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DOSB-Krise: Bach fordert rasche Aufklärung

DOSB-Krise: Bach fordert rasche Aufklärung
DOSB-Krise: Bach fordert rasche Aufklärung

IOC-Präsident Thomas Bach hat sich in die Führungskrise des Deutschen Olympischen Sportbundes eingeschaltet und in einem Brief an den DOSB eine rasche Aufklärung und womöglich auch personelle Konsequenzen gefordert. Zuvor hatten offenbar Mitarbeiter des DOSB in einem anonymen Brief DOSB-Präsident Alfons Hörmann schwere Versäumnisse bei der Führung des Verbandes vorgeworfen.

"In diesen Tagen, in denen sich die Gründung des DOSB zum 15. Mal jährt, bin ich in großer Sorge um seine Glaubwürdigkeit und damit auch Funktionsfähigkeit", schrieb Bach in dem Brief, über den zuerst das ZDF berichtet hatte. Man sei damals in der Paulskirche zusammen mit dem Anspruch angetreten, "den Wert des Sports mit seinen Werten zu steigern".

Bach fordert Konsequenzen noch vor Olympia

Bei den stetigen Anstrengungen, diesem Anspruch gerecht zu werden, habe er in seiner Zeit als DOSB-Präsident "große Solidarität unter allen Mitgliedsgruppierungen sowie außergewöhnliches Engagement, Leistungsfähigkeit und Loyalität der DOSB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" erfahren dürfen.

Aus diesem Grunde bittet er darum, "eine vorbehaltlose, umfassende Aufklärung der in Rede stehenden Vorwürfe zu fördern und daraus dann zügig, möglichst noch vor den Olympischen Spielen in Tokio, die gegebenenfalls notwendigen Konsequenzen zu ziehen." Die Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August statt.

Im Präsidium des DOSB wurde das Vorgehen von Bach mit Verständnis aufgenommen. "Thomas Bach hat als Ehrenvorsitzender des DOSB seine Sorge geäußert. Er ist nicht erfreut über die augenblickliche Lage und hofft auf eine rasche Aufklärung", sagte DOSB-Präsidiumsmitglied Andreas Silbersack dem SID.

In dem anonymen Brief war die Rede davon, dass sich in der Belegschaft des DOSB unter Hörmann eine "Kultur der Angst" verbreitet habe. Derzeit beschäftigt sich die unabhängige Ethik-Kommission des DOSB unter Vorsitz des früheren Bundesinnenministers Thomas de Maiziere mit dem Fall.