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Dieses Überraschungsteam mischt die 3. Liga auf

Dieses Überraschungsteam mischt die 3. Liga auf
Dieses Überraschungsteam mischt die 3. Liga auf

Ein Aufsteiger gewinnt gegen einen Absteiger mit 4:0 – das gelang dem neuen Überraschungs-Tabellenführer der 3. Liga, dem FC Viktoria Berlin in Braunschweig. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 3. Liga)

Den Neuling hatte vor der Saison kaum jemand auf dem Zettel, doch spätestens mit dem fulminanten Sieg bei der Eintracht hat sich der Klub ins Rampenlicht gespielt. (DATEN: Die Tabelle der 3.Liga)

Überhaupt mischt mit den Himmelblauen erstmals seit zwölf Jahren wieder ein Berliner Verein in der 3. Liga mit. Als Union Berlin 2008/2009 Teil dieser Spielklasse war und den direkten Durchmarsch in die 2. Bundesliga schaffte, existierte Viktoria Berlin unter seinem heutigen Namen noch gar nicht.

Aufstieg nach elf Siegen aus elf Spielen

Erst 2013 entstand der FC Viktoria 1889 Berlin Lichterfelde-Tempelhof e. V. aus der Verschmelzung des zweimaligen Deutschen Meisters BFC Viktoria 1889 und des LFC Berlin. Die Gründungsgeschichte der Vorgängervereine reicht sogar bis ins Jahr 1892 zurück.

Mit neuem Namen spielte der Klub seit der Saison 2013/14 in der Regionalliga Nordost und schaffte in der vergangenen Saison den Sprung in die 3. Liga. Elf Siege aus elf Partien waren eine deutliche Ansage an die Konkurrenz – mehr Spiele hatte die Corona-Pandemie nicht zugelassen.

“Wir werden in der 3. Liga sicher nicht alle Spiele gewinnen”, hatte Trainer Benedetto Muzzicato nach dem Aufstieg gegenüber der Deutschen Presse-Agentur angekündigt. Seine ersten beiden Saisonspiele gestaltete der Klub jedoch siegreich. Am vergangenen Wochenende gewannen die Berliner ihr Debüt gegen Viktoria Köln mit 2:1, nun der Torrausch gegen Braunschweig. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 3. Liga)

Viktoria Berlin: Mix aus Erfahrung und Talenten

Dabei setzt Muzzicato, der seit 2019 die spielerischen Geschicke bei Viktoria Berlin leitet, auf seine “eingespielte Truppe” aus der erfolgreichen Vorsaison. Zu dieser zählen auch einige Fußballer mit geballter Erfahrung aus der 2. Bundesliga.

Die beiden defensiven Mittelfeldspieler und Routiniers Bernd Nehrig und Christoph Menz haben zusammengerechnet über 300 Einsätze in der zweithöchsten Spielklasse auf dem Konto. Doch einige Kicker betreten in der 3. Liga – genau wie ihr Trainer – unbekanntes Terrain.

Aus der eigenen Jugend wurden drei junge Akteure hochgezogen, die nach und nach an die erste Mannschaft herangeführt werden sollen. Für deren Potenzial spricht unter anderem, dass die U19 von Viktoria Berlin in der Junioren-Bundesliga antritt.

Doch um das Ziel Klassenerhalt zu verwirklichen, verpflichteten die Berliner noch einige externe Spieler, “die einen anderen Einfluss mitbringen, einen anderen Werdegang haben und mit einer anderen Idee an die Sache herangehen, um diesen ganz großen Wurf hinzubekommen”, erklärte Muzzicato.

“Auf dem Boden der Tatsachen bleiben”

Dazu gehört auch Soufian Benyamina, der erst vor wenigen Wochen ablösefrei vom VfB Lübeck verpflichtet wurde. Der Mittelstürmer hat seine Qualitäten vor dem Tor mit 65 Treffern aus 263 Einsätzen in der 3. Liga bereits beweisen. Er soll neben dem erst 21-Jährigen Brasilianer Lucas Falcao in der Spitze für die Tore sorgen.

Dahinter glänzte bisher vor allem Tolcay Cigerci. Der offensive Mittelfeldspieler spielte einst einmal für den Hamburger SV in der 1. Bundesliga und zehnmal in der 2. Bundesliga für Greuther Fürth. Nach seinem Wechsel in die vierte Liga folgte der Schritt zu Viktoria Berlin, wo er nun prompt zwei Tore und eine Vorlage beisteuerte. “Erstmal auf dem Boden der Tatsachen bleiben”, meinte Cigerci mit einem Lächeln bei MagentaTV zu der fast schon gewohnten Spitzenposition.

Überhaupt erst möglich wurde die kleine Erfolgsgeschichte des Klubs durch Investor Zeljko Karajica. Der deutsche Unternehmer war nach der Insolvenz des Vereins vor knapp drei Jahren als Retter eingestiegen und gab dem Trainer klare Ziele an die Hand. “Da hieß es: Muzzi, Du hast Zeit für die 3. Liga bis 2022. Also sind wir ein Jahr zu früh aufgestiegen”, meinte Muzzicato.

Trainer Muzzicato: “Zuschauer sollen Spaß haben”

In Zukunft soll auch der Aufstieg in die 2. Liga zur Realität werden. Den genauen angestrebten Zeitpunkt wollte der Deutsch-Italiener allerdings nicht verraten.

Neben großen Erfolgen ist dem 42 Jahre alten Coach des Überraschungs-Tabellenführers vor allem eines wichtig: “Ich möchte mit meiner, mit unserer Art und Weise in der Liga bleiben, so dass wir viel Lob bekommen wie in den letzten zwei Jahren. Dass die Leute ins Stadion kommen und sagen: Macht Spaß, Euch zuzuschauen.”

Bislang bereitet Viktoria Berlin seinen Fans auch in der neuen Umgebung großen Spaß auf dem Platz.