Dokumentenschwindel: Doping in Kenia immer raffinierter

Dokumentenschwindel: Doping in Kenia immer raffinierter
Dokumentenschwindel: Doping in Kenia immer raffinierter

Erfundene Ärzte, gefälschte Dokumente: Der Dopingbetrug in der kenianischen Leichtathletik wird offenbar zunehmend raffinierter. "Es ist klar, dass Doping in Kenia immer besser organisiert ist", sagte David Howman, Vorsitzender der unabhängigen Integritätskommission AIU des Leichtathletik-Weltverbandes WA, nachdem die Hintergründe von zwei Dopingfällen aufgeklärt wurden: "Das ist eine ernste Bedrohung für unseren Sport."

Demnach war beim Betrug der beiden Läuferinnen Betty Wilson Lempus (fünf Jahre Sperre) sowie Eglay Nalyanya (acht Jahre Sperre) "medizinisch erfahrenes Personal" beteiligt. Beide Athletinnen seien "in demselben kenianischen Krankenhaus behandelt" worden und hätten "gefälschte medizinische Unterlagen" vorgelegt, um "ihre jeweiligen Behauptungen zu untermauern", teilte die AIU mit. Die angegeben Dokumente seien nicht nur gefälscht worden, so wurden auch die "angegebenen Ärzte frei erfunden". In den beiden Fällen seien "unverwechselbare Ähnlichkeiten" aufgetreten.

Kenia hat seit Jahren ein massives Dopingproblem, seit Februar 2016 steht das Land auf der Beobachtungsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ganz oben. Um keine Sperre des nationalen Leichtathletik-Verbandes wie im Fall Russland zu riskieren, verschärfte die kenianische Regierung zuletzt den Anti-Doping-Kampf. WA-Präsident Sebastian Coe hob zuletzt die Bemühungen hervor, betonte aber auch, dass Kenia noch einen "langen Weg" vor sich habe.