Dominante Bayern ringen Dortmund nieder

Der FC Bayern München steht im Viertelfinale des DFB-Pokals. Im letzten Spiel des Jahres bezwang der Rekord-Pokalsieger Titelverteidiger Borussia Dortmund mit 2:1 (2:0). Aus München berichtet Tommy Gaber.

Jerome Boateng brachte den FC Bayern in der 12. Minute in Führung
Jerome Boateng brachte den FC Bayern in der 12. Minute in Führung

Die Aufstellungen:

Beim FC Bayern muss Hummels kurzfristig passen. Süle nimmt seine Position in der Innenverteidigung neben Boateng ein. Ansonsten setzt Heynckes auf ein 4-1-4-1 mit Martinez als einzigem Sechser. Links darf Ribery von Beginn an ran, Coman sitzt auf der Bank. Müller, Vidal und James komplettieren die Reihe hinter Lewandowski.

Auf Dortmunder Seite hat es nicht gereicht für Aubameyang, der Gabuner fällt verletzt aus. In Stögers defensiv ausgerichtetem 5-4-1 spielt Yarmolenko ganz vorne, flankiert von Pulisic, Kagawa und Guerreiro.

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So lief das Spiel:

Überragende Anfangsphase des FC Bayern. Die Münchner überrannten den BVB, der überhaupt nicht in die Zweikämpfe kam. Selbst wenn Ribery auf links oder Vidal in der Mitte gedoppelt wurde, fanden die Bayern immer eine Lösung. Dortmund bekam seine Defensive auch mit Fünfer-Abwehrkette nicht in den Griff.

Nach drei verpassten Großchancen, u.a. traf Vidal nach zwei Minuten nur die Latte, wurden die Bayern durch Boatengs Führungstor per Kopf (12.) für ihre extrem starke erste Viertelstunde belohnt.

In der Folge schalteten die Bayern einen Gang zurück, der BVB kam allmählich besser in die Partie und hatte durch Yarmolenko die Großchance zum Ausgleich, doch Alaba rettete für die Hausherren auf der Linie (35.). Bis auf diese Szene blieben die Gäste aber harmlos und ließen sich beim 2:0 durch Müller wie Schulbuben ausspiele (40.).

Nach der Pause drückten die Bayern erneut aufs Tempo und hatten zahlreiche Torchancen, um auf 3:0 zu erhöhen. James und Müller scheiterten jedoch aus kurzer Distanz am starken Bürki. Die Bayern verpassten es, dem BVB den Gnadenschuss zu versetzen und verloren ab der 70. Minute plötzlich völlig den Faden. Dortmund nistete sich in der Hälfte der Münchner ein, gewann praktisch alle zweiten Bälle und verkürzte durch Yarmolenkos Kopfballtreffer auf 2:1 (77.).

Die Bayern ließen sich viel zu weit hinten reindrängen und hatten in der Nachspielzeit Glück, dass Isaks abgefälschter Schuss haarscharf am Tor vorbeiging.

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Der Star des Spiels:

Zwei Monate mussten die Bayern auf Franck Ribery verzichten. Die erfolgreiche Zeit unter Heynckes bekam der Franzose nur als Tribünengast mit und nicht wenige hatten Zweifel, ob Ribery noch einmal zurückkommen würde als Wirbelwind auf der linken Seite. Gegen Dortmund gab Ribery die Antwort. Wie zu besten Zeiten rannte er seinen Flügel rauf und runter, war spritzig, zielstrebig und trickreich. Das Duo Ribery/Alaba war jahrelang nicht zu bremsen – am Mittwochabend gab’s ein fulminantes Comeback. Nach einer Stunde wurde Ribery unter Standing Ovations ausgewechselt.

Der Flop des Spiels:

Dortmund bekam in der ersten halben Stunde keinen Fuß auf den Boden, die Fünferkette wirkte zu keinem Zeitpunkt sattelfest. Marc Bartra verlor praktisch jeden Zweikampf und hob durch zu langsames Herausrücken zweimal das Abseits auf. Nach 35 Minuten war Schluss für den Spanier. Stöger brachte Dahoud und stellt hinten auf Viererkette um.

Der Aufreger des Spiels:

In der 51. Minute schlug Guerreiro eine Flanke von links. Kimmich bekam den Ball nach einer ungeschickten Bewegung an den Arm, Schiedsrichter Stegemann verweigerte dem BVB jedoch einen Handelfmeter. Den hätte man durchaus geben können.

Fazit:

Ein starker letzter Auftritt 2017 des FC Bayern München. Dank einer herausragenden Anfangsphase gegen eine Dortmunder Mannschaft, die den Spielbeginn völlig verschlief, setzen die Münchner ihre beeindruckende Bilanz unter Jupp Heynckes fort. 70 Minuten lang war es ein Klassenunterschied, ehe der BVB endlich mehr Risiko ging und prompt durch Yarmolenkos Tor belohnt wurde. Letztlich wachte Schwarz-Gelb aber zu spät auf und kassierte verdient die erste Niederlage unter Peter Stöger.