Spanien mit historischer Elfer-Flaute

Wird Spanien das neue England?

Den „Three Lions“ wird schon länger nachgesagt, dass sie in Elfmeterschießen nicht bestehen können. Doch die spanische Mannschaft scheint England inzwischen Konkurrenz zu machen. Gegen Marokko konnte die Furia Roja bei der Fußball-WM 2022 in Katar im Achtelfinale keinen einzigen Versuch aus elf Metern im Tor unterbringen, verlor das Elfmeterschießen mit 0:3 und stellte nebenbei noch eine unrühmliche Bestmarke auf.

Denn die Spanier sind laut Opta nun die erste Nation, die bereits vier Elfmeterschießen während einer WM-Endrunde verlor. Zudem sind die Spanier erst die zweite Mannschaft überhaupt, die ein WM-Elfmeterschießen glatt mit 0:3 verlor. Zuletzt war der Schweiz 2006 dieses „Kunststück“ gegen die Ukraine gelungen.

Pablo Sarabia hatte als erster Schütze nur den Pfosten getroffen. Die zwei weiteren Versuche der Spanier von Carlos Soler und Kapitän Sergio Busquets konnte Marokkos Keeper Bono entschärfen. Für Marokko verwandelten drei von vier Schützen, darunter der Ex-Dortmunder Achraf Hakimi, souverän.

Elfmeter-Training zeigt keine Wirkung

Die spanische Nervenschwäche ist noch unerklärlicher, wenn man bedenkt, dass Trainer Luis Enrique seiner Mannschaft vor der WM ganz spezielle Hausaufgaben gegeben hatte. Die Spieler sollten laut Enrique in den Trainingseinheiten ihres Vereins in der Zeit bis zum WM-Beginn „mindestens 1000 Elfmeter schießen“. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

Diese Maßnahme können die Spanier wohl getrost als gescheitert betrachten.

Der historische Negativwert dürfte für die Spanier allerdings zweitrangig sein. Denn nach der Niederlage und dem WM-Aus müssen die Spanier ihre Titelträume begraben.