Drei Gründe, wieso Kohfeldt an die Werder-Wende glaubt

Die nächste Niederlage, der nächste Rückschlag, wieder ein Standard-Gegentor - aber von Resignation bei Florian Kohfeldt keine Spur. Im Gegenteil.

Direkt nach dem 0:2 gegen Borussia Dortmund versammelte der Trainer von Werder Bremen seine Spieler auf dem Rasen und schwor den Tabellen-17. mit einer energischen Rede auf die Wochen der Wahrheit ein. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

"Natürlich kostet das Kraft", erklärte er bei Sky, "aber das ist nicht das Thema. Ich bin hier! Ich kämpfe mit der Mannschaft und wir werden das schaffen! Ausruhen kann ich mich im Mai. Dann mache ich Urlaub, verspreche ich allen - vor allem meiner Frau - aber bis dahin kämpfen wir!"

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Standard-Schwäche von Bremen ärgert Kohfeldt

Und es wird ein harter Kampf für die Hanseaten, die jetzt schon fünf Punkte vom rettenden 15. Tabellenplatz trennen - sollte der FSV Mainz 05 am Sonntag beim VfL Wolfsburg siegen, wären es sogar acht Zähler! Kohfeldt wollte da nichts beschönigen: "Wir sind in einer dramatischen Situation und haben wenig Zeit." (Service: Tabelle der Bundesliga)

Es ist ein tiefes Loch, das sich die Werderaner gegraben haben - auch gegen den BVB wieder selbstverschuldet. "Wir kassieren wieder einen Standard, der so nicht passieren darf", ärgerte sich Kohfeldt nach dem mittlerweile elften Gegentor nach einer Ecke (einsamer Ligatiefstwert), auch wenn er Davie Selke beim Treffer von Borussen-Verteidiger Dan-Axel Zagadou (52.) keinen "krassen Fehler" unterstellen wollte.

So brachte sich Werder, das Dortmund defensiv stark Paroli bot, mal wieder um den möglichen Ertrag. "Wir haben zu viele Spiele liegen lassen, dann musst du so ein Spiel auch mal ziehen, in dem du eigentlich gut drin bist, ganz wenig zulässt. Dortmund hatte in der ersten Halbzeit keine Lösung", bilanzierte Kohfeldt.

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Woche der Wahrheit für Werder

"Auch wenn es gegen den Trend ist und wenn ich wahrscheinlich für die Aussage wieder auf die Fresse kriege: In Leipzig und gegen Dortmund hatten wir zwei Spiele, in denen ich trotzdem positive Dinge gesehen habe", erklärte der Werder-Trainer mit Blick auf die Duelle gegen die Topteams (0:3 und 0:2): "Ich ärgere mich maßlos, dass wir nichts mitgenommen haben. Trotzdem müssen wir darauf aufbauen."

Bremens Coach weiß, dass die kommenden Spiele gegen Eintracht Frankfurt (Bundesliga und Pokal) und den direkten Abstiegskonkurrenten Hertha BSC enorm wichtig sind: "Jetzt kommt eine Woche, die für uns sehr, sehr entscheidend sein wird für den Saisonverlauf." (Service: Ergebnisse und Spielplan)

Nach mehreren verpassten Möglichkeiten hofft Bremen nun, endlich das Ruder herumreißen zu können.

"Wir sind im Prinzip seit Oktober in einem absoluten Negativtrend. Wir hatten dreimal die Chance, da rauszukommen - in Wolfsburg gewonnen, gegen Düsseldorf gewonnen, das Pokalspiel gegen Dortmund - da hätten wir es drehen können", ärgerte sich Kohfeldt - und nannte zugleich drei Gründe, warum er jetzt an die Wende glaubt.

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Darum glaubt Kohfeldt an die Wende

Erstens: Auch wenn Winter-Neuzugang Kevin Vogt (Oberschenkel) fehlt, sind die verletzungsgeplagten Bremer so fit wie lange nicht.

"Ich konnte heute das zweite Mal in dieser Saison entscheiden, wen ich in den Kader nehme. Darüber habe ich mich sehr gefreut", berichtete Kohfeldt, der auf einen weiteren Fortschritt hinwies: "Seit drei Wochen haben wir wieder eine sehr gute Trainingsqualität, ich sehe, es greift auch etwas im Training. Das wird auch in den Wettkampf kommen. Darauf gründet sich meine Zuversicht vor allem."

Außerdem komme nun auch die Stabilität zurück - und damit auch der Glaube an die eigene Stärke. "Trotz der Niederlagen gegen Leipzig und Dortmund würde ich uns attestieren, dass wir an gewissen Tagen auch gegen jede Mannschaft punkten können", gab sich der Werder-Coach selbstbewusst.

Und trotz Vereinsnegativrekord daheim (mittlerweile sechs Niederlagen zu Hause in Serie) baut Kohfeldt auch auf die Festung Weser-Stadion im Abstiegskampf.

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"Am Ende wird dieser Standort auch etwas dazu beitragen, dass wir noch einmal einen Push bekommen", prophezeit der Trainer: "Niemand kann uns absprechen, dass wir alles reingeworfen haben. Dieses Stadion wird - trotz der Heimschwäche - ein Faktor werden!"

In der dramatischen Situation können die Bremer jede Hilfe brauchen, die es gibt. Einen kämpfenden Trainer haben sie schon.