Diese Funktion haben die Teppiche an den Aldi-Eingängen
Wer bei Aldi einkauft, läuft am Eingang der Filiale über einen grauen Teppich. Er dient nicht dazu, die Schuhe zu säubern. In ihm steckt viel Technik, die einen besonderen Zweck erfüllt.
Er gehört zu den eher unscheinbaren Dingen in den Aldi-Filialen. Und doch hat der graue Teppich, über den die Kunden des Discounters an den Eingängen laufen, eine wichtige Funktion. Allerdings dient er nicht etwa als Schmutzfänger. In dem schlicht aussehenden Bodenbelag steckt eine komplexe Technik, die auf ein wesentliches Element des Einkaufsbetriebs ausgelegt ist: den Einkaufswagen.
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Der Teppich besteht aus kleinen Magnetrillen, die die Wegfahrsperre des Einkaufswagens entriegeln sollen, wie das Tech-Magazin chip.de erfahren hat. Ist die Sperre aktiv, löst sie sich, sobald der Kunde mit dem Wagen über den Bodenbelag gefahren ist. Das führt uns zu der Frage: Warum sind die Räder eines Aldi-Einkaufswagens überhaupt blockiert?
Schutz gegen Diebstahl
Die vor rund 15 Jahren eingeführte Technik soll die Einkaufswägen vor Diebstahl schützen. Sobald der Kunde mit dem Wagen das Aldi-Gelände verlässt, werden die Räder gesperrt. Dafür sorgen die Magnetstreifen, die an der Grenze zwischen dem Grundstück des Discounters und dem Bereich darüber hinaus angebracht sind.
"Der Einkaufswagen darf bei Aldi nicht außerhalb des Grundstücks getragen werden", sagt ein namentlich nicht genannter Insider in einem Interview mit dem Tech-Magazin chip.de. Tut ein Kunde es doch, wird er vom Sperrmechanismus dabei sozusagen sabotiert. Der Wagen lässt sich zwar weiterschieben, jedoch nur mit Mühe.
Lohnt sich der Aufwand?
Im Idealfall passiert dann das, was das Sicherheitssystem bezweckt: Der Kunde lässt den Einkaufswagen entweder stehen, oder er bringt ihn zurück. Hier kommen nun die Magnete im Eingangsteppich ins Spiel. Denn: Hat ein Kunde "einen der problematischen Einkaufswagen erwischt", so der oben genannte Experte, wird die Sperre auf dem Teppich entriegelt.
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Rentiert sich der ganze Aufwand für Aldi? Offenbar schon. Erstens gehören Einkaufswagendiebstähle anscheinend zum Discounter-Alltag, sonst würden die Betreiber einen Sicherheitsmechanismus erst gar nicht erwägen. Zweitens spricht dafür allein der Umstand, dass Einkaufswägen für die Discounter und Supermärkte eine teure Angelegenheit sind. Anders ausgedrückt: Einen Einkaufswagen, der im Schnitt zwischen 40 bis zu 150 Euro kostet, lässt man sich ungern entwenden.
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