"Gut gefallen" - Müller brilliert bei Bayerns Schützenfest

Der FC Bayern hat mit einem mühelosen Kantersieg das Finale des Audi Cups erreicht und vier Tage vor dem Supercup bei Borussia Dortmund seine starke Frühform bestätigt.

Der Rekordmeister setzte sich dank des treffsicheren Thomas Müller im Halbfinale in der heimischen Allianz Arena mit 6:1 (5:0) gegen Fenerbahce Istanbul durch.

"Bei einem 6:1 gibt es einiges, was einem gut gefallen hat. Wir haben von Anfang an gut gespielt. Nach dem 1:0 ist ein Knoten aufgegangen", sagte Dreifach-Torschütze Müller nach dem Abpfiff am ZDF-Mikro.

Die drückend überlegenen Gastgeber gingen zunächst durch Renato Sanches (22.) in Führung. Leon Goretzka (28.), Thomas Müller (31., 44./Foulelfmeter) und Kingsley Coman (40.) bauten den Vorsprung noch vor der Pause gegen überforderte Gäste aus.

Gnabry angeschlagen ausgewechselt

Nach dem Seitenwechsel legte Müller seinen dritten Treffer nach (58.). Dabei war der Ex-Nationalspieler erst in der 20. Minute für den leicht angeschlagenen Serge Gnabry eingewechselt worden.

"Es ist nichts passiert", gab Trainer Niko Kovac nach dem Spiel umgehend Entwarnung. "Er hat im rechten Oberschenkel einen Muskelstrang, der wohl fest geworden ist." Seine Auswechslung sei eine "reine Sicherheitsmaßnahme" gewesen.

Der Ex-Bremer Max Kruse sorgte für den türkischen Traditionsklub nur noch für Ergebniskosmetik (64.).

Rummenigge rügt Kovac wegen Sané-Aussage

Thema war aber auch nach wie vor Leroy Sané, den die Bayern gerne verpflichten würden. Vor der Partie rüffelte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge Trainer Niko Kovac wegen dessen allzu optimistischer Äußerungen in Bezug auf den über 100 Millionen Euro teuren Nationalspieler.

"Mir haben seine Aussagen nicht gefallen. Wir haben ein gutes Verhältnis zu Manchester City mit unserem Ex-Trainer Pep Guardiola, und Sane steht dort noch unter Vertrag", kritisierte Rummenigge im ZDF. Kovac hatte gesagt, dass er davon ausgehe, "dass wir ihn bekommen können. Ich bin sehr zuversichtlich."

Noch müssen die Bayern ohne Sane (23) auskommen. Gegen Istanbul standen auch die Zugänge Benjamin Pavard und Jann-Fiete Arp nicht in der Startelf. Rekordtransfer Lucas Hernandez fehlte nach wie vor wegen der Folgen einer Knie-OP.

Eklat um Fener-Profi Dirar

In der Schlussphase kam es zu einem Eklat um Fener-Profi Nabil Dirar. Nachdem er wegen eines Ballverlustes von den eigenen Fans bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen wurde, spielte er den Ball absichtlich ins Aus und wollte das Spielfeld verlassen. Trainer Ersun Yanal hinderte ihn aber daran und forderte die Fans stattdessen auf, die Pfiffe zu unterlassen. Nach Gesprächen mit Mitspielern spielte Dirar schließlich weiter.

Für Kovac hatte der Dienstag mit einem kurzen Schreckmoment begonnen. Der 47-Jährige stand nach dem Training an einer Schranke, um Autogramme zu schreiben. Ein Fan verschaffte sich unerlaubt Zutritt zum Trainingsgelände und löste damit einen Polizeieinsatz aus. Die Polizei nahm den Bayern-Anhänger schließlich in Gewahrsam.

Der FC Bayern trifft im Finale am Mittwoch auf Tottenham Hotspur. Der Champions-League-Finalist hatte dank eines Treffers von Harry Kane sein Halbfinale mit 1:0 gegen Real Madrid gewonnen.