Diesem Mann vertrauen die Bayern-Stars

Es ist ein eher unscheinbarer Ort. Und man würde nicht denken, dass hier regelmäßig die Stars des FC Bayern ein- und ausgehen. Doch bei Siba Hair Design in München schauen Joshua Kimmich und Co. immer wieder gerne vorbei.

"Ich bin sehr stolz und glücklich, dass die Jungs zu mir kommen", sagt Inhaber Erdal Yilmaz im Gespräch mit SPORT1. "Mein Laden sieht von außen nicht besonders stylisch aus, aber sie sind bei mir, weil sie wissen, dass ich gut schneide. Alle zwei Wochen sind sie bei mir, auch die Amateure."

Seit anderthalb Jahren hat Yilmaz seinen Salon, seit 18 Jahren ist er Friseur. Seine Ausbildung absolvierte er in der Türkei.

SPORT1 empfängt der 33-Jährige mit einem breiten Grinsen. An der Wand des kleinen Salons hängen einige Trikots der Bayern-Profis. Das von Kimmich, von den Ex-Bayern Sandro Wagner und Rafinha sowie von den Amateur-Spielern Angelo Mayer und Niklas Dorsch, der inzwischen bei Zweitligist 1. FC Heidenheim spielt. Kimmich hat sein Trikot unterschrieben mit dem Zusatz "Für den besten Friseur".

Unter den Trikots hat Yilmaz einige Bilder mit den Stars liebevoll in kleinen Bilderrahmen aufgehängt.

"Wie eine kleine Kettenreaktion"

"Es war am Anfang ganz witzig. Erst war Niklas Dorsch hier, er hat Kimmich mitgebracht, der dann Sandro Wagner, er dann Rafinha und er hatte dann Niklas Süle im Schlepptau. Es war wie eine kleine Kettenreaktion", erinnert sich Yilmaz.

"Habe ich einen vergessen? Ach ja. Leon Goretzka und Sven Ulreich kamen auch schon zu mir. Einer nach dem anderen. Am Anfang war ich schon ein bisschen nervös. Ich dachte mir: 'Ich soll jetzt den Bayern-Spielern die Haare schneiden?' Ich wusste ja gar nicht, wie sie privat drauf sind. Aber sie waren super nett und überaus höflich."

Und eitel sind sie, betont Yilmaz mit einem Schmunzeln: "Fußballer achten sehr auf ihr Äußeres, das ist aber auch okay. Ich kann das verstehen, es sind Profis, sie müssen darauf achten, wie sie in der Öffentlichkeit rüberkommen. Die Fans wollen ja auch immer Fotos mit ihnen machen."

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Kimmich habe sich mit dem wachsenden Erfolg "schon etwas verändert", sei aber weiterhin "ein super Junge".

Yilmaz denkt gerne zurück, wie alles begann. "Am Anfang waren die Jungs sehr still, aber beim zweiten Besuch war es schon etwas lockerer, da sind sie aufgetaut und haben schon mehr mit mir geredet. Wir sind fast wie Kumpels geworden."

Wagner und Rafinha kamen regelmäßig

Und weiter: "Irgendwann waren auch Wagner und Rafinha regelmäßig bei mir - oft schon morgens vor dem Training." Der Friseur, dem die Stars vertrauen, weiß, warum: "Ich bin so selbstbewusst zu sagen, dass ich schon sehr gut Haare schneide, und bin daher auch bekannt. Trotzdem war ich wirklich stolz, dass sie zu mir kommen."

Wenn die Profis bei ihm sitzen, dann wird "meistens über die Familie" geredet, "sie wollen nicht unbedingt über Fußball reden. Bei mir können sie abschalten."

Hat Yilmaz einen Bayern-Star besonders in sein Herz geschlossen?

Friseur lüftet ein Geheimnis

"Schon, aber das bleibt mein Geheimnis", lacht er. "Ich verrate nur eins: Er ist schon weg."

Doch dann schaut er an die Wand und verrät es doch. "Sandro war schon wirklich ein sympathischer Typ. Er war zum Oktoberfest dieses Jahr das letzte Mal bei mir, darüber habe ich mich sehr gefreut. Er hat mir erzählt, dass es in China am Anfang sehr schwer war für ihn wegen der Sprache und der Kultur."

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Yilmaz mochte immer Wagners "direkte Art und er hat auch einen guten Charakter". Aber auch Kimmich mag er sehr. "Er ist easy und lässt nicht den Superstar raushängen. Joshua spielt fast immer top und es läuft bei ihm wie nach Plan."

Alles andere als nach Plan läuft es für die Münchner in der aktuellen Saison. "Die Bayern sind in dieser Runde nicht so stark wie früher, zeigen ein ganz anderes Gesicht", sagt Yilmaz und nennt den Kern des Problems nach der Beurlaubung von Niko Kovac im Oktober.

"Sie haben ein Trainerproblem, waren nicht so happy mit Kovac. Ich denke, dass in der Rückrunde ein neuer Trainer kommen wird. Die Spieler erzählen mir schon ab und zu ihre Meinung zu dem aktuellen Trainer, die werde ich aber nicht verraten."