)

So weit ist Lionel Messi, der beste aktive Kicker unseres Planeten, noch lange nicht. Irgendwann wird aber auch er voraussichtlich Teil der Rückkehrer-Familie werden. Messi hat schon oft bekräftigt, dass er am Ende seiner Karriere zu den Newell's Old Boys, dem Verein seiner argentinischen Heimatstadt Rosario, zurückkehren wird. Dorthin, wo alles begann.

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