Kritik an brisanter Doku: MDR räumt Fehler ein

Kritik an brisanter Doku: MDR räumt Fehler ein
Kritik an brisanter Doku: MDR räumt Fehler ein

Der MDR plant eine Folgeberichterstattung seiner Dokumentation „Doping und Dichtung - Das schwierige Erbe des DDR-Sports“ rund um Ines Geipel und zeigt sich dabei selbstkritisch.

In dem seit Ende Januar in der ARD-Mediathek verfügbaren Film kritisieren frühere Weggefährten die ehemalige DDR-Leistungssportlerin und spätere Vorsitzende des Doping-Opfer Hilfevereins. Die Doku hatte ein breites und polarisierendes Echo ausgelöst.

Doku über Ines Geipel: MDR räumt Fehler ein

„Auf unseren Film über Ines Geipel und die Kritik an ihrer Person haben wir sehr viele sachkundige, auch kontroverse und emotionale Reaktionen bekommen“, sagte Klaus Brinkbäumer, MDR-Programmdirektor Leipzig. Es gebe „mehr als dreißig Jahre nach der Wende ein großes Interesse an einer objektiven Aufarbeitung und Vertiefung des Themas Doping im DDR-Sport“, sagte der frühere Chefredakteur der Spiegel.

Diesem Interesse wolle man nachkommen, "wir werden Ines Geipel erneut dazu einladen, daran mitzuwirken und Stellung zu beziehen." Im November 2022 habe die Redaktion frühzeitig ein Interview angefragt, Geipel habe dies kategorisch abgelehnt. "Wie eine MDR-interne Überprüfung ergab, hätte die Interview-Anfrage der MDR-Sportredaktion an Ines Geipel allerdings detaillierter ausfallen können", räumte der Sender nun ein: "Zudem wäre es journalistisch geboten gewesen, Frau Geipel am Ende der Recherche mit einzelnen Aussagen der Protagonisten des Films zu konfrontieren. Dies soll mit der erneuten Einladung zum Gespräch nachgeholt werden."

In „Doping und Dichtung“ geht es um mutmaßliche persönliche Übersteigerungen und Verzerrungen Geipels in Bezug auf ihre eigene Biografie sowie vermeintliche Ungereimtheiten in ihren Darstellungen über das systematische staatlich organisierte Dopingsystem im DDR-Sport. „Zu keinem Zeitpunkt“, so der MDR, stelle die Dokumentation „die Existenz des Doping-Systems der DDR sowie das Leid seiner zahlreichen Opfer in Frage“.