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Doppel-Rücktritt: Großer Zoff im DHB-Team?

Doppel-Rücktritt: Großer Zoff im DHB-Team?

Ihre Liebe zur Nationalmannschaft dokumentierte Kim Naidzinavicius noch einmal bei Instagram.

Fotos zeigen die langjährige Kapitänin der deutschen Handball-Frauen beim Singen der Hymne, beim Jubeln und im Kreis ihrer Mitspielerinnen. Einzig der virtuelle Abschiedsbrief zeugt vom Knatsch, den es ganz offensichtlich mit Bundestrainer Henk Groener gegeben hat.

Nach 118 Länderspielen für Deutschland macht Leistungsträgerin Naidzinavicius Schluss, Rücktritt mit 29 Jahren.

"Es war mir immer eine große Ehre, den Adler auf der Brust zu tragen und vor allem, die Mannschaft als Kapitänin aufs Feld führen zu dürfen", schrieb die Bietigheimer Rückraumspielerin: "Leider musste ich in den letzten Jahren erkennen, dass ich mich mit der eingeschlagen Philosophie und Strategie nicht zu 100 Prozent identifizieren kann und die angestrebten Ziele und Wege nicht mit meinen übereinstimmen."

Groener Grund für Naidzinavicius-Aus?

Etwas sagen zu ihrem überraschenden Rückzug wollte Naidzinavicius auf SID-Anfrage nicht. Doch ihr Statement in Kombination mit dem gleichzeitigen Rücktritt von Kreisläuferin Julia Behnke (85 Länderspiele), ebenfalls langjährige Führungsspielerin und Leistungsträgerin, lässt tief blicken.

Behnke vermisst "den Fahrplan" für die Weiterentwicklung des Teams, zudem hätten die Differenzen der vergangenen Jahre "leider nicht beigelegt werden" können. Sie könne sich "mit der Philosophie aktuell nicht identifizieren". Die Stuttgarter Nachrichten schrieb am Dienstag von einem "Zerwürfnis" und einem "Abschied im Unfrieden".

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Für Verwunderung sorgte schon die Verbandsmitteilung am Montagnachmittag.

Unter dem Titel "Frauen-Nationalmannschaft schaut nach vorn" wurde erst am Ende des dritten Absatzes über den Entschluss der beiden verdienten Nationalspielerinnen informiert.

In den Gesprächen seien sich Spielerinnen und Bundestrainer Groener einig gewesen, "dass eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist".

Rückkehr von Naidzinavicius möglich?

"Im Namen des Deutschen Handballbundes möchte ich mich bei beiden Spielerinnen für ihr jahrelanges Engagement in der Nationalmannschaft bedanken und wünsche ihnen für die weiteren Vereinskarrieren alles Gute", wird DHB-Sportvorstand Axel Kromer zitiert.

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Auch wenn Naidzinavicius und Behnke in den Playoffs für die WM 2021 in Spanien (2. bis 19. Dezember) im April nicht dabei sein werden: Von einer Endgültigkeit ihres Rückzugs, wie sie in der Verbandsmitteilung anklingt, sind sie offenbar weit entfernt.

Naidzinavicius schrieb, sie werde "vorerst" nicht mehr für Deutschland auflaufen. Und Behnke unterzeichnete ihre Einlassung bei Instagram mit dem eindeutig zweideutigen Hashtag "#aufwiedersehen".