Endlich ist dieser Machtkampf vorbei

„Ich muss nicht das Wappen küssen, damit man meine emotionale Bindung zu Eintracht Frankfurt sieht.“

Jedem näheren Beobachter des hessischen Klubs ist natürlich klar, wie viel Bedeutung die Eintracht für Vorstandssprecher Axel Hellmann hat. Dafür benötigt es keinen Kuss auf den Adler.

Seine Entscheidung für seinen bis 2027 laufenden Eintracht-Vertrag und somit gegen den Wechsel in die Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga ist dennoch keine Selbstverständlichkeit.

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Hellmann beendet Machtkampf mit Holzer

Der Jurist hat sich die für ihn nötige Zeit genommen. Er ist in den vergangenen Wochen tief in sich gegangen, hat viele Gespräche mit allen Seiten geführt und sich nun klar dazu bekannt, seine Tätigkeit bei den Frankfurtern fortzusetzen.

Vor allem der viel zu lange in der Öffentlichkeit ausgetragene Machtkampf mit Aufsichtsratschef Philip Holzer musste im Sinne der Eintracht beendet werden.

Es gilt nämlich: Der Fisch stinkt vom Kopf. Wenn in der obersten Etage keine Einigkeit herrscht und nicht an einem Strang gezogen wird, dann droht über kurz oder lang Chaos auszubrechen. Und ein solches Chaos endet oftmals mit dem Abrutschen in den Kellerregionen der Liga.

Nach oben ist der Weg steinig und schwer, nach unten geht es im Verdrängungswettbewerb Bundesliga ganz schnell. Kaum ein Verein weiß das besser als die launische Diva mit ihrem sehr treuen, aber auch schnell nervösen Umfeld.

Eintracht hätte einen Hellmann-Abgang nicht verkraftet

Umso größer ist die Erleichterung in der Mainmetropole einen Tag vor dem Pokal-Halbfinale in Stuttgart (Am Mittwoch am 20:45 im SPORT1-LIVETICKER). Dieses Bekenntnis ist für den Europa-League-Sieger wichtiger als drei Punkte am Bundesliga-Wochenende.

Einen Hellmann-Abgang hätte die Eintracht zum jetzigen Zeitpunkt nicht verkraftet, ein Absturz wäre schwer zu verhindern gewesen. Die Erfolge der vergangenen sieben Jahre sind ganz eng mit seiner Person verknüpft, neben seinem Know-how wären Netzwerk, Strahlkraft und möglicherweise auch von ihm installierte fähige Mitarbeiter verschwunden.

Gerade in diesen Tagen, in denen viel auf Trainer Oliver Glasner, Sportvorstand Markus Krösche und die gesamte Mannschaft einprasselt, ist eine starke Schulter, ein Ruhepol nötig. Natürlich laufen die Profis jetzt nicht schneller oder passen nicht genauer.

Ja-Wort zum richtigen Zeitpunkt

Es gibt aber die „soften“ Komponenten, die für das Erreichen der Ziele ebenso wichtig sind wie sportliche Qualitäten auf dem Rasen: Kontinuität, eine klare Struktur, Führungsstärke, Kommunikation. Hellmann verbindet genau diese Elemente.

Sein Ja-Wort kommt deshalb für Eintracht Frankfurt in eine sportlich hochkomplizierte Phase zum genau richtigen Zeitpunkt.

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