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Dortmunder Wahnsinn! BVB ringt starke Bayern nieder

Borussia Dortmund hat das Topspiel des 11. Spieltags der Bundesliga auf dramatische Weise gegen den FC Bayern München mit 3:2 (0:1) gewonnen und den Rekordmeister damit auf sieben Punkte distanziert. Obwohl die Münchner ihre beste Saisonleistung ablieferten, müssen sie ihre dritte Saisonpleite hinnehmen.

Die Yahoo Sport-Analyse von Tommy Gaber

Robert Lewandowski erzielte beim 0:1 sein sechstes Saisontor in der Bundesliga.
Robert Lewandowski erzielte beim 0:1 sein sechstes Saisontor in der Bundesliga.

Aufstellungen des Spiels Borussia Dortmund – FC Bayern

Der BVB muss kurzfristig auf Stammtorhüter Bürki verzichten. Der Schweizer hatte im Champions-League-Spiel gegen Atletico Madrid (0:2) eine Oberschenkelprellung erlitten, die einen Einsatz gegen Bayern nicht zuließ. Für Bürki steht Marvin Hitz zwischen den Pfosten. Trainer Favre setzte zudem den zuletzt schwächelnden Alcacer auf die Bank, Götze übernahm die Position im Sturmzentrum. Im Mittelfeld spielte Weigl anstelle von Delaney – die defensivere Variante.

Niko Kovac sorgte hingegen für ein Novum: Zum ersten Mal stellte er zweimal in Folge die gleiche Startelf auf. Robben war nicht im Kader, James wie gegen Athen nur auf der Bank

  • Dortmund: Hitz – Piszczek, Zagadou, Akanji, Hakimi – Weigl, Witsel – Bruun Larsen, Sancho, Reus – Götze

  • FC Bayern: Neuer – Kimmich, Boateng, Hummels, Alaba – Martinez, Goretzka – Gnabry, Lewandowski, Ribery

Borussia Dortmund – FC Bayern: Spielverlauf und Daten

  • Tore: 0:1 Lewandowski (26.), 1:1 Reus (49./Foulelfmeter), 1:2 Lewandowski (52.), 2:2 Reus (67.), 3:2 Alcacer (72.)

Alle Infos zum Topspiel im Yahoo Sport-Datencenter

Als hätte es nie eine anhaltende Krise bei den Bayern gegeben…Die Münchner trumpften vom Anpfiff weg groß auf. Frühes aggressives Pressing, dadurch viele schnelle Ballgewinne, schnelles, variables Flügelspiel. Die gesamte Bayern-Mannschaft legte eine ganz andere Attitüde an den Tag als in den letzten Spielen. Ribery drehte auf links auf, Martinez warf sich in die Zweikämpfe, auch Müller grätschte nach jedem Ball.

Die erste große Torchance hatte dennoch der BVB. Ganz auf Konter ausgelegt, entwischte Reus Hummels nach dessen naiven Zweikampfverhalten, seinen schwachen Flachschuss landete allerdings in Neuers Armen. Dortmund kam zwei, dreimal gefährlich durch, doch der letzte Pass wurde jeweils schlampig gespielt.

Die spielbestimmende Mannschaft der ersten Halbzeit war aber ganz klar der FC Bayern. Die Gäste ließen in ihrer Intensität bis zum Pausenpfiff nie nach und wurden durch Lewandowskis 6. Saisontor nach klasse Flanke von Gnabry belohnt.

BVB vs. FCB: Alle Spieler in der Einzelkritik

Der BVB kam völlig verändert aus der Kabine. Plötzlich war Tempo in den Aktionen, Dortmund wollte deutlich mehr den Ball und erhöhte mehr und mehr die Schlagzahl. Reus glich vom Elfmeterpunkt aus, doch die Bayern schlugen durch Lewandowski zurück. Fortan entwickelte sich ein Sturmlauf beider Teams mit unglaublicher Intensität und ungeheurem Tempo, praktiziert vor allem vom BVB. Die Bayern machten defensiv immer mehr teilweise haarsträubende Fehler und luden Dortmund quasi zum Toreschießen ein. Reus und Alcacer vergaben zwei hundertprozentige Chancen, bekamen aber jeweils die zweite Chance und nutzten sie.

Die Bayern warfen in der Schlussphase alles nach vorne und Lewandowski traf in der 95. Minute zum dritten Mal – stand dabei aber haarscharf im Abseits.

Dortmund gewann ein atemberaubendes Fußballspiel dank einer enormen Leistungssteigerung nach der Pause.

Der Star des Spiels: Marco Reus (Borussia Dortmund)

Seine erste Torchance verdaddelte der BVB-Kapitän noch vergleichsweise kläglich. Doch Reus drehte wie der gesamte BVB nach der Pause auf. Elfmeter rausgeholt, anschließend sicher verwandelt. Und dann dieses Sahnetor zum 2:2 aus vollem Lauf… Auch in seiner Rolle als Kapitän ein Vorbild.

Der Flop des Spiels: Julian Weigl (Borussia Dortmund)

Bekam den Vorzug vor Delaney im zentralen Mittelfeld, weil Favre mehr defensive Stabilität wollte. Er bekam das Gegenteil. Weigl hatte von Beginn an Probleme, kam immer wieder einen Schritt zu spät in die Zweikämpfe und holte sich eine Gelbe Karte für eine üble Grätsche gegen Goretzka ab. Das Duo Weigl/Witsel sah in der ersten Halbzeit keine Sonne im Zentrum. Weigl musste in der Kabine bleiben. Dahoud ersetzte ihn.

Der Schiedsrichter

Marco Gräfe hatten einen schweren Job, lag aber bei vielen kniffligen Entscheidungen meistens richtig. Die Bayern monierten in der ersten Halbzeit zwei Handspiele im Dortmunder Strafraum, beide Male ließ Gräfe zurecht weiterspielen. Alcacer stand bei der Ballabgabe vor seinem 3:2 nicht im Abseits, der Treffer von Lewandowski in der Nachspielzeit wurde dafür zurecht aberkannt, der Pole stand einen halben Meter im Abseits.