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Becker bekommt als Männer-Boss kein Geld

Boris Becker wird der neue starke Mann im deutschen Tennis: Der dreimalige Wimbledonsieger bekleidet ab sofort das neu geschaffene Amt des "Männer-Chefs" im Deutschen Tennis Bund (DTB).

Das gaben Becker und der Verband am Mittwoch während einer Pressekonferenz im Plenarsaal des Römers in Frankfurt am Main bekannt. Vor rund 100 Journalisten und 14 TV-Teams bestätigten sie damit die seit Anfang der Woche schwelenden Gerüchte um den "Head of Men's Tennis".

Becker kommt auf Krücken

"Ich liebe diesen Sport und ich liebe dieses Land. Es freut mich, wieder eine wichtige Aufgabe im deutschen Tennis übernehmen zu dürfen", sagte Becker, der vorerst einen Vertrag bis Olympia 2020 hat und nach DTB-Angaben ehrenamtlich arbeitet: "Das ist ein neuer DTB, es ist eine runde Sache, das Timing passt."

Der 49-Jährige, der nach seiner Sprunggelenk-OP an Krücken in den Raum kam, ist damit Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann vorgesetzt und soll am Rande der Playoff-Begegnung der deutschen Mannschaft bei Gastgeber Portugal in Lissabon (15. bis 17. September) seinen ersten Einsatz haben.

Kein Gehalt für Becker

Ex-Profi Alexander Waske hatte sich bei Sport1 begeistert über den Becker-Coup geäußert. "Je mehr Aufmerksamkeit dieser Sport bekommt, desto besser geht es dem Sport. In den letzten Jahren hatten wir davon zu wenig. Insofern ist es genau das richtige, denn Boris ist der Garant dafür, dass darüber gesprochen wird", sagte Waske.

Nach Angabe von DTB-Präsident Ulrich Klaus wird Becker "ehrenamtlich" arbeiten und nur die Reisekosten erstattet bekommen. Er soll dem Präsidium auch als Berater zur Verfügung stehen.

Kerber bedauert Rittner-Rücktritt

Beckers weibliches Pendant im DTB wird Barbara Rittner. Die 44-Jährige gibt nach zwölf Jahren ihr Amt als Fed-Cup-Teamchefin auf und verantwortet als "Head of Women's Tennis" den Frauen- und Mädchenbereich.

Angelique Kerber bedauert Rittners Rücktritt und denkt gerne an die gemeinsame Zeit zurück.

Rittner formt eingeschworene Truppe

"Sie hat sich für das Team mit ganzem Herzen und vollem Einsatz engagiert. Der große gemeinsame Traum eines Fed-Cup-Sieges blieb uns zwar verwehrt, trotzdem haben wir viele unvergessliche Momente zusammen erlebt", sagte die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Kerber und meinte: "Damit aus Einzelspielerinnen eine eingeschworene Truppe wird, brauchte es jemanden wie Barbara, die den Teamspirit entfacht hat."

Der Nachfolger von Rittner wird Jens Gerlach, der einst die Russin Anastasia Myskina zum French-Open-Titel 2004 führte. Rittner hatte mit ihrem Team um Angelique Kerber, Julia Görges und Andrea Petkovic 2014 im Fed-Cup-Finale gestanden, dort aber gegen die favorisierten Tschechinnen in Prag verloren (1:4).