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Ein Blick, der Zweifel weckt

Ein Blick, der Zweifel weckt

Lionel Messi versteckte sein Unverständnis nicht.

Als ihm Mauricio Pochettino die Hand zum Abklatschen hinhielt, da schlug Messi das Angebot aus und ging nach ein paar Worten zu seinem Trainer weiter.

Auch als der Argentinier auf seinem Sitzplatz ankam und die letzten 15 Minuten des 2:1-Sieges von Paris gegen Lyon nach seiner Auswechslung von dort verfolgte, war ihm der Frust anzumerken. (Service: Tabelle der Ligue 1)

Messi nach Auswechslung frustriert

Mit starrem Blick schaute er ins Leere.

Kurios: Sogar die Ersatzspieler Leandro Paredes und Rafinha konnten die Auswechslung offenbar kaum verstehen. Das Duo saß neben Messi und wurde mit fragenden Gesten aufgenommen.

Selbst beim 2:1-Siegtreffer von Mauro Icardi in der Nachspielzeit rührte sich Messi kaum. Während sich seine Teamkollegen freuten, blieb der sechsfache Weltfußballer fast regungslos.

Es ist der nächste Vorfall, der Zweifel am Mega-Team aufkommen lässt. (Service: Ergebnisse der Ligue 1)

Über Paris sind die ersten dunklen Wolken aufgezogen!

Pochettino verteidigt sich wegen Messi

Selbst Pochettino verteidigte sich für die Messi-Auswechslung und hat die Brisanz der Lage sofort erkannt.

„Wir haben uns dazu entschieden Messi auszuwechseln, um einer möglichen zukünftigen Verletzung vorzubeugen. Wir haben in der Zukunft viele wichtige Spiele und wir müssen ihn ein wenig schützen“, sagte der Coach.

In den internationalen Medien ist die Szene bereits großes Thema.

„An einem Abend, an dem Paris Saint-Germain in letzter Sekunde einen Sieg gegen Lyon errang, war das größte Gesprächsthema im Parc des Princes die Auswechslung von Lionel Messi“, schrieb die Marca.

Icardi rettet PSG vor Messi-Feuer

Die Mundo Deportivo meinte: „Mauro Icardis Tor in letzter Sekunde bescherte PSG einen Sieg gegen Lyon und verhinderte, dass die Auswechslung von Leo Messi in der 75. Minute beim Stand von 1:1 ein noch größeres Feuer entfachte als ohnehin schon.“

Und Fox Brasilien titelte: „Die runden Augen von Leandro Paredes und Rafinha sprachen Bände. Es scheint, dass selbst Messis Mannschaftskameraden seine Auswechslung nicht verstanden haben.“

Dabei gab es bereits in der vergangenen Woche einige Vorfälle, die ein schlechtes Licht auf die Stimmung im Team fallen lassen.

Sportlich gab es beim enttäuschenden 1:1 zum Champions-League-Auftakt in Brügge den ersten Rückschlag.

Di María: Messi in Paris unzufrieden

Zudem äußerte Angel Di María, dass Messi Schwierigkeiten mit dem Leben in Paris habe.

In seiner Zeit beim FC Barcelona lebte Messi eher abgeschottet. In Paris ist es damit für den Moment eher schwierig. Denn: Messi lebt im Hotel und sucht noch eine Villa. „Wenn Leo zum Essen kommt, sind immer Motorräder oder Autos in der Nähe“, berichtete Di María: „Hier sind die Leute sehr respektvoll und wenn wir hier rausgehen, lassen sie dich in Ruhe. Jetzt mit Leo können wir nirgendwo hingehen.“

Zuletzt meinte dann auch noch ein enger Freund von Georginio Wijnaldum in der L‘Équipe über den Wechsel des Niederländers von Liverpool zu Paris: „Er ist ausgelaugt. Es war ein Fehler, ihn für drei Jahre zu verpflichten. Er ist 30 Jahre alt, seine beste Zeit liegt hinter ihm.“

Und auch um den neuen Keeper Giorgio Donnarumma gab es bereits Ärger. Der Italiener war zu Saisonbeginn hinter Keylor Navas bislang nur Ersatzmann, spielte aber nun zumindest in den vergangenen beiden Ligapartien.

Donnarumas Star-Berater Mino Raiola kündigte bei Rai Sport nun sehr selbstbewusst an: „Es gibt keinen Streit mit Keylor Navas bei PSG, Gigio wird spielen.“

PSG: Probleme mit Ramos, Wijnaldum und Donnarumma

Dazu leidet Sergio Ramos an seiner Wadenverletzung und hat noch kein Spiel für den neuen Klub gemacht seit seinem Wechsel von Real Madrid zu den Franzosen.

Einziger Neuzugang ohne Startprobleme ist bisher Achraf Hakimi. Der Ex-Dortmunder kam von Inter Mailand.

Alle weiteren neuen Superstars muss Pochettino noch integrieren. Dabei könnte vor allem Lionel Messi noch für große Probleme sorgen. Die Auswechslung gegen Lyon könnte ein erster Vorgeschmack gewesen sein.